Continental: DAX-Konzern wird zur Holding mit drei Töchtern für das operative Geschäft

Continental (WKN: 543900) ist bekannt als einer der größten Reifenhersteller der Welt. Das Unternehmen entwickelt und produziert aber neben Reifen auch zahlreiche andere Komponenten und Module für nahezu alle großen Fahrzeughersteller. U. a. fallen darunter Systeme für Fahrsicherheit, Fahrdynamik und Insassenschutz, aber auch wichtige Bauteile für Elektro- und Hybridfahrzeuge. Weltweit zählt der Konzern zu den fünf größten Zulieferern der Automobilindustrie. Mit über 240.000 Mitarbeitern in rund 50 Ländern ist Continental in allen wichtigen Märkten rund um den Globus auf allen Kontinenten präsent. Die Marktkapitalisierung der DAX-Gesellschaft beträgt gegenwärtig rund 39,1 Mrd. Euro.

Vom 8. Mai stammen die Zahlen für das 1. Quartal des Hannoveraner Autozulieferers Continental. Der DAX-Konzern konnte den Umsatz in den ersten drei Monaten leicht um 0,1 % von knapp 11,0 auf 11,01 Mrd. Euro steigern. Der Konzern-EBIT ging um 10,2 % von 1,14 auf 1,02 Mrd. Euro zurück. Die EBIT-Marge lag bei 9,3 % gegenüber 10,3 % im Vorjahr. Das Konzernergebnis gab um 1,6 % von 749,6 auf 737,6 Mio. Euro nach.

Nachdem schön länger über einen umfassenden Konzernumbau bei Continental spekuliert worden war, sei dieser laut EURO am SONNTAG nun tatsächlich in der letzten Woche vom Konzern angekündigt geworden. Der Hannoveraner DAX-Konzern werde ab 2020 als Holding fungieren und das operative Geschäft in drei große Tochtergesellschaften aufteilen. Das Reifensegment werde unter dem Namen "Rubber" agieren, die Sparte "Automotive" werde Innenausstattungen, die stark gefragten Assistenzsystem und Technik für autonomes Fahren umfassen. Die dritte Tochter werde sich der Antriebstechnik "Powertrain" widmen. Mit der Aufspaltung trage Continental den strukturellen Veränderungen der Branche Rechnung. Anders könne mit dem rasanten Wandel nicht Schritt gehalten werden. Bereits 2019 solle die bis dahin verselbstständigte Antriebstechnik-Sparte an die Börse gebracht werden. Aufgrund der in diesem Bereich angesiedelten Hybrid- und E-Technik dürfe die Tochter am Markt durchaus auf großes Interesse stoßen. Später dürfe auch die Reifensparte ein IPO an der Börse feiern. Doch noch seien die Planungen diesbezüglich wenig konkret. Continental brauche einfach die Mehrheit am Rubber-Geschäft, um das nötige Geld für die Entwicklung intelligenter Assistenzsysteme voranzutreiben. Weil die nun kommunizierte Konzernstrategie dem günstigen Titel eine starke langfristige Perspektive eröffne rät EURO am SONNTAG mit einem Kursziel von 240 Euro zum Kauf (23 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Continental ist zuletzt stark unter Druck gekommen und droht nun, die wichtige Unterstützung bei 190 Euro zu durchbrechen. Darunter könnte es schnell weiter abwärts in Richtung 160 Euro gehen. Erst bei klaren Zeichen einer Trendumkehr drängt sich ein prozyklischer Einstieg auf.

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