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Samstag, 04. August 2018

Fielmann: Optikerkette plant mittelfristig doch Einstieg in das Online-Geschäft

Analyst: EURO am SONNTAG 31-2018
Seit der Firmengründer Günther Fielmann vor einigen Jahrzehnten eine Marktlücke im Geschäft mit Kassenbrillen erkannte, hat sich die Augenoptik-Kette rasant entwickelt und stieg zum Marktführer der Branche in Deutschland auf. Fielmann (WKN: 577220)schöpft inzwischen als Hersteller, Agent und Optiker die gesamte Wertschöpfungskette der Branche ab. Kontaktlinsen, Sonnenbrillen und Hörgeräte runden das breite Angebot von Brillen und Brillengläsern ab. Mit Filialen in Deutschland, der Schweiz, Österreich und in weiteren europäischen Ländern hat sich der Hamburger Konzern als einer der größten Augenoptiker Europas etabliert. Eigenen Angaben zufolge kennen 90 % aller Bundesbürger den Firmennamen und rund 24 Millionen Menschen tragen eine Fielmann-Brille. Die seit 1994 börsennotierte Gesellschaft wird gegenwärtig mit 5,07 Mrd. Euro kapitalisiert.

Bevor die Hamburger Optikerkette am 30. August die Halbjahreszahlen vorlegen wird, hat der Konzern jüngst die Anleger mit der Bekanntgabe vorläufiger Finanzkennziffern zu den ersten sechs Monaten geschockt. Vorläufigen Schätzungen zufolge habe Fielmann den Konzernumsatz um 2 % auf 711 Mio. Euro steigern können. Der Vorsteuergewinn dürfte im 1. Halbjahr aber um rund 6 % von 123,6 auf 116 Mio. Euro gesunken sein.

Der Grund für die "Quasi-Gewinnwarnung" von Fielmann kurz vor Bekanntgabe der Halbjahreszahlen sei laut EURO am SONNTAG ein ungewöhnlich hoher Aufwand für Investitionskosten in Digitalisierungsmaßnahmen bei der Optikerkette, die bislang ausschließlich Brillen in ihren Filialen verkauft. Marc Fielmann, 28-jähriger Sohn von Gründer Günther, wolle nun eine Technik entwickeln, um über das Internet die individuelle Sehstärke eine Kunden zu ermitteln, die Brille anzupassen und so zu zentrieren, dass die Position optimal ist und keine gesundheitlichen Folgeschäden auftreten können. Gelinge dieses Vorhaben innerhalb der nächsten Quartale, dann werde Fielmann einen großen Schritt in Richtung Internet machen. Ein Patent zur Zentrierung von Brillen per Videoaufnahme besitze Fielmann bereits. Große Konkurrenz aus dem Internet verzeichne Fielmann übrigens nicht. Laut Optikerverband ZVA wachse der Branchenumsatz online mit 6 % zwar doppelt so schnell wie der stationäre Handel. Aber mit 260 Mio. Euro entfalle nur ein kleiner Bruchteil von insgesamt 6 Mrd. Euro Branchenumsatz auf das Online-Geschäft. Wichtiger für Fielmann sei weiterhin die internationale Expansion. In Italien habe der deutsche Platzhirsch aktuell bereits 8 Filialen. Mittelfristig wolle man auf 40 Filialen aufstocken und ein Umsatzpotenzial von 70 Mio. Euro jährlich realisieren. Mit dem Hörgeräte-Geschäft habe Fielmann ein wachstumsstarkes zweites Standbein aufgebaut. Weil die aktuelle Delle in der Geschäftsentwicklung nur vorübergehender Natur sei und das Geschäft im 2. Halbjahr wieder anziehen dürfe, rät EURO am SONNTAG mit einem Kursziel von 75 Euro zum Kauf (24 % Potenzial). Zudem mache eine Dividendenrendite von über 3 % den Titel attraktiv.

Charttechnische Einschätzung: Ende Juni brach der Kurs der Fielmann-Aktie plötzlich von über 70 auf 55 Euro ein. Der schöne Aufwärtstrend der letzten 5 Jahre war damit Geschichte. Aktuell läuft ein Rebound. Gelingt es der Aktie, sich wieder nachhaltig über 60 Euro zu etablieren, könnte der Ausrutscher schnell in Vergessenheit geraten.
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