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Dienstag, 16. Juni 2020

Zalando: Online-Mode-Händler könnte Umsatz bis 2035 verfünffachen

Analyst: FOCUS-MONEY 26-2020
Wenn der Paketdienst an der Haustür klingelt und der Empfänger "vor Glück schreit", kann das eigentlich nur bedeuten, dass mal wieder eine Sendung von Zalando (WKN: ZAL111) beim Empfänger angekommen ist. Zalando beschreibt sich selbst als Europas führende Onlineplattform für Mode und Schuhe. Auf den Webseiten der Berliner finden Kunden eine umfassende Auswahl an Bekleidung, Schuhen und Accessoires für Damen, Herren und Kinder. Von weltweit bekannten Marken über lokale "Fashion Brands" bis hin zu selbst designten "Private Labels" können Kunden in 17 verschiedenen europäischen Märkten auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Mode ordern. Der Clou dabei ist: Zalando garantiert einen kostenfreien Versand und Rückversand. Die seit dem 1. Oktober 2014 börsengelistete Gesellschaft wird gegenwärtig mit rund 14,8 Mrd. Euro bewertet.

Im 1. Quartal konnte Zalando den Konzernumsatz um 13,8 % von 1,749 auf 1,991 Mrd. Euro steigern. Das bereinigte EBIT rutschte von 6,4 Mio. Euro im Vorjahr mit -98,6 Mio. Euro in den ersten drei Monaten ins Minus. Die EBIT-Marge betrug -6,5 % gegenüber 0,5 % im Vorjahr. Unterm Strich realisierte Zalando einen Verlust in Höhe von 86,4 Mio. Euro (Q1-2019: -17,6 Mio. Euro).

Europas größter E-Commerce-Akteur Zalando sei laut FOCUS-MONEY auf dem besten Weg zu einer Art digitaler Fußgängerzone zu werden. Seit der Gründung im Jahr 2008 als Online-Schuh-Verkäufer habe sich die ehemalige Rocket-Internet-Beteiligung zur umfassenden Online-Mode-Plattform in Europa entwickelt. Zalando orientiere sich bei der Expansionsstrategie an den Top-Playern im Internet, Amazon und Alibaba. Zalando wolle wie diese großen Konkurrenten einen Teil des Online-Marktes beherrschen. Eigene Lager seien zunehmend weniger wichtig für Zalando. Der Konzern entwickle sich immer mehr zu einer Plattform, über die Partner ihr Geschäft abwickeln könnten und Zalando mit Gebühren verdiene. Bereits jetzt erziele Zalando in einzelnen Wochen bereits über 40 % der Gesamterlöse mit Partnerprogrammen, obwohl dieses Ziel erst für 2023/24 angestrebt werde. Nachdem im 1. Quartal das Ergebnis unter Abschreibungen auf den Warenbestand in Höhe von 40 Mio. Euro gelitten habe und ins Minus gerutscht sei, halte Zalando für das Gesamtjahr 2020 aber an der um Sondereffekte bereinigten Gewinnprognose vor Zinsen und Steuern zwischen 100 und 200 Mio. Euro fest. Beim Umsatz für 2020 erwarte Zalando dank starkem Kundenwachstum einen Zuwachs zwischen 10 und 20 %. Mittelfristig wolle man bei den Erlösen zwischen 15 und 20 % zulegen. Selbst wenn Zalando "nur" das aktuelle Umsatzwachstum von 10,6 % p. a. beibehalten könne, dürfe der Mode-Händler im Jahr 2035 einen Konzernumsatz von knapp 30 Mrd. Euro erzielen. Es wäre eine Verfünffachung vom jetzigen Niveau. Lege man eine operative Marge von 5 % zugrunde, dürfe sich der Gewinn auf rund 1,5 Mrd. Euro belaufen (2019: 374 Mio. Euro). Angesichts dieser Aussichten habe der Aktienkurs rund 400 % Potenzial. FOCUS-MONEY rät mit einem Kursziel von 75 Euro zum Kauf (28 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Zalando konnte in den letzten Wochen nach einer dynamischen Rally bei 65 Euro ein neues Allzeithoch markieren. Aktuell konsolidiert der Titel diesen starken Anstieg, notiert aber lediglich knapp 11 % unter dem Rekordwert. Sehr bullish wäre, wenn der Rücksetzer oberhalb von 50 Euro endet und die Aufwärtsbewegung wieder aufgenommen werden könnte.
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