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Freitag, 10. September 2021

Lang & Schwarz: Trotz steuerstrafrechtlichen Ermittlungen läuft das operative Geschäft weiter rund und der Konzern legt Rekordzahlen für das 1. Halbjahr vor

Analyst: EURO am SONNTAG 36-2021
Lang & Schwarz (WKN: 645932) wird den meisten Anlegern als außerbörslicher Handelspartner für Wertpapiere, Zertifikate und Hebelprodukte bekannt sein. Über die 100%ige Tochtergesellschaft TradeCenter bietet die Handelsbank den Anlegern über deren eigene kontoführende Institute (Partnerbanken) die Möglichkeit zum außerbörslichen Direkthandel von in- und ausländischen Aktien und eigenen Wertpapierprodukten an. Als Wertpapierhandelsbank emittiert Lang & Schwarz eigene Optionsscheine und Zertifikate. Im Konzernbereich "Designated Sponsoring" übernimmt Lang & Schwarz im elektronischen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse die Funktion des sog. Liquidity Providers, der gewährleistet, dass Anleger in der gesamten Handelszeit zu marktgerechten Kursen handeln können. An der Börse wird die Gesellschaft derzeit mit rund 240,5 Mio. Euro bewertet.

Am 20. August meldete Lang & Schwarz Zahlen für das beste Halbjahr der Konzerngeschichte. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit legte im Vergleich zum Vorjahr um 167 % von 21,1 auf 56,3 Mio. Euro zu. Das Ergebnis aus der Handelstätigkeit erhöhte sich um 124 % von 34,0 auf 76,2 Mio. Euro. Das Konzernperiodenergebnis für das 1. Halbjahr betrug 48,0 Mio. Euro gegenüber 14,4 Mio. Euro und konnte damit mehr als verdreifacht werden.

Nachdem die Meldung von steuerstrafrechtlichen Ermittlungen gegen Lang & Schwarz Ende August mit dem Vorwurf von Aktivitäten im Umfeld mit Cum-Ex-Geschäften und unrechtmäßig angerechneter und erstatteter Kapitalertragssteuer aufkamen, sei die Aktie laut EURO am Sonntag unter Druck gekommen. Das habe nun zu einer Schnäppchenbewertung bei dem Titel geführt. Für das kommende Geschäftsjahr belaufe sich das KGV auf lediglich 3, wenn man davon ausgehe, dass Lang & Schwarz 2022 einen Gewinn je Aktie von 25 Euro realisieren werde. Durch die Steuerermittlungen sei Lang & Schwarz möglicherweise mit Steuerforderungen von bis zu 61 Millionen Euro konfrontiert. Vorsorglich habe die Wertpapierhandelsbank dafür schon Rückstellungen in Höhe von 45 Mio. Euro gebildet, auch wenn die Konzernleitung die Vorwürfe für unbegründet halte. Abgesehen davon laufe es operativ rund bei Lang & Schwarz. Das Unternehmen verdiene prächtig an strukturierten Produkten, Wikifolio-Umsätzen und der Handelsplattform. Allein das Anlagevolumen von Wikofolios legte seit Jahresanfang von 555 auf 730 Mio. Euro zu. Bei der Anzahl der Trades auf der Handelsplattform sei ein Zuwachs von 9,7 auf 28 Mio. zu beobachten gewesen. Im 1. Halbjahr habe Lang & Schwarz den Gewinn je Aktie gegenüber dem Vorjahr auf 15,27 Euro mehr als verdreifachen können. Auch bei einem 5er- oder 6er-KGV für 2021 sei die Aktie schon vor dem Kursrutsch um 45 % Schnäppchen gewesen. Nun sei sie spottbillig. EURO am SONNTAG rät mit einem Kursziel von 139,50 Euro zum Kauf (82 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Lang & Schwarz zählte in den letzten 18 Monaten zu den absoluten Highflyern im deutschen Nebenwertesegment. Nun folgten ein Kurssturz und die Korrektur um 40 % seit Ende August. Anleger warten eine konstruktive Bodenbildung ab. Trader spekulieren mit sehr engem Stopp auf eine Trendumkehr und sichern ihre Positionen unter 70 Euro ab.
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