Meyer Burger: Zulieferer der Solarindustrie verzeichnet steigenden Auftragseingang

Meyer Burger (WKN: A0YJZX) ist ein Schweizer Maschinenbauer, der sich auf Systeme und Technologien für die Solarindustrie spezialisiert hat. Besonders bekannt ist der Konzern für seine Silizium-Drahtsägen für die Solarindustrie. Aktuell forciert Meyer Burger die Entwicklung der Solarzellentechnologie PERC (Passivated Emitter Rear Cell). Es handelt sich dabei um eine Upgrade-Technologie zu Standard-Solarzellen, die dafür sorgt, dass der Wirkungsgrad der Solarzelle durch die Passivierung der Rückseite erhöht wird. Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft beträgt gegenwärtig rund 784 Mio. CHF bzw. rund 690 Mio. Euro.

Heute, am 16. August, veröffentlichte Meyer Burger die Halbjahreszahlen. In den ersten sechs Monaten 2017 konnten die Schweizer den Auftragseingang um 15 % von 267,8 auf 308,5 Mio. CHF steigern. Der Auftragsbestand liegt mit 339,1 Mio. Euro um 39 % über dem Vorjahreswert von 244,5 Mio. Euro. Der Nettoumsatz ging leicht um 2,5 % von 217,8 auf 212,3 Mio. Euro zurück. Das EBITDA erhöhte sich um 11 % von 6,2 auf 6,9 Mio. Euro. Das Konzernergebnis war mit -17 Mio. Euro immer noch negativ, aber deutlich verbessert gegenüber dem Minus von 25,6 Mio. Euro im Vorjahr.

Die letzten drei Jahre seien für Meyer Burger laut BÖRSE ONLINE kein Zuckerschlecken gewesen. Doch der Zulieferer der Solarindustrie habe sich nun dank eines harten Sanierungskurses und einer Kapitalerhöhung in Höhe von 140 Mio. Euro zur Ablösung einer im Mai 2017 fälligen Obligationen –Anleihe wieder aus der Krise gekämpft. Der deutlich zu beobachtende steigende Auftragseingang bei den Schweizern unterstreiche, dass sich das Marktumfeld wieder aufhelle. Natürlich helfe auch, dass Meyer Burger mit PERC eine Technologie anzubieten habe, die den Wirkungsgrad von Solarmodulen signifikant erhöhe. Inzwischen habe sich PERC als Industriestandard etabliert und Meyer Burger sei mit einem Marktanteil von 80 % der unangefochtene Platzhirsch. Für die neueste Generation der PERC-Beschichtungsanlagen habe man im Juli den ersten Auftrag von LONGi Solar erhalten. Die Chinesen hätten eine Order im Volumen von rund 20 Mio. Euro platziert. Schon vorher habe Meyer Burger aus Asien Großaufträge in Höhe von 73 Mio. Euro erhalten. Weil die Aufträge nicht notgedrungen schon in den kommenden Monaten abgearbeitet werden dürften, könne es möglich sein, dass der Umsatz im 2. Halbjahr nicht durch die Decke gehe. Aber mittelfristig dürfe Meyer Burger laut Analystenschätzungen ab 2018 wieder schwarze Zahlen schreiben. Die Kombination aus höheren Margen für die neuesten Produkte und höheren Umsätzen dürfe ab 2018 zudem ihre volle Hebelwirkung entfalten. BÖRSE ONLINE rät Anlegern dazu, Kursrücksetzer mit einem Ziel von 1,80 Euro zum Kauf zu nutzen, zumal es auch Spekulationen über einen Einstieg des Elektroauto-Pioniers Tesla gebe (rund 43 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Der Aktie von Meyer Burger gelang im Frühjahr der Sprung über die langjährige Abwärtstrendlinie. In der Folge konnte sich der Aktienkurs nahezu verdoppeln. Oberhalb von 1,20 CHF könnte man versucht sein, auf weiter steigende Kurse zu spekulieren. Doch darunter droht ein Rückfall in Richtung von 0,80 CHF bzw. bis zum Fünfjahrestief bei 0,50 CHF.

Hinweis nach WPHG §34b zur Aufklärung über mögliche Interessenskonflikte:
Die Redakteure, die im Auftrag der Trading & Media GmbH Artikel auf www.mastertraders.de schreiben, handeln regelmäßig mit den besprochenen Wertpapieren und besitzen eventuell Positionen in den genannten Papieren.

Haftungsausschluss:
MasterTraders.de dient ausschließlich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgend eines Wertpapieres dar. Der Kauf von Aktien ist mit hohen Risiken behaftet. Ihre Investitionsentscheidungen dürfen Sie nur nach eigener Recherche und nicht basierend auf unseren Informationsangeboten treffen. Wir übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen.