Hella: Scheinwerferspezialist dank hohe Nachfrage mit Auftragsboom

Im November 2014 wagte mit der Hella KGaA Hueck & Co. eins der großen unabhängigen Familienunternehmen mit über 100-jähriger Firmengeschichte den Weg an die Börse. Der ausgewiesene Spezialist für Lichttechnik und Elektronikprodukte mit Stammsitz in Lippstadt zählt mit mehr als 100 Standorten in über 35 Ländern zu den 50 größten Automobilzulieferern der Welt. Gerade mit der Entwicklung von innovativen Scheinwerfersystemen hat sich der Konzern als wichtiger Partner und Zulieferer für die Autoindustrie etabliert, fertigt aber neben Lichtsystemen auch zahlreiche andere Bauteile für die Fahrzeugelektronik sowie Produkte für gänzlich fahrzeugunabhängige Anwendungen, wie Straßen- oder Industriebeleuchtung. Auch knapp 3 Jahre nach dem Börsengang befinden sich noch 60 % der Unternehmensanteile in Händen der Gesellschafterfamilie. Derzeit wird der Konzern mit rund 5,5 Mrd. Euro an der Börse bewertet.

Am 10. August veröffentlichte Hella die Zahlen für das Geschäftsjahr 2016/2017. Im zurückliegenden Fiskaljahr konnte der Lichttechnikspezialist den Konzernumsatz um 3,7 % von 6,4 auf 6,6 Mrd. Euro steigern. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) legte gegenüber dem Vorjahr um 12 % von 476 auf 534 Mio. Euro zu. Die entsprechende Umsatzmarge erhöhte sich um 0,6 Prozentpunkte auf 8,1 %. Das berichtete operative Ergebnis verbesserte sich um 20,8 % von 420 auf 507 Mio. Euro. Die Ergebnismarge betrug nach 6,6 % im Vorjahr nunmehr 7,7 %.

Während sich andere Autozulieferer laut BÖRSE ONLINE Sorgen wegen der Elektromobilität machten, lasse diese Entwicklung den westfälischen Lichttechnikspezialisten Hella eher kalt. Als Marktführer bei Fahrzeuglampen sei man von dem Zukunftstrend E-Mobility weniger betroffen. Stattdessen profitiere der MDax-Konzern zunehmend von der Ausstattung von Fahrzeugen mit LED-Scheinwerfern. Hella dominiere mit einem Marktanteil von 60 % den europäischen Auto-LED-Scheinwerfermarkt. Zudem profitiere Hella als Produzent von Sensoren für Fahrassistenzsystem vom zweiten großen Branchentrend hin zum autonomen Fahren. Die Auftragsbücher für Technik diese neuen Megatrends seien randvoll. Es sei davon auszugehen, dass eine steigende Nachfrage die Auslastung der Produktionskapazitäten erhöhe und die Profitabilität steigen lasse. Zudem fahre der Konzern in den neuen Elektronikwerken in China, Mexiko, Russland und Litauen die Produktion hoch. Mit dem Ausbruch über das bisherige Jahreshoch bei 47,77 Euro dürfe die Aktie nun neue Bestmarken ausloten. Der MDax-Titel sei mit einem 2018er-KGV von 12,3 angesichts steigender Umsätze und Gewinnmarge auf dem derzeitigen Kursniveau immer noch attraktiv bewertet. BÖRSE ONLINE rät mit einem Kursziel von 54 Euro daher zum Kauf (rund 10 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Der Hella-Aktie glückte in den letzten Handelstagen der Ausbruch auf neue Rekordhochs. Oberhalb von 45 Euro ist die Aktie damit selbst für kurzfristig agierende Trader eine Spekulation wert. Anleger sichern ihre Positionen mit einem Stopp unter 40 Euro ab.

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