Fitbit: Neue Smartwatch soll Trendwende bringen – sonst droht die Pleite

Gesundheits- und Fitnessbegeisterte werden Fitbit (WKN: A14S7U) längst kennen. Der US-Konzern hat sich auf Sportarmbänder und weitere Gadgets spezialisiert. Das 2007 von James Park und Eric Friedman in San Francisco gegründete Unternehmen widmet sich voll der Entwicklung von tragbaren Produkten, die mit Hilfe von Sensoren und Drahtlostechnologie einen wichtigen Beitrag dazu leisten sollen, wie sich Menschen in Alltag und Freizeit mehr und gesünder bewegen. Die seit Juni 2015 an der NYSE unter dem Kürzel FIT gelisteten Aktien der Gesellschaft werden aktuell mit rund 1,36 Mrd. USD bewertet.

Anfang August meldete Fitbit die Zahlen für das 2. Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2017. In den Monaten März bis Juni ging der Umsatz des US-Konzerns um knapp 40 % von 586,5 auf 353,3 Mio. USD zurück. Auch auf Halbjahressicht reduzierte sich der Konzernumsatz um 40 % von 1,1 Mrd. auf 652,2 Mio. USD. Nach einem Plus von 29,5 Mio. USD im 2. Quartal 2016 verbuchte man im zurückliegenden 2. Quartal 2017 einen Fehlbetrag in Höhe von 19,3 Mio. USD. Auf Halbjahressicht rutschte das Nettoergebnis von +54 Mio. Euro im Vorjahr mit -53,7 Mio. USD in die Miesen.

Nach einem Kursverfall von 80 % seit Anfang 2016 gehe es laut DER AKTIONÄR bei dem US-Konzern Fitbit nunmehr ums Überleben. Der Spezialist für Fitnesstracker plane den großen Turnaround jedoch nicht mehr mit einem weiteren poppig eingefärbten Fitnessarmband, sondern mit einer Smartwatch. Im September solle die brandneue Ionic in den Handel kommen. Mit einem Preis von 300 USD sei die Smartwatch so teuer wie die erste Apple Watch. Die Ionic müsse den Vergleich mit dem Produkt des Kultherstellers aus Cupertino nicht scheuen. Die Unterschiede seien gering. Auch die Ionic glänze mit eingebautem GPS, Musikspeicher, Sensoren für Schaf- und Herzfrequenz sowie Beschleunigung. Mit einer Akkulaufzeit von 4 Tagen übertrumpfe Fitbit das Konkurrenzmodell von Apple aber deutlich, denn dessen Akku müsse schon nach 24 Stunden wieder aufgeladen werden. Wie bei der Apple Watch 2 müsse auch bei der Ionic kein Sportler sein Smartphone herumschleppen. Musikstreaming und GPS-Tracking seinen autark davon. Diese Trennung von Smartphone und Smartwatch werde von vielen Branchenexperten als Grundvoraussetzung für weiteres Wachstum dieser Gadgets gesehen. Wie dem auch sei: Die Fitbit-Aktie sei eine heiße Turnaround-Spekulation. Werde die Ionic ein Verkaufserfolg könne sich der Titel laut DER AKTIONÄR mit einem Kursziel von 10 Euro mindestens verdoppeln. Floppe das Produkt, dürfe bei Fitbit die Unternehmensuhr stehen bleiben.

Charttechnische Einschätzung: Man kann es kaum glauben, dass die Fitbit-Aktie kurz nach dem Börsengang 2015 ein Hoch bei knapp 52 USD markieren konnte. Aktuell müssen Anleger nicht einmal 6 USD für den NYSE-Titel bezahlen. Das Chartbild würde sich bei einem Ausbruch über 6,50 USD etwas aufhellen und dann wäre man versucht die Bodenbildung auszurufen. Anleger sollten das erhöhte Pleiterisiko bei der Bemessung der Positionsgröße berücksichtigen.

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