Jenoptik: Hightech-Konzern profitiert von hoher Nachfrage in allen Geschäftsbereichen

Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung ging Jenoptik (WKN: 622910) aus dem ehemaligen Kombinat VEB Carl Zeiss Jena hervor. Das Geschäftsfeld des Optoelektronik-Konzerns gliedert sich heutzutage in die drei Segmente Optics & Life Sciences, Mobility sowie Defense & Civil Systems. Zu den Kunden von Jenoptik zählen internationale Unternehmen der Halbleiter- und Halbleiterausrüstungsindustrie, der Automobil- und Automobilzulieferindustrie, der Medizintechnik sowie der Sicherheits- und Wehrtechnik. Neben mehreren Standorten in Deutschland ist die Gesellschaft rund um den Globus aktiv und verfügt über große Produktionsstandorte im Ausland, z.B. in den USA, Frankreich und in der Schweiz sowie in den asiatischen Staaten Singapur, Indien, China, Korea und Japan. Die Aktie des Konzerns aus Thüringen ist im TecDAX gelistet und wird an der Börse mit rund 1,58 Mrd. Euro bewertet.

Im 1. Halbjahr erreichte der Auftragseingang bei Jenoptik mit 405,3 Mio. Euro einen Spitzenwert für die Berichtsperiode. Gegenüber dem Vorjahr zog der Auftragseingang von 319,4 Mio. Euro um 26,9 % an. Der Konzernumsatz stieg um 6,6 % von 326,8 auf 284,4 Mio. Euro. Das EBIT aus fortgeführten Geschäftsbereichen legte im 1. Halbjahr um 7,2 % von 27,2 auf 29,1 Mio. Euro zu. Die EBIT-Marge betrug 8,4 % nach 8,3 % im Vorjahr.

Bei Jenoptik denke man laut DER AKTIONÄR schnell an Verkehrskontrollen. Der Konzern mache mit Laser-Blitzern rund 21 % des Konzernumsatzes. Doch das Laser-Know-how der Jenaer habe mehr zu bieten. Das Hightech sei auch ein guter Helfer beim Bau von Elektroautos, dem Überwachen von Grenzen oder bei der Produktion von Hochleistungschips. Optik und Sensorik von Jenoptik dürfe eine entscheidende Rolle beim Megatrend Autonomes Fahren spielen. Sie diene zur Kommunikation der Fahrzeuge untereinander und zur Orientierung im Straßenverkehr. Zum Bau von Elektro-Autos dürfe Jenoptik mit neuen dreidimensionalen Bearbeitungszentren beitragen, die sich dazu eignen, komplexe Metall- oder Aluminiumwerkstücke mittels Laser zu schneiden. Erste Großaufträge habe Jenoptik von führenden deutschen Autobauern bereits für die 3D-Laserbearbeitungsroboter erhalten. Weiteren Rückenwind erhalte Jenoptik derzeit durch die gestiegene Nachfrage nach Technologien für Sicherheit vor Terror und Raketen. Für Militär und Polizei liefere man Nachtsicht- und Wärmebildgeräte zur Erfassung illegaler Grenzübertritte oder zur Überwachung von Objekten oder zur Personensuche. Für das Raketenabwehrsystem Patriot beliefere man den US-Konzern Raytheon seit Jahren mit Stromerzeuger-Aggregaten zur Versorgung von Radar und Startgeräten mit elektrischer Energie. Im laufenden Geschäftsjahr sei eine EBIT-Marge von 9,5 bis 10 % realistisch. Mittelfristig werde von Analysten ein Wert von 12 % erwartet. Angesichts des hohen Tech-Know-hows sei die Bewertung mit einem 2020er-KGV von 19 moderat. DER AKTIONÄR rät daher mit einem Kursziel von 47 Euro zum Kauf (rund 70 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Jenoptik befindet sich seit einigen Jahren im Aufwärtstrend. Zuletzt gelang dem Titel der Ausbruch aus einer mehrmonatigen Konsolidierungsphase. Ein neues Fünfjahreshoch wurde markiert und damit ein frisches Kaufsignal generiert. Positionen lassen sich mit einem Stopp unter 22 Euro absichern.

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