Rocket Internet: Beteiligungsgesellschaft versilbert die Hälfte ihrer Delivery-Hero-Anteile

Rocket Internet (WKN: A12UKK) ist ein deutsches Beteiligungsunternehmen, das sich auf Internet-Start-ups fokussiert. Die wohl bekannteste Erfolgsstory, die aus dem Portfolio des Internetinkubators hervorgegangen ist, dürfte der Online-Modehändler Zalando sein. Die von den Brüdern Marc, Oliver und Alexander Samwer im Jahr 2007 gegründete Rocket Internet hat weitere Beteiligungen im Portfolio, die langsam Bekanntheit erlangen. Die Essenslieferplattform Delivery Hero wird gerade an die Börse gebracht. HelloFresh, ein Kochbox-Lieferdienst für regionale Lebensmittel mit dazugehörigen Rezepten, dürfte auch bereits vielen ein Begriff sein. Mit Lamoda haben die Berliner einen Modeversandhändler in Russland, Ukraine und Kasachstan am Start. An der Börse wird die SDAX-Gesellschaft gegenwärtig mit rund 3,6 Mrd. Euro kapitalisiert.

Im 1. Halbjahr stieg der aggregierte Umsatz der Rocket-Internet-Beteiligungen um 29 % auf 1,24 Mrd. Euro. Profitabel ist das Unternehmen noch nicht. Der bereinigte EBITDA-Verlust konnte aber um 44 Mio. Euro auf -161 Mio. Euro zurückgefahren werden. Die einhergehende bereinigte EBITDA-Marge betrug -12,0 % nach -19,6 % im 1. Halbjahr 2016.

Rocket Internet stehe laut EURO am SONNTAG vor einem Geldregen. Für 660 Mio. Euro trenne sich die Berliner Beteiligungsgesellschaft von der Hälfte ihrer Anteile an der Essenslieferplattform Delivery Hero. Die Beteiligung an dem Unternehmen, das weltweit über 30 Lieferdienste wie Lieferheld, Foodora oder Pizza.de betreibe, reduziere sich damit auf 13 %. Zudem habe Rocket Internet durchaus erfreuliche Zahlen für das 1. Halbjahr vorgelegt. Mit den wichtigen Beteiligungen wie HelloFresh oder Home24 habe man in den ersten sechs Monaten einen Gesamtumsatz von 1,2 Mrd. Euro erzielt. Während man bei den Erlösen ein reales Plus von 29 % erzielt habe, gehe es bei den Ergebniskennziffern immer noch nur darum, das Minus zu verringern. Nach einem Fehlbetrag von 205 Mio. Euro im 1. Halbjahr 2016 habe man nun ein Minus von 161 Mio. Euro verzeichnen müssen. Das Geld gehe Rocket Internet aber so bald nicht aus. Eigenen Angaben zufolge habe der Spezialist für Internet-Start-ups noch 1,9 Mrd. Euro an liquiden Mitteln. In dem Betrag sei der Verkaufspreis vom Delivery-Hero-Aktienpaket noch nicht berücksichtig. Es dürfe spannend werden, was Rocket Internet mit dem finanziellen Polster vorhabe. EURO am SONNTAG rät mit einem Kursziel von 25 Euro bei dem spekulativen Investment aus dem SDAX zum Kauf (rund 15 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Rocket Internet befindet sich noch immer in einer Bodenbildung seit der Talfahrt kurz nach dem Börsengang im Jahr 2014. Im kurzfristigen Chartfenster besteht aber Hoffnung auf baldige Besserung. Gelingt in den kommenden Handelstagen der Ausbruch über die Zone von 22 bis 22,50 Euro, wäre der Weg in Richtung 27 bis 30 Euro erst einmal frei.

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