Infineon: Ausrichtung auf Autobranche mache sich dank Elektromobilität bezahlt

Infineon Technologies (WKN: 623100)entwickelt und produziert Halbleiterprodukte und komplette Systemlösungen für Automotive-, Industrieelektronik-, Chipkarten- und Sicherheitsanwendungen sowie zahlreiche weitere Anwendungsbereiche. Seit Jahren gilt Infineon als Weltmarktführer bei Leistungshalbleitern, die insbesondere dort zum Einsatz kommen, wo elektrische Energie umgewandelt wird oder elektrische Geräte, Maschinen und Anlagen gesteuert werden. Typische Anwendungsbeispiele finden sich in der Automobilherstellung, wo Leistungshalbleiter im Antriebsstrang, in der Komfortelektronik (z.B. Fensterheber) oder in Sicherheitssystemen (Servolenkung usw.) eingesetzt werden. Zahlreiche Einsatzmöglichkeiten finden sich in Komponenten von Hybrid oder Elektroautos sowie bei der Motorsteuerung von Hochgeschwindigkeits-, Regionalzügen oder S- und U-Bahnen. Auch in der Windkraft oder Photovoltaik werden Leistungshalbleiter gebraucht. Und natürlich sind Halbleiter unverzichtbar bei der Stromversorgung von Servern, Notebooks, Smartphones, Tablets, Unterhaltungselektronik und Mobilfunkinfrastruktur. Der DAX-Konzern wird gegenwärtig mit rund 25 Mrd. Euro kapitalisiert.

Am 1. August berichte Infineon über die Geschäftsentwicklung im 3. Quartal des laufenden Fiskaljahres 2017. Infineon konnte den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 12 % von 1,63 auf 1,83 Mrd. Euro steigern. Der Konzernüberschuss zog um 36 % von 186 auf 253 Mio. Euro an. Auf Sicht von neun Monaten konnte Infineon den Konzernumsatz um 9,3 % von 4,8 auf 5,24 Mrd. Euro steigern. Das Betriebsergebnis erhöhte sich um 33,4 % von 533 auf 711 Mio. Euro. Der Konzernüberschuss verbesserte sich um 18,3 % von 518 auf 613 Mio. Euro.

Infineon-Chef Reinhard Ploss könne laut BÖRSE ONLINE mit den ersten fünf Jahren seiner Amtszeit mehr als zufrieden sein. Der Börsenwert des DAX-Konzerns habe sich seit seinem Amtsantritt nahezu vervierfacht. Als richtige Entscheidung habe sich die Ausrichtung des Halbleiterkonzerns auf die Autoindustrie erwiesen. Dieses Geschäftssegment trage rund 40 % zum Konzernumsatz bei. Der Bedarf an Halbleitern bestehe beim Einsatz in Motoren wie bei Fahrerassistenzsystemen. Neuerdings erweise sich die Elektromobilität als zentraler Wachstumsmarkt. Laut CEO Ploss habe Infineon in diesem Bereich in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres fast doppelt so viel Neugeschäft für die kommenden 5 bis 10 Jahre gewinnen können, wie im gesamten Geschäftsjahr 2016. Und dieser Boom dürfe gerade erst begonnen haben. Laut Marktforschungsinstitut IHS dürfe der weltweite Umsatz mit Halbleitern für den Automobilsektor von 2016 bis 2021 durchschnittlich um 7,5 % nach oben schnellen. Auch im Industriesegment sei laut IHS ein ähnlich hohes Marktwachstum zu erwarten. Infineon baue in diesem Bereich Produkte für Fahrstühle, Windkraftanlagen oder Rechenzentren. Auch wenn die DAX-Aktie mit einem 2018er-KGV von 22 nicht gerade günstig bewertet erscheine, spreche die operative Wachstumsfantasie für eine Fortsetzung der Kursrally. BÖRSE ONLINE rät mit einem Kursziel von 26 Euro zum Kauf (rund 18 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Infineon-Aktie hat einen starken Aufwärtstrend ausbilden können. Der Titel hat gerade ein neues Fünfjahreshoch markiert. Oberhalb von 17,50 Euro stehen die Zeichen auf Rally.

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