Magna: Autozulieferer könnte Auftrag zum Bau des Model 3 in Europa erhalten

Die kanadisch-österreichische Magna International ist einer der weltweit größten Zulieferer der Automobilbranche. Der Konzern hat 327 Produktionsstandorte in 29 Ländern und ist nicht nur Lieferant einzelner Bauteilen, sondern ein Komplettanbieter, der auch die Auftragsfertigung von ganzen Modellen führender Markenhersteller übernimmt. Für Aufsehen sorgte Magna im Jahr 2009 als möglicher Käufer des Automobilherstellers Opel. Letztendlich scheiterte die Übernahme aber am Veto des Verwaltungsrats von General Motors. Die Gesellschaft wird an der kanadischen Heimatbörse mit rund 25 Mrd. CAD kapitalisiert, das entspricht derzeit in etwa 17,5 Mrd. Euro.

Vom 15. August stammen die Zahlen für das 2. Quartal von Magna International. In den Monaten April bis Juni des laufenden Geschäftsjahres konnte der Autozulieferer den Umsatz um 3 % von 9,44 auf 9,68 Mrd. USD steigern (Magna berichtet in USD). Das bereinigte EBIT ging um 1,6 % von 789 auf 776 Mio. USD zurück. Auf Halbjahressicht zogen die Umsätze um 3,9 % von 18,34 auf 19,06 Mrd. USD an. Das bereinigte EBIT stieg um 8,1 % von 1,49 auf 1,61 Mrd. USD.

Von der womöglich heißesten Spekulation des Jahres berichtet DER AKTIONÄR in der aktuellen Ausgabe. Gerüchten zufolge könne Tesla darüber nachdenken, das Model 3 von dem kanadisch-österreichischen Konzern Magna International für den europäischen Markt bauen zu lassen. Abwegig sei das keineswegs, schließlich verfüge Magna über mehr Erfahrung mit dem Bau von Autos als Tesla. Als Durchbruch beim Bau für Elektroautos dürfe der Auftrag für den Jaguar i-Pace gewertet werden. Magna verfüge über das nötige Know-how bei Batterieantrieben. Der Konzern sei sogar ein führender Player im Bereich Roboterautos. Radar-, Kamera- oder Lasersysteme für autonomes Fahren seien ebenfalls Kernkompetenzen des Autozulieferers. Mit der im Sommer präsentierten Plattform Max4 für Selbstfahrfunktionen auf Level 4 habe Magna sogar einen technologischen Vorsprung gegenüber dem neuen Audi A8, der mit Level-3-Hardware als bislang fortschrittlichtes Roboterauto der Welt gelte. Abwegig sei es bei dieser Kompetenz keineswegs, dass Tesla-Chef Elon Musk den Auftrag für die Produktion Hunderttausender Model 3 in Europa an Magna vergeben könnte, zumal die Magna-Topmanger oft gesehene Besucher in Kalifornien seien. Laut DER AKTIONÄR habe ein gut vernetzter Kontakt in Österreich die Wahrscheinlichkeit für einen Magna-Tesla-Deal mit 70 % beziffert. Auch der Vorstand des Zulieferers Polytec, Peter Haidenek, gehe davon aus, dass Tesla in Europa aktiv werde. Aber auch unabhängig von einem möglichen Tesla-Auftrag sei Magna für Anleger interessant. Das enorme Know-how bei allen wichtigen Zukunftstrends der Autobranche dürfe dafür sorgen, dass Magna das durchschnittliche Wachstum der globalen Autoproduktion von 2 % mit einem eigenen jährlichen Wachstum von 8 bis 10 % toppen werde. Angesichts dieser Perspektiven sei der Titel mit einem 2018er-KGV von 8 erstaunlich preiswert. DER AKTIONÄR rät mit einem Kursziel von 77 Euro zum Kauf und sieht damit ein Aufwärtspotenzial von rund 65 %.

Charttechnische Einschätzung: Monatelang lief die Aktie von Magna International in 2017 um die 40 Euro seitwärts. Nun gelang der dynamische Ausbruch und der Titel zieht seit Anfang September nach oben. Oberhalb von 38 Euro wäre das erste Etappenziel bei 50 Euro auszumachen. Darüber könnte das Fünfjahres- bzw. Allzeithoch bei 53,50 Euro angelaufen werden. Und dann? Sehen wir mal!

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