GrandVision: Niederländische Optikerkette mit Wachstumschancen in den USA

Die niederländische Augenoptiker-Kette GrandVision (WKN: A14M4D) zählt zu den führenden Einzelhandelsunternehmen der Branche weltweit mit über 6.000 Filialen in 44 Ländern. In den Läden können Kunden auf alle Optiker-Dienstleistung durch qualifizierte Mitarbeiter zurückgreifen, finden eine große Auswahl an qualitativ hochwertigen sowie günstigen Brillengestellen und Brillengläsern, Kontaktlinsen und Sonnenbrillen. Rund um den Globus agiert GrandVision unter verschiedenen Markennamen. In Deutschland zählt Apollo Optik zum Portfolio der Niederländer. Die Gesellschaft wird gegenwärtig mit rund 5,4 Mrd. Euro kapitalisiert.

Am 31. Oktober meldete GrandVision die Zahlen für das 3. Quartal bzw. die ersten neun Monate 2017. Im 3. Quartal konnte der Konzern den Umsatz um 3,9 % von 825 auf 858 Mio. Euro steigern. Auf Sicht von neun Monaten legten die Erlöse um 3,3 % von 2,5 auf 2,6 Mrd. Euro zu. Das bereinigte EBITDA erhöhte sich im Neunmonatsvergleich um 2,7 % von 411 auf 422 Mio. Euro. Im Quartalsvergleich legte das operative Ergebnis um 5,4 % von 139 auf 146 Mio. Euro zu. Die EBITDA-Marge betrug im Neunmonatszeitraum 16,4 % gegenüber 16,5 % im Vorjahr. Im 3. Quartal konnte die Umsatzmarge von 16,8 auf 17,1 % gesteigert werden.

Laut BÖRSE ONLINE sei die niederländische Optikerkette GrandVision vergleichbar mit der weit bekannteren deutschen Konkurrenz Fielmann. Doch im Gegensatz zu Hamburger MDAX-Konzern sei GrandVision viel internationaler aufgestellt, habe einen mehr als doppelt so hohen Umsatz und verdiene gemessen am Betriebsergebnis auch das Doppelte. GrandVision, die in Deutschland durch die Marke Apollo Optik bekannt seien, erziele im Vergleich zu Fielmann auch höhere Wachstumsraten. Dennoch werde GrandVision ein deutlich geringerer Börsenwert zugebilligt. Doch genau in dieser Diskrepanz liege das Potenzial der unter Anlegern hierzulande weitgehend unbekannten Aktie. Gestehe man GrandVision den Fielmann-Bonus zu, dann habe der Titel das Potenzial rund 50 % höher zu notieren. Im Gegensatz zu Fielmann erschließe sich GrandVision aktuell zudem einen neuen wichtigen Wachstumsmarkt. Die Niederländer hätten jüngst den Markteintritt in den USA gewagt und unter hohen Kosten eine Plattform für eine Expansionsstrategie aufgebaut. Im Geschäftsjahr 2018 dürfe daher mit einer Ausweitung des US-Geschäfts zu rechnen sein. Aktuell erziele GrandVision in den USA gerade einmal 3 % der Konzernerlöse. Potenzial für Steigerungen sei daher gegeben. BÖRSE ONLINE rät mit einem Kursziel von 27 Euro zum Kauf (rund 27 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Seit dem Börsengang Anfang des Jahres 2015 konnte die Aktie von GrandVision noch keinen klaren Trend etablieren. Derzeit behalten Anleger die Unterstützung bei 20 Euro im Blick. Darunter könnte das bisherige Allzeittief bei 18,50 Euro angesteuert werden. Prozyklisch wäre ein Kauf erst über dem kürzlich erzielten Verlaufshoch bei 22,50 Euro interessant. Dann könnte das Jahreshoch bei 24,55 Euro wieder in Reichweite kommen. Erst mit einem Ausbruch über diese Marke wird weiteres Aufwärtspotenzial freigesetzt.

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