Tom Tailor: Nach der Restrukturierung will der Modekonzern im Online-Geschäft durchstarten

Der Bekleidungskonzern Tom Tailor (WKN: A0STST) zählt zu den führenden Mode- und Lifestyle-Konzernen in Europa. Die Hamburger sind mit den beiden Dachmarken "Tom Tailor" und "Bonita" auf modische Kleidung und Accessoires im mittleren Preissegment präsent. Beide Marken sprechen sich ergänzende Zielgruppen im Alter zwischen 0 und 60 Jahren an. Die Gesellschaft wird aktuell mit rund 349 Mio. Euro an der Börse bewertet.

Am 9. November gab Tom Tailor die Neunmonatszahlen bekannt. Der Konzernumsatz ging durch Bereinigungen des Produkt-, Länder- und Filialportfolios leicht um 1,3 % von 695,1 auf 686,2 Mio. Euro zurück. Deutlich aufwärts ging es aber bei den Ergebniskennziffern. Das EBITDA legte im Jahresvergleich um 66,6 % von 31,7 auf 52,8 Mio. Euro zu. Die EBITDA-Marge betrug 7,7 % gegenüber 4,6 % im Vorjahr. Das EBIT verließ die Verlustzone (9M 2016: -4 Mio. Euro) und erhöhte sich auf 26,1 Mio. Euro. Auch unterm Strich schrieb man mit 7,5 Mio. Euro wieder schwarze Zahlen, nachdem im Vorjahr ein Minus von 14,1 Mio. Euro ausgewiesen werden musste.

Die jüngsten Geschäftszahlen unterstrichen laut DER AKTIONÄR den erfolgreichen Wandel, den der Modekonzern Tom Tailor durchlaufe. Den Hamburgern sei es gelungen, durch das Bereinigen des Produktportfolios, dem Rückzug aus mehreren Auslandsmärkten und Filialschließungen die richtigen Stellschrauben zu drehen. Nachdem auch Marken wie Tom Tailor Polo oder Bonita Men aus dem Programm genommen worden seien, sehe sich Vorstandschef Heiko Schäfer auf dem Weg zurück zu einer nachhaltig profitablen Entwicklung. Das Restrukturierungsprogamm RESET könne als voller Erfolg verbucht werden. Neben den erzielten extremen Ergebnisverbesserungen habe Tom Tailor auch die Nettoverschuldung um 36 % auf 125 Mio. Euro zurückfahren können. Für das Gesamtjahr 2017 könne von einem EBITDA in Höhe von 81,5 Mio. Euro ausgegangen werden (2016: 10,3 Mio. Euro). 2018 dürfe diese Kennziffer auf 96,2 Mio. Euro anziehen und 2019 seien 106 Mio. Euro zu erwarten. Der Gewinn je Aktie dürfe von 0,36 Euro in 2017 auf 0,90 Euro in 2019 zulegen. In den kommenden Jahren wolle Tom Tailor in die Digitalisierung der Geschäftsprozesse investieren und insbesondere den E-Commerce ausbauen. Potenzial sei reichlich vorhanden, denn noch erziele der Modekonzern weniger als 10 % seines Umsatzes online. Eine Quote von 20 % werde angestrebt. Diese Prognose mache Mut und Lust auf mehr. Laut DER AKTIONÄR sei der Titel angesichts des positiven Newsflows der letzten Wochen im Peergroup-Vergleich mit einem 2018er-KGV von 12 günstig bewertet. Die Börsenexperten raten mit einem Kursziel von 13 Euro zum Kauf (rund 43 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Tom Tailor könnte mit einem Sprung über den Widerstand bei 9,60 Euro ein großes Kaufsignal generieren. Solange der Titel mit dieser Hürde kämpft können sich Anleger mit einer Stopp-Buy-Order auf die Lauer legen. Neue Postionen können mit einem Stopp unter 7,70 Euro abgesichert werden.

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