Aareal Bank: Nach durchwachsenen Neunmonatszahlen sei starkes 4. Quartal möglich

Bei der Aareal Bank AG handelt es sich nicht um eine klassische Bank mit Privatkundengeschäft, vielmehr hat die Bank ihr Tätigkeitsfeld ausgerichtet auf Kunden aus der gewerblichen Immobilien- und Wohnungswirtschaft. Die auf drei Kontinenten, in Europa, USA und Asien, aktive Immobilienbank bezeichnet sich selbst als "Spezialist für Spezialisten" und sieht ihre Kernkompetenz als Partner der Kunden in allen Fragen zu Finanzierung, Beratung und Service in der Immobilienbranche. Die Marktkapitalisierung der im MDAX gelisteten Gesellschaft beträgt gegenwärtig rund 2,13 Mrd. Euro.

Am 14. November veröffentlichte die Aareal Bank Gruppe die Zahlen zum 3. Quartal. Das MDAX-Unternehmen konnte das Konzernbetriebsergebnis gegenüber dem Vorjahr um 11 % von 74 auf 82 Mio. Euro steigern. Bezogen auf die ersten neun Monate ging das Konzernbetriebsergebnis um 6,8 % von 281 auf 262 Mio. Euro zurück. Das den Stammaktionären zugeordnete Konzernergebnis sank gegenüber dem Vorjahr um 11,4 % von 166 auf 147 Mio. Euro. Die Konzernleitung bestätigte nach den Neunmonatszahlen die Jahresprognose. Es wird von einem Konzernbetriebsergebnis zwischen 310 und 350 Mio. Euro für das Gesamtjahr 2017 ausgegangen.

Einigen Investoren habe das Neunmonatsergebnis der Aareal Bank laut EURO am SONNTAG nicht gefallen. Doch für übertriebene Skepsis gebe es keinen Grund. Vielmehr sei vorstellbar, dass der Immobilienfinanzierer noch im 4. Quartal 2017 mit einer positiven Überraschung aufwarten könne. Zudem solle das Neugeschäft im 4. Quartal brummen. Gerüchten zufolge sei die Aareal Bank an einem großen Gewerbeimmobilien-Deal auf dem deutschen Markt beteiligt. Vom Volumen her könne dieser Deal zu knapp drei Vierteln an die gewöhnlichen Neugeschäftsvolumina der Vorquartale von rund 1,9 Mrd. Euro heranreichen. Davon abgesehen treibe die Aareal Bank die Auslandsexpansion gezielt voran. Das US-Portfolio des Konzerns habe inzwischen einen Anteil von 21 % am Gesamtportfolio. Nach der laufenden Expansion nach Kanada, wolle man nun verstärkt in Australien aktiv werden. Aufgrund der guten finanziellen Lage könne sich der MDAX-Konzern die Expansion in neue Märkte leisten ohne die Kapitalausstattung in Mitleidenschaft zu ziehen. Operativ sei die Aareal Bank mit den Neunmonatsergebnissen auf Kurs. Der Konzern könne mit einer im Branchenvergleich überdurchschnittlichen Eigenkapitalquote von 17,3 % aufwarten. Aufgrund des finanziellen Puffers werde von Experten bereits eine Sonderdividende ins Spiel gebracht. Allerdings könne die Aareal Bank diesen Spielraum auch genauso gut für die Übernahme der Nord/LB-Immobilientochter Deutsche Hypo nutzen. Langfristig würde der Konzern damit seine Position im Wettbewerb um große Projekte weiter stärken. EURO am SONNTAG rät bei der defensiven Aktie aus dem MDAX mit einem Kursziel von 42 Euro zum Kauf (rund 18 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Im Jahr 2017 läuft die Aktie der Aareal Bank um die 35-Euro-Linie seitwärts. Anleger sind gut beraten, einen deutlichen Richtungsentscheid vor einem Einstieg abzuwarten.

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