Nanogate: Spezialist für Oberflächenveredlung erhält größten Auftrag der Konzernhistorie

Wie der Name schon sagt, ist Nanogate (WKN: A0JKHC) in der Zukunftsbranche Nanotechnologie tätig. Spezialisiert hat sich das in Göttelborn im Saarland ansässige High-Tech-Unternehmen auf die Oberflächenveredelung, wodurch Produkte, die derzeit vor allem aus den vier Zielbranchen "Automobil/Maschinenbau"," Gebäude/Interieur", "Sport/Freizeit" und "Funktionelle Textilien" kommen, zahlreiche neue Eigenschaften erlangen: z.B. Wasser und Schmutz abweisend, Anti-Beschlag, Verhinderung von Abrieb, Verbesserung von Gleiteigenschaften, elektrische Leitfähigkeit oder antibakterielle Eigenschaften. Nanogate ist bei der Umsetzung der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten für seine Kunden (u.a. Audi, BMW, GEA, REWE) als Innovations- und Umsetzungspartner von der Idee bis zur Serienproduktion prozessbegleitend tätig. Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft beträgt gegenwärtig rund 195 Mio. Euro.

Am 26. April blickte Nanogate auf das beste Jahr der Unternehmensgeschichte zurück und veröffentlichte einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2018. In 2017 konnte der Spezialist für designorientierte Hightech-Oberflächen und –Komponenten das operative Ergebnis (EBITDA) um 74 % von 12,4 auf 21,5 Mio. Euro und den Konzernumsatz um 65 % von 112,5 auf 186,2 Mio. Euro steigern. Im laufenden Geschäftsjahr 2018 erwartet der Konzern einen Umsatzanstieg auf mindestens 220 Mio. Euro und eine EBITDA von über 24 Mio. Euro.

Positive Nachrichten können in einem kriselnden Gesamtmarkt leicht übersehen werden – genau wie die Meldung von Nanogate über den größten Auftrag der Unternehmensgeschichte. Am 26. Juni habe der Oberflächenspezialist laut BÖRSE ONLINE den Auftrag für Komponenten für Küchengeräte seitens eines US-Herstellers gemeldet. Ab 2019 solle Nanogate diese Komponenten für dieses Projekt mit einem Umsatzvolumen von bis zu 100 Mio. USD liefern. Nanogate werde laut Konzernchef Ralf Zastrau durch diesen Auftrag die eigene Marktposition im Industriegeschäft stärken. Weiteres Wachstumspotenzial sehe man für Anwendungen in Bereichen rund um Küche oder Bad, weil sich innovative Kunststoffe aufgrund von Kosten- und Designvorteilen als Ersatz für Metalle anböten. Laut Ralf Zastrau gebe es bereits signifikantes Kundeninteresse an den Edelstahlersatztechnologien von Nanogate. Über die Finanzierung des Konzernwachstums müsse man sich nach der jüngsten Platzierung eines Schuldscheindarlehens bei institutionellen Investoren keine Sorgen machen. Nanogate habe dadurch frisches Geld in Höhe von 50 Mio. Euro vereinnahmt. Auch wenn der Titel mit einem 2019er-KGV von 60 wahrlich kein Schnäppchen sei, bleibe die Aktie langfristig gesehen weiter in Favorit der Redaktion. BÖRSE ONINE rät mit einem Kursziel von 60 Euro zum Kauf (48 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Der starke Rallyschub der Nanogate-Aktie, der den Titel seit 2016 von 30 auf 54 Euro führte, endete im Herbst 2017. Seitdem hat die Aktie einen Großteil dieses Kurszuwachses wieder abgegeben und erreicht nun die Horizontale bei 40 Euro. Sollte diese Unterstützung aufgegeben werden, droht weiteres Ungemach. Es könnte weiter abwärts bis 35 Euro gehen. Vor einem Einstieg sollten Anleger daher klare Umkehrsignale abwarten.

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