Sartorius: Laborausrüster erhöht mitten in der Corona-Pandemie die Jahresprognose

Sartorius (WKN: 716563) ist ein weltweit führender Anbieter auf dem Gebiet der Labor- und Prozesstechnologie. Das traditionsreiche, bereits 1870 gegründete Unternehmen ist bei Kunden der Labor-, Pharma-, Biotech- und Nahrungsmittelindustrie beliebt als Lieferant für Membrane, Filter und Laborwaagen. Insbesondere im Geschäftssegment "Bioprocess Solutions" gilt die Sartorius-Produktpalette rund um Probleme zur "Filtration, Fluid Management, Fermentation und Purification" weltweit als führend. Im Geschäftsbereich "Lab Products & Services" konzentriert sich Sartorius auf die Produktion von Laborinstrumenten und Verbrauchsmaterialien. Zudem ist Sartorius ein Anbieter von qualitativ hochwertigen Instrumenten der industriellen Wägetechnik, Kontroll- und Plattformwaagen sowie Systemen zur Fremdkörpererkennung und Qualitätssicherung. Sartorius verfügt über eigene Produktionsstätten und Vertriebsniederlassungen in Europa, Asien und Amerika. Der Börsenwert der Vorzugsaktien (37,44 Millionen Stücke), die im TecDAX und MDAX notieren (außerdem gibt es noch die gleiche Anzahl an Stammaktien), beträgt gegenwärtig knapp 9,6 Mrd. Euro.

Sartorius meldete am 21. April gute Zahlen für das 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2020. Der Konzernumsatz erhöhte sich gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr um 16,5 % von 435,7 auf 509,9 Mio. Euro. Das EBITDA zog zum 20,9 % von 114,0 auf 137,9 Mio. Euro an. Die EBITDA-Marge betrug 27,0 % gegenüber 26,2 % im Vorjahr. Das Periodenergebnis stieg um 17,5 % von 48,6 auf 57,1 Mio. Euro.

Wenn eine Aktie mitten einer Krise ein neues Allzeithoch markiere, sei das laut EURO am SONNTAG außergewöhnlich. Im Falle Sartorius überrasche das aber nicht, schließlich habe der Göttinger Laborausrüsters bei der Bekanntgabe der guten Zahlen für das 1. Quartal auch gleich die Jahresprognose angehoben. Beim Umsatz gehe Sartorius nun von einem Zuwachs zwischen 15 und 19 % aus (zuvor: 10 bis 13 %), auch wenn Konzernchef Joachim Kreuzburg auf größere Unsicherheiten wegen der Corona-Pandemie hingewiesen habe. Doch trotz aller "operativen Herausforderungen" sei Sartorius von staatlichen Lockdowns als ein für den Gesundheitssektor relevantes Unternehmen wenig betroffen. Der Konzern habe kaum Probleme bei der Produktion gemeldet und sehe auch die Lieferketten intakt. Im Bereich Bioprocess Solutions spüre Sartorius, dass Kunden ihre Lager wegen der Pandemie auffüllen. Das seien eindeutig Vorzieheffekte. Das Umsatzplus der Sparte im 1. Quartal sei mit +22,4 % auf 394,3 Mio. Euro daher überdurchschnittlich hoch gewesen. Neben einem konzernweiten Umsatzanstieg von 17 % habe Sartorius zudem einen Zuwachs beim Auftragseingang um fast 30 % verzeichnet. Für das Gesamtjahr 2020 gehe man von einem Umsatz zwischen 2,1 und knapp 2,2 Mrd. Euro aus. Die EBITDA-Marge werde von 27,1 im Vorjahr auf 27,5 % zulegen. EURO am SONNTAG rät angesichts des vorliegenden frischen Kaufsignals durch den Ausbruch auf ein neues Allzeithoch mit einem Kursziel von 300 Euro zum Kauf (17 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Vorzugsaktie von Sartorius brach zuletzt auf ein neues Allzeithoch aus und hat damit inmitten der Corona-Krise ein frisches Kaufsignal geliefert. Anleger sichern Positionen unter 170 Euro ab. Trader spekulieren mit einem Stopp unter 230 Euro auf eine Trendfortsetzung.

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