Jenoptik: Hightechkonzern geht davon aus, die Corona-Krise gut zu meistern

Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung ging Jenoptik (WKN: A2NB60) aus dem ehemaligen Kombinat VEB Carl Zeiss Jena hervor. Das Geschäftsfeld des Optoelektronik-Konzerns gliedert sich heutzutage in die drei Segmente Optics & Life Sciences, Mobility sowie Defense & Civil Systems. Zu den Kunden von Jenoptik zählen internationale Unternehmen der Halbleiter- und Halbleiterausrüstungsindustrie, der Automobil- und Automobilzulieferindustrie, der Medizintechnik sowie der Sicherheits- und Wehrtechnik. Neben mehreren Standorten in Deutschland ist die Gesellschaft rund um den Globus aktiv und verfügt über große Produktionsstandorte im Ausland, z. B. in den USA, Frankreich und in der Schweiz sowie in den asiatischen Staaten Singapur, Indien, China, Korea und Japan. Die Aktie des Konzerns aus Thüringen ist im SDAX und TecDAX gelistet und wird an der Börse mit rund 1,1 Mrd. Euro bewertet.

Im Geschäftsjahr 2019 konnte Jenoptik den Konzernumsatz um 2,5 % von 834,6 auf 855,2 Mio. Euro steigern. Das EBITDA legte um 5 % von 127,5 auf 134,0 Mio. Euro zu. Die EBITDA-Marge betrug dementsprechend 15,7 % gegenüber 15,3 % im Vorjahr. Das EBIT gab um 6,3 % von 94,9 auf 88,9 Mio. Euro nach. Die EBIT-Marge lag damit bei 10,4 %, nach 11,4 % im Vorjahr.

Der Hightechkonzern Jenoptik gehe laut BÖRSE ONLINE davon aus, den Umsatzrückgang im Geschäft mit der Autoindustrie durch die Corona-Krise dennoch "abfedern" zu können. Laut Analysten dürfe man bei Jenoptik mit einem Umsatzeinbruch von 20 % in der Automobilsparte ausgehen. Konzernchef Stefan Traeger stoße das aber nicht in die Krise. Traeger habe im 1. Quartal eine solide Nachfrage nach den Produkten des Technologiekonzerns beobachten können. Im Widerspruch dazu stehe allerdings, dass Jenoptik Ende März erst einmal die Jahresprognose "unter Vorbehalt" gestellt habe. So sehr Jenoptik unter der Schwäche der Autoindustrie leide und womöglich deshalb strukturelle Anpassungen im Konzern vornehmen müsse, so positiv laufe das Geschäft mit der Halbleiterindustrie. Zuletzt habe der Verkauf von Anlagen für Chiphersteller über 25 % zum Gesamtumsatz beigetragen. Durch die Corona-Krise dürfe das Standbein gestärkt werden. Das Geschäft mit optischen Lasern- und Messsystemen für Verkehrs- und Mautkontrollen könne einen Schub durch die angekündigten Konjunkturprogramme erhalten. Angesichts einer Eigenkapitalquote von 60,5 % und liquiden Mitteln von 99 Mio. Euro sei der Titel nach dem Kurssturz vom März laut BÖRSE ONLINE wieder ein Kauf mit Kursziel von 28 Euro (47 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Jenoptik ist ein Spätstarter beim Rebound nach dem Corona-Crash. Doch nun konnte ein neues Zwischenhoch bei 19 Euro markiert werden. Oberhalb von 15 Euro können Anleger auf eine Fortsetzung des Rebounds mit Annäherung an das Kursniveau vom Februar spekulieren.

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