LPKF Laser: Lasertechnik-Spezialist mit LIDE-Technologie vor Wachstumssprung

Bei der 1976 gegründeten und in Garbsen bei Hannover ansässigen LPKF Laser & Electronics (WKN: 645000) handelt es sich um einen Spezialisten für Mikromaterialbearbeitung mit Lasertechnologien. Der Maschinenbauer entwickelt und fertigt Anlagen, bei denen ein Laserstrahl als Werkzeug zur Bearbeitung von Oberflächen eingesetzt wird. Hersteller von Solarzellen nutzen die Technik. Aber auch beim Schweißen von Kunststoffen und bei der Entwicklung und Bearbeiten von Leiterplatten ist die Technik stark gefragt. Mit der Produktlinie LDS, bei der ein Laser Leiterstrukturen auf dreidimensionalen Kunststoffkörpern anlegt, auf denen anschließend metallische Leiterbahnen aufgebracht werden, hat der Konzern ein Erfolgsprodukt im Portfolio, das sehr häufig von Smartphone-Herstellern beim Einbau von Antennen verwendet wird. An der Börse wird die Gesellschaft gegenwärtig mit rund 520,6 Mio. Euro bewertet.

LPKF Laser konnte den Anlegern keine guten Zahlen für das 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres bieten. In den ersten drei Monaten 2020 brach der Umsatz um 46 % von 36,4 auf 19,5 Mio. Euro ein. Das EBIT rutschte mit -2,4 Mio. Euro in die roten Zahlen, nach einem Plus von 6,1 Mio. Euro im Vorjahr. Die EBIT-Marge betrug -12,1 % gegenüber 16,7 % im 1. Quartal 2019.

Für LPKF Laser sei der Jahresauftakt laut FOCUS-MONEY mit einem Einbruch bei Umsatz und Gewinn alles andere als gut verlaufen. Von der Konzernleitung sei diese Entwicklung mit Timing-Schwierigkeiten bei Großaufträgen der wichtigsten Kunden erklärt worden. Anfang Mai habe es dann mit dem Ausstieg des größten Einzelaktionärs den nächsten Nackenschlag gegeben. Jörg Bantleon und seine German Technology hätten sich von der gesamten Beteiligung in Höhe von 28,6 % am Unternehmen getrennt. Für den Preis von 20,10 Euro sei der Verkauf erfolgt. Das Gute daran: erst einmal dürfe damit der negative Newsflow beendet worden sein. Laut Vorstandschef Götz Bendele sei im 2. Quartal wieder ein Umsatz zwischen 28 und 33 Mio. Euro zu erwarten. Operativ gehe man von einem Ergebnis zwischen 1und 4 Mio. Euro aus. Mittelfristig habe LPKF Laser das Ziel, bis 2025 einen Umsatz von 360 Mio. Euro im Jahr zu realisieren – gegenüber 2019 käme das einem Anstieg um 157 % gleich. Das EBIT solle im gleichen Zeitraum von 19,2 auf mindestens 90 Mio. Euro zulegen. Möglich werden solle diese Mega-Expansion durch die LIDE-Technologie (Laser Induced Deep Etching). Diese Bearbeitungsmethode von dünnem Glas ohne Beschädigungen hervorzurufen sei sowohl für die Halbleiter- als auch Display-Branche sehr spannend. Ein erstes LIDE-System habe man im Dezember gemeldet, im Mai habe Nippon Electric Glass eine weitere Anlage (Preis ca. 1. Mio. Euro) gekauft. Der richtige Durchbruch für die LIDE-Technologie könne aber beim nächsten Innovationssprung bei Smartphones erfolgen, denn mit LIDE-Systemen ließen sich biegsame Displays aus Glas anstatt aus Kunststoff herstellen. FOCUS-MONEY rät mit einem Kursziel von 33 Euro zum Kauf (55 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Seit dem März-Tief konnte die Aktie von LPKF Laser bereits rund 100 % zulegen. Oberhalb von 18,50 Euro sollten die Käufer im Vorteil bleiben.

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