DATAGROUP: IT-Dienstleister hofft auf günstige Übernahmen im Herbst, wenn es zu einer Insolvenzwelle kommen sollte

Die seit 2006 börsennotierte DATAGROUP (WKN: A0JC8S) ist ein führender Anbieter von IT-Dienstleistungen. Mit mehr als 2.000 Mitarbeitern an zahlreichen Standorten ist die Gesellschaft in Deutschland nahezu flächendeckend vertreten. Aushängeschild des Unternehmens ist eine modulare IT-Komplettlösung mit Namen "Corbox". Damit können Kunden alle IT-Services abdecken, die für einen stabilen Betrieb nötig sind. In den letzten Jahren hat DATAGROUP den Bereich Cloud-Computing gezielt ausgebaut und sich zu einem der führenden Partner von mittelständischen und großen Unternehmen sowie öffentlichen Auftraggebern etabliert und stellt dieser Zielgruppe nun Programme, Rechenleistung und Speicherplatz über DATAGROUP-Server zur Verfügung. Die Gesellschaft wird aktuell mit rund 456 Mio. Euro an der Börse kapitalisiert.

Am 14. Mai berichtete DATAGROUP über die Entwicklung in den ersten sechs Monaten des laufenden Fiskaljahres 2019/2020. Im 1. Halbjahr konnte der IT-Dienstleister den Konzernumsatz um 22,6 % von 138,75 auf 170,0 Mio. Euro steigern. Das EBITDA legte um 15,7 % von 20,4 auf 23,6 Mio. Euro zu. Beim EBIT verzeichnete man einen Rückgang um 5,9 % von 10,2 auf 9,6 Mio. Euro. Die EBIT-Marge betrug 5,6 % gegenüber 7,1 % im Vorjahr.

Während sich viele Marktbeobachter, Politiker, Ökonomen und Beschäftigte fragen, wie groß die Insolvenzwelle im Herbst nach dem Auslaufen der Schonfrist ausfallen werde, blicke DATAGROUP laut BÖRSE ONLINE mit einiger Zuversicht auf diese Zeit im Oktober. Denn Konzernchef Peter Schneck gehe davon aus, dass sich dann die ein oder andere Gelegenheit für einen günstigen Zukauf ergeben könne. In diesem Jahr habe DATAGROUP bereits zwei Akquisitionen durchgeführt. Mehr als vier Übernahmen werde der IT-Dienstleister allerdings im laufenden Geschäftsjahr nicht tätigen. Mögliche Expansionsziel könnte aber eine Stärkung im Bereich SAP-Dienste sein. Zudem könne sich DATAGROUP auch vorstellen, im Bereich Bank-IT ein neues Geschäftssegment aufzubauen. Großaufträge im Finanzwesen seien allerdings nicht vorgesehen, denn große Bankprojekte seien zuletzt immer auch mit hohen Kosten und Investitionen verbunden gewesen. Beim Neugeschäft sei DATAGROUP wie viele andere IT-Dienstleister abhängig davon, wie stark sich die Konjunktur erhole. Weil man aber 85 % des Gesamtumsatzes mit wiederkehrenden Serviceerlösen erziele, sei man grundsätzlich optimistisch für das zum 30. September endende Fiskaljahr. Laut Analystenschätzungen seien Umsätze von rund 360 Mio. Euro und ein operativer Gewinn von 50 Mio. Euro zu erwarten. Weil DATAGROUP nach der Corona-Krise wieder auf die Wachstumsspur zurückfinden werde, sei der Titel laut BÖRSE ONLINE weiterhin langfristig ein Kauf. Die Börsenexperten raten mit einem Kursziel von 85 Euro zum Einstieg (58 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von DATAGROUP hat zuletzt bis in den Bereich von 50 Euro zurückgesetzt, nachdem die jüngste Erholung den Titel vom März-Tief bei 40 Euro wieder bis auf 60 Euro geführt hatte. Oberhalb von 45 Euro sollten die Käufer im Vorteil bleiben.

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