Adidas: Sportartikelhersteller kann E-Commerce-Geschäft massiv steigern

Der Sportartikelhersteller mit den drei Streifen gehört wohl mit zu den bekanntesten Marken der Welt. Jeder kennt die trendigen Produkte des Adidas-Konzerns (WKN: A1EWWW). Die in Herzogenaurach ansässige Firma ist einer der weltweit größten Anbieter von Produkten aus der Sportbranche, egal ob es sich dabei um Sportschuhe, Bekleidung oder Sportzubehör handelt. Mit innovativer Weiterentwicklung und starkem Augenmerk auf modernstem Design gehört der deutsche Konzern zu einem der globalen Trendsetter in der Sportartikelbranche. Neben der Marke "adidas" gehört auch die Tochter Reebok zum Konzern. Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft beträgt derzeit rund 52 Mrd. Euro.

Am 6. August veröffentlichte Adidas die Zahlen für das 2. Quartal 2020. In den Monaten April bis Juni hatte der Sportartikelhersteller schwer unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu leiden. Der Konzernumsatz ging um 35 % von 5,51 auf 3,58 Mrd. Euro zurück. Das Konzern-EBITDA brach um 94 % von 966 auf 58 Mio. Euro ein. Das operative Betriebsergebnis rutschte von zuvor 643 Mio. Euro mit -333 Mio. Euro sogar in die roten Zahlen. Beim Konzernergebnis der Periode wurde mit -295 Mio. Euro ebenfalls ein Fehlbetrag ausgewiesen, nach einem Plus von 531 Mio. Euro im 2. Quartal 2019.

Nach einem Umsatz- und Ergebniseinbruch im 2. Quartal gehe der Konzernchef von Adidas, Kasper Rorsted, laut DER AKTIONÄR davon aus, dass sich der Umsatzschwund im nun laufenden 3. Quartal nicht mehr in diesem Maße fortsetzen werde. Immerhin hätten jetzt fast 90 % der Sportgeschäfte nach den Lockdowns wieder geöffnet. Allerdings sei zu beobachten, dass das Kundenaufkommen niedriger sei als zuvor. In Nord- und Südamerika mache die anhaltende Pandemie die Vorhersagen schwierig. Adidas gehe von einem Umsatzrückgang im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich für die Monate Juli bis September aus. Dennoch sei eine starke Erholung des Betriebsergebnisses um rund 1 Mrd. Euro im 3. Quartal in Aussicht gestellt worden. Anleger sollten aber nicht nur die kurzfristig unter der Covid-19-Pandemie eingetrübte Ist-Situation im Blick behalten, sondern sich der langfristig weiterhin guten Perspektiven der gesamten Sportartikelbranche bewusst sein. Sportliche Aktivität sei in. Die Pandemie dürfe diesen Trend sogar noch verstärken, denn fitte Menschen seien ersten Studien zufolge weit weniger anfällig für das Virus als Übergewichtige und Menschen mit Vorerkrankungen. Der Trend zum Homeoffice sei ein weiterer Wachstumstreiber, denn dadurch steige die Nachfrage nach legerer Kleidung. Außerdem eröffne das Homeoffice mehr Flexibilität hinsichtlich der Möglichkeit mal eben eine Runde Joggen zu gehen. Adidas habe zudem die Krise dafür genutzt, das Online-Geschäft weiter auszubauen. Im 2. Quartal hätten die E-Commerce-Umsätze um 93 % zugelegt. DER AKTIONÄR rät langfristig orientierten Anlegern mit einem Kursziel von 320 Euro zum Kauf (21 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Adidas hat sich inzwischen vom Corona-Schock und dem Tief bei 167 Euro im März deutlich erholen können. Nun läuft der Ausbruch über den Horizontalwiderstand bei 268 Euro an. Darüber könnte schnell die Lücke zum Februarniveau bis 300 Euro geschlossen werden.

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