Freenet: Mobilfunkunternehmen will mit digitalem TV-Angebot Kundenkreis erweitern

Als größter netzunabhängiger Telekommunikationsanbieter in Deutschland bietet Freenet (WKN: A0Z2ZZ) ihren Kunden ein breitgefächertes Dienstleistungs- und Produktportfolio aus dem Bereich mobiler Sprach- und Datendienste sowie seit neuestem auch im Bereich digitalem Fernsehen. Auch wenn der Konzern aus Büdelsdorf über keine eigene Netzinfrastruktur verfügt, erwirtschafte der Konzern mit dem Hauptgeschäftsfeld "Mobilfunk" durch die Vermarktung von Mobilfunkdienstleistungen der großen Netzbetreiber Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland unter firmeneigenen Namen den größten Anteil des Konzernumsatzes. Abgerundet wird das Angebot durch den Vertrieb von Mobilfunkendgeräten zu weiteren Diensten aus dem Bereich der mobilen Datenkommunikation. In den letzten Jahren hat sich die Gesellschaft mit dem Segment Digital Lifestyle ein neues Geschäftsfeld erschlossen. Freenet bietet Smartphone-Kunden dabei innovative digitale Anwendungen rund um Home Automation und Home Security, Health, Datensicherheit, Enter- und Infotainment an. Mit den Gravis-Filialen hat sich Freenet als einer der größten unabhängigen autorisierten Apple-Händler in Deutschland eine herausragende Marktstellung gesichert. Die aktuelle Marktkapitalisierung der im TecDAX gelisteten Gesellschaft liegt bei 3,57 Mrd. Euro.

Freenet blieb auch in den ersten neun Monaten 2016 auf Wachstumskurs. Der Mobilfunkdienstleister konnte seinen Kundenstamm gegenüber dem Vorjahr um 2,9 % von 9,21 auf 9,47 Mio. Customer-Ownerships steigern. Der Konzern verbesserte den Umsatz in den ersten drei Quartalen um 5,8 % von 2,291 auf 2,424 Mrd. Euro. Das EBITDA erhöhte sich um 14,4 % von 272,4 auf 311,7 Mio. Euro. Das Konzernergebnis ging um 6,3 % von 61,9 auf 58,0 Mio. Euro zurück.

Freenet sei Anlegern laut BÖRSE ONLINE ein Begriff als Vermittler von Mobilfunkverträgen, die die Norddeutschen bei den großen Netzbetreibern als Minuten- und Datenpakete einkaufen und unter eigenem Namen wieder weiterverkaufen. Doch nun weite die TecDAX-Gesellschaft das Geschäftsmodell mit einem neuen Segment aus: das digitale Fernsehen. Freenet könne nach der Übernahme der Kölner Media Broadcast das Programm vieler deutscher TV-Sender in hochauflösender Qualität ausstrahlen. Während die öffentlich-rechtlichen Sender kostenlos übertragen würden, müsse der Kunde künftig für die Programme der Privatanbieter extra zahlen. Freenet habe das Angebot noch um eine App erweitert, mit der die Nutzer via Internet fernsehen können. Nachdem der Handymarkt inzwischen nahezu gesättigt sei und der Wettbewerb um die Mobilfunkkunden sehr intensiv geführt werde, stelle das digitale Fernseh-Angebot eine gute Ergänzung des Geschäfts dar. Vor allem, wenn es gelinge, dass sich die neuen und alten Geschäftsfelder ergänzen und so durch Bündelpakete positive Wachstumseffekte entstünden. Für Anleger sei der Titel zudem als zuverlässiger Dividendenlieferant interessant. Freenet wolle 50 bis 75 % des freien Cashflows ausschütten. Für 2016 sei soeben eine Ausschüttung in Höhe von 1,60 Euro je Aktie vorgeschlagen worden (Dividendenrendite von 5,7 %). BÖRSE ONLINE rät mit einem Kursziel von 37,50 Euro zum Kauf (rund 34 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Nachdem sich die Aktie im Jahr 2016 eine kurze Auszeit im langjährigen Aufwärtstrend gegönnt hatte, scheint der TecDAX-Wert nun nach dem Ende der Bodenbildung wieder durchstarten zu wollen. In den letzten beiden Monaten konnte die Aktie gut 15 % zulegen und solange sie nicht wieder unter 26 Euro zurückfallen sollte, können Anleger auf eine Annäherung an das Allzeithoch bei 33 Euro spekulieren. Allerdings sollte der Titel dafür zeitnah über den Horizontalwiderstand bei 28,40 Euro ausbrechen.

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