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Samstag, 18. Februar 2017

Grammer: Sitzhersteller will mit chinesischem Investor Übernahme entgegenwirken

Analyst: EURO am SONNTAG 07-2017
Als Zulieferer der Automobilindustrie hat Grammer (WKN: 589540) eine führende Stellung als Sitzhersteller inne. Das Amberger Unternehmen beliefert nahezu alle großen PKW-Hersteller mit Fahrer- und Passagiersitzen. Auch in den Verkehrsmitteln des ÖPNV und der Deutschen Bahn ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich der Kunde auf einem Sitz der Grammer AG niederlässt. Außerdem zählen Hersteller von Land- und Forstmaschinen (z.B. Wacker Neuson, John Deere) zu den Kunden des Unternehmens. Kopfstützen, Mittelkonsolen, Armlehnen und Kindersitze runden die Produktpalette des Konzerns ab. An der Börse wird die Gesellschaft aus dem SDAX gegenwärtig mit rund 668,6 Mio. Euro bewertet.

Mit einem Rekordergebnis konnte Grammer am 7. Februar bei der Vorlage der Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 aufwarten. Der Konzern erzielte das höchste EBIT der Unternehmensgeschichte. Gegenüber dem Vorjahr verbesserte sich der Wert um starke 70 % von 42,7 auf 72 Mio. Euro. Die EBIT-Marge lag nach 3,0 % im Vorjahr nunmehr bei 4,3 %. Auch beim Umsatz legte Grammer ordentlich zu. Die Erlöse verbesserten sich um 19 % von 1,43 auf 1,69 Mrd. Euro.

Im Prinzip könne die Situation bei Grammer laut EURO am SONNTAG derzeit gar nicht besser sein. Der Sitzhersteller beliefere mit seinen Produkten alle großen Hersteller der Automobilbranche. Fundamental laufe es rund. Der Konzernumsatz lege zu und die Rendite werde gesteigert. Im laufenden Jahr werde von Analysten ein Gewinnsprung um 30 % erwartet. Allerdings herrsche bei Grammer kein "Friede, Freude, Eierkuchen". Schon seit einiger Zeit gebe es Spekulationen über eine feindliche Übernahme des Konzerns. Die bosnische Familie Hastor habe ihren Anteil an dem SDAX-Unternehmen inzwischen über die Investmentfirmen Halog und Cascade offiziell auf über 20 % ausgebaut. Es werde aber auch gemunkelt, dass es bereits knapp 30 % sein dürften. Und die Bosnier ließen keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie ihren Einfluss auf die Konzernleitung ausbauchen wollen. Auf der nächsten Hauptversammlung wolle man 5 von 6 Aufsichtsratsmitgliedern durch eigene Leute ersetzen. Konzernchef Hartmut Müller wolle man am liebsten auch gleich den Stuhl vor die Tür setzen. Doch der Vorwurf, dass Müller nicht in der Lage sei, eine höhere Profitabilität zu erzielen, sei nicht neu, obwohl er mit den Geschäftszahlen 2016 zwar gerade bewiesen habe, dass er große Fortschritte diesbezüglich gemacht habe. Um einen Gegenpol zu Hastor aufzubauen, habe Grammer nun mit Ningbo Jifeng einen chinesischen Großaktionär an Bord geholt. Über eine 60-Millionen-Euro-Wandelanleihe werde Ningbo Jifeng bald 9,2 % aller Grammer-Aktien halten. Ob damit eine feindliche Übernahme durch die Bosnier verhindert werden könne, sei fraglich. Doch Grammer baue dadurch den Marktzugang in China aus und verspreche sich, dass der Anteil des Chinageschäfts am Gesamtumsatz zeitnah von derzeit 15 % signifikant gesteigert werden könne. EURO am SONNTAG rät mit einem Kursziel von 70 Euro zum Kauf (rund 21 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Grammer-Aktie befindet sich seit Herbst 2015 im Höhenflug. Jüngst brach die Aktie auf ein neues Allzeithoch aus und löste damit ein frisches Kaufsignal aus. Positionen lassen sich mit einem Stopp unter 46 Euro absichern.
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