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Donnerstag, 06. Juni 2013

Medigene: Biotech-Firma findet Vermarktungspartner für aussichtsreichen Wirkstoff

Analyst: BÖRSE ONLINE 24-2013
Bei der Medigene AG handelt es sich um ein Biotechnologieunternehmen, dessen Schwerpunkt auf der klinischen Erforschung und Entwicklung innovativer Medikamente gegen Krebs und Autoimmunerkrankungen liegt. Von zahlreichen anderen Unternehmen der Branche unterscheidet sich Medigene laut eigenen Angaben dahingehend, dass die Gesellschaft aus Martinsried bei München bereits Einnahmen von marktreifen Produkten vorzuweisen hat und nicht ausschließlich mit Forschungs- und Entwicklungsarbeiten beschäftigt ist. Die beiden marktreifen Produkte, Eligard (Prostatakrebs) und Veregen (Genitalwarzen) werden durch Partnerunternehmen vertrieben. Darüber hinaus hat Medigene zwei Medikamentenkandidaten in der klinischen Testung, EndoTAG 1 (Bauchspeicheldrüsenkrebs, TNBC-Brustkrebs) und RhuDex (Autoimmunerkrankungen), und entwickelt eine innovative Impfstofftechnologie (AAVLP). Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft beträgt momentan knapp 38 Millionen Euro.

Auch wenn Medigene bereits Einnahmen aus marktreifen Medikamenten erzielt, bleibt festzustellen, dass diese immer noch nicht die Kosten des Biotechunternehmens decken. Am 14. Mai veröffentlichte Medigene Zahlen für das 1. Quartal 2013 und konnte bei den Umsatzerlösen einen Anstieg um 13% von 0,60 auf 0,68 Millionen Euro gegenüber dem Auftaktquartal 2012 melden. Besonders erwähnenswert ist der deutliche Zuwachs bei den Erlösen durch die Lizenzeinnahmen aus Umsatzbeteiligungen am Verkauf des Mittels gegen Genitalwarzen Veregen. Die hierauf entfallenden Erlöse stiegen um 48% von 0,38 auf 0,56 Millionen Euro. Die Summe der Gesamterlöse war hingegen gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Im Vorjahr hatte eine höhere Einmalzahlung den Betrag der sonstigen betrieblichen Erlöse positiv beeinflusst. Da dieser Effekt in diesem Jahr entfiel, sanken die Gesamterlöse um 19% von 1,62 auf 1,31 Millionen Euro. Die operativen Kosten lagen mit 3,6 Millionen Euro stabil auf Vorjahresniveau. Das EBITDA lag mit -2,3 Millionen Euro im Rahmen der Analystenerwartungen. Eine der wichtigsten Zahlen in Finanzberichten von Unternehmen der Biotechbranche ist immer die Mitteilung über die vorhandenen liquiden Mittel. Zum 31. März 2013 verfügte Medigene über einen Barbestand von 16,7 Millionen Euro. Damit solle die Finanzierung des Unternehmens eigenen Angaben zufolge bis Ende 2014 gesichert sein.

Laut BÖRSE ONLINE habe sich Medigene jüngst zumindest eines Kostenfaktors entledigen können. Für alle künftigen Vermarktungsrechte am Medikament EndoTAG 1 übernehme eine Tochter des taiwanesischen Pharmakonzerns Sinphar Pharma alle weiteren anfallenden Entwicklungskosten. Da das Medikament gerade die Phase III, die letzte, aufwendigste und teuerste, der drei klinischen Testphasen durchlaufe, sei Medigene damit eine hohe finanzielle Last losgeworden. Der Partner aus Taiwan, Syncore, sei zudem "kein Unbekannter" für das bayerische Unternehmen. Schon in der Entwicklungsphase von EndoTAG 1 habe sich Syncore als Partner in Asien engagiert. Jetzt sei die Partnerschaft durch den Deal noch enger geworden. Mit der Ausgabe von 2,4 Millionen neuen Aktien halte das taiwanesische Unternehmen nun 6,1% der Medigene-Anteile. Branchenkennern zufolge könne diese Beteiligung für "größere Stabilität gegenüber von kurzfristigen Spekulationen" beim Aktienkurs wirken. Für Medigene ergebe sich durch die jüngsten Entwicklungen vor allem ein höherer Spielraum für weitere Forschungsentwicklung. Die erwarteten Lizenzeinnahmen von acht bis zehn Millionen Euro in den kommenden Jahren durch Verkaufsbeteiligung am Medikament Veregen seien nunmehr frei, um "die auf vier Kandidaten gestaffelte Produktpipeline voranzubringen". Aussichtsreichstes Medikament sei RhuDex, ein Wirkstoff gegen eine Autoimmunerkrankung der Leber. Da es noch keinerlei marktreife Therapie für diese Krankheit gebe, könne das Medikament den Orphan-Drug-Status erlangen und damit ein vereinfachtes Zulassungsverfahren angewendet werden. Laut BÖRSE ONLINE bestehe angesichts all dieser Entwicklungen eine hohe Chance, dass für die Aktionäre "die jahrelange Leidenszeit ein Ende" habe. Das Kursziel von BÖRSE ONLINE lautet 1,50 Euro und entspricht damit rund 51% Aufwärtspotential.

Charttechnische Einschätzung: Der Langfristchart verdeutlicht sehr schön, wie "schmerzhaft" ein Engagement im Biotech-Sektor für Aktionäre sein kann. Blickt man nur weit genug nach links auf der Zeitachse kann man ein Hoch von fast 122,00 Euro für die Medigene-Aktie im Jahr 2000 ausmachen. Wer seit damals noch Aktien hält, sitzt heutzutage bei Kursen um 1,00 Euro auf einem Totalverlust. Doch an der dieser Stelle soll uns die mögliche zukünftige Kursentwicklung interessieren. Seit der Bekanntgabe der Partnerschaft mit Syncore konnte sich die Aktie vom Allzeittief um 0,74 Euro lösen. Wirklich Entwarnung kann damit noch nicht gemeldet werden. Von einer abgeschlossen Bodenbildung kann noch nicht gesprochen werden. Sollten die Käufer jetzt aber am Ball bleiben und den Wert dauerhaft über den Horizontalwiderstand bei 1,10 Euro hieven können, wäre die Chance für eine Erholung in Richtung 1,40 bis 1,50 Euro gegeben. Kommt es zu einem Rückfall unter 0,80 Euro auf Tagesschlusskursbasis sollten die Alarmglocken läuten. Unter 0,75 Euro kann die mögliche Erholung definitiv als gescheitert angesehen werden.
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