Nabaltec: Flammschutz-Chemie-Experte verdient nach 9M weit mehr als im Jahr 2013

Im weitesten Sinne kann man die Nabaltec AG als einen Spezialchemie-Konzern bezeichnen. Kerngeschäftsfelder des Unternehmens aus Schwandorf (in der Nähe von Nürnberg) sind sog. funktionale Füllstoffe für die Kunststoffindustrie und hochwertige Rohstoffe für die technische Keramik. Ein wenig plastischer beschrieben handelt es sich bei den Produkten von Nabaltec um halogenfreie und flammhemmende Füllstoffe, die beispielsweise zur Anwendung kommen in der Verkabelung von Tunneln, Flughäfen, Hochhäusern, in der Dämmstoffindustrie und auch in der Datenverarbeitung. Produkte aus dem Bereich der technischen Keramik kommen zur Anwendung in der Feuerfestindustrie oder bei der Herstellung von Bremsbelägen, Zündkerzen, Hochspannungsisolatoren, Mahlkörpern und weiteren elektronischen Geräten. Die Gesellschaft wird gegenwärtig mit rund 98 Mio. Euro an der Börse bewertet.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2014 verzeichnete Nabaltec eine sehr erfreuliche Entwicklung. Der Konzernumsatz stieg um 6,8 % von 102,6 auf 109,6 Mio. Euro. Überproportional zulegen konnte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern mit einem Plus von 14,3% auf 10,4 Mio. Euro. Die EBIT-Marge (in Relation zur Gesamtleistung) betrug nach 8,9 % in den ersten neun Monaten 2013 nunmehr 9,6 %. Deutlich aufwärts ging es beim Ergebnis je Aktie im Berichtzeitraum. Mit 0,59 Euro je Aktie lag der Wert um 34,1 % über dem Vorjahrswert von 0,44 Euro je Aktie.

Mit dem Gewinn je Aktie von 0,59 Euro für die Monate Januar bis September habe Nabaltec schon nach neun Monaten laut BÖRSE ONLINE ein fast doppelt so hohes Ergebnis vorlegen können wie im gesamten Geschäftsjahr 2013. Bei der Präsentation der Geschäftszahlen für das Gesamtjahr 2014 könnte es daher aufgrund der zu konservativen Schätzung des Konzerns durchaus noch zu einer positiven Überraschung kommen. Das Geschäftsmodell von Nabaltec sei aufgrund der Produktpipeline mit flammhemmenden Spezialfüllstoffen und technischer Keramik weit weniger konjunktursensibel als das von anderen Chemieunternehmen. Auch wenn der Konzern seine Produkte weltweit verkaufe, profitiere Nabaltec aktuell insbesondere von einer starken Nachfrage aus den USA. Um dem Rechnung zu tragen, wolle das Unternehmen über ein Joint Venture die Produktionskapazitäten für Aluminiumhydroxid im texanischen Corpus Christi massiv um 40 % auf mehr als 30.000 Tonnen ausbauen. Anfang 2016 sei mit einem Produktionsstart zu rechnen. Auch nach der starken Jahresendrally des Titels von 9,00 auf 12,00 Euro bestehe angesichts der Wachstumsperspektiven laut BÖRSE ONLINE weiteres Aufwärtspotential. Die Experten nennen ein Kursziel von 15,00 Euro und sehen damit rund 22 % Kurspotential für den Nebenwert.

Charttechnische Einschätzung: Nicht nur aufgrund der starken Jahresendrally weiß die Aktie von Nabaltec derzeit zu gefallen. Der Titel konnte zudem ein neues Fünfjahreshoch markieren und eine langjährige Tasse-mit-Henkel-Formation nach oben hin auflösen. Ein weiterer Rallyschub sollte daher nicht überraschen. Tradingpositionen lassen sich mit einem recht knappen Stopp unterhalb von 11,00 Euro absichern.

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