LPKF Laser: Lasertechnikkonzern mit Kurssprung nach Großauftrag für LDS-Technologie

Bei der 1976 gegründeten und in Garbsen bei Hannover ansässigen LPKF Laser & Electronics AG handelt es sich um einen Spezialisten für Mikromaterialbearbeitung mit Lasertechnologien. Vor allem für Kunden aus den Bereichen Elektronik, Kunststoffverarbeitung und Photovoltaik hat LPKF zahlreiche innovative Systeme zur Herstellung von Leiterplatten-Prototypen und für die Laser- Mikromaterialbearbeitung im Portfolio. Stark nachgefragt werden aktuell die Produkte rund um die vor rund 10 Jahren entwickelte und patentgeschützte Laserstrahl-Direkt-Strukturierung (LDS). Gerade Hersteller von Smartphones setzen derzeit beim Einbau von Antennen das LDS-Verfahren von LPKF ein. An der Börse wird die seit September 2012 im TecDax gelistete Gesellschaft gegenwärtig mit rund 259 Millionen Euro bewertet.

Im vergangenen Geschäftsjahr verfehlte LPKF Laser die starken Zahlen des Vorjahres meist. Nach neun Monaten meldete der Konzern aus Garbsen mit 79,4 Mio. Euro einen um 20 % geringeren Konzernumsatz als im Vorjahr (99,5 Mio. Euro). Das Konzern-EBIT brach um 61 % von 19,5 auf 7,6 Mio. Euro ein. Die EBIT-Marge lag nach 19,6 % im Vorjahr nur noch bei 9,6 %. Der Gewinn je Aktie ging um 63 % von 0,57 auf 0,21 Euro zurück. Für das Gesamtjahr 2014 senkte der Vorstand von LPKF Laser Ende Oktober die Prognose und rechnete nur noch mit einem Umsatz zwischen 120 bis 125 Mio. Euro (zuvor: 132 bis 140 Mio. Euro) und einer EBIT-Marge von 10 bis 12 % (vorher: 15 bis 17 %).

Der vergangene Woche gemeldete Großauftrag über 2,5 Mio. Euro habe laut EURO am SONNTAG nicht nur den Kurs der Aktie von LPKF Laser beflügelt, auch die Analysten hätten die Berichterstattung wieder mit positiven Kommentaren aufleben lassen. Das Bankhaus Lampe habe von einem hohen Kurspotential gesprochen, wenn es dem Lasertechnikspezialisten gelinge, weitere Aufträge für das patentgeschützte LDS-Verfahren zu ergattern. Die Nachfrage dafür sei im Prinzip vorhanden. Das LDS-Verfahren komme beim Verschweißen von Antenne und Gehäuse in mobilen Endegeräten zu Einsatz. LPKF Laser sei hierin Weltmarktführer. Der Smartphone-Boom sei der Wachstumsgarant der letzten Jahre gewesen. Nur das abgelaufene Geschäftsjahr 2014 sei schwierig gewesen. LPKF Laser habe die eigenen Erwartungen deutlich verfehlt und werde wohl einen Gewinneinbruch von rund 40 % bilanzieren müssen. Laut Analystenkonsens sei in 2015 jedoch mit einem Gewinnanstieg im Bereich von über 35 % zu rechnen. Sollte sich eine nachhaltige Belebung der Auftragsseite bei der LDS-Technik abzeichnen, könne LPKF Laser wieder vor besseren Zeiten stehen. EURO am SONNTAG rät daher mutigen Anlegern jetzt mit einem Kursziel von 14,00 Euro zum Einstieg (rund 20 % Potential).

Charttechnische Einschätzung: 2014 war kein gutes Jahr für die Aktie von LPKF Laser. Am Jahresanfang markierte der Titel nach einer mehrjährigen Rally ein Hoch bei 20,80 Euro. Doch danach gab die Aktie in den folgenden 12 Monaten über 50 % nach. Nur die Meldung des Großauftrages bewahrte den TecDax-Wert womöglich davor, nachhaltig unter die 10-Euro-Marke zu rutschen. Auch wenn die Aktie in der vergangenen Handelswoche knapp 20 % zulegen konnte, ist bislang noch nicht entschieden, ob sich der Kaufimpuls nicht als Strohfeuer entpuppt. Ins Stocken kam der Kursschub unterhalb der deckelnden Abwärtstrendlinie. Das überdurchschnittlich hohe Handelsvolumen lässt allerdings Hoffnung auf eine Fortsetzung der Erholung bis in den Bereich um 14,00 Euro aufkommen. Letztendlich wären aber alle Kursavancen, die unterhalb der 14-Euro-Marke versanden, nur als Erholung im Abwärtstrend zu werten. Oberhalb von 14,00 Euro wäre allerdings Platz für eine Rally in Richtung 16,00 und weiter bis in den Bereich des Fünfjahreshochs.

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