Biotest Vz: Blutplasma-Spezialist mit sehr starker Pipeline an Biotech-Produkten

Die Biotest AG ist auf dem Gebiet der Erforschung, Entwicklung, Produktion und Vermarktung biologischer und biotechnologischer Wirkstoffe für Immunologie und Hämatologie weltweit tätig. Wichtigster Ausgangsstoff für die Arzneimittelentwicklung ist menschliches Blutplasma. Rund 1.800 Mitarbeiter entwickeln, produzieren und vertreiben die innovativen Medikamente, die vorwiegend in der Therapie lebensbedrohlicher Erkrankungen wie Blutgerinnungsstörungen (Hämophilie), schweren Infektionen oder Störungen des Immunsystems zur Anwendung kommen. Ein Schwerpunktprojekt von Biotest ist die Entwicklung monoklonaler Antikörper, das sind biotechnologisch erzeugte Wirkstoffe, die neue Ansätze bei der Behandlung von Rheuma, Blutkrebs und diversen anderen Autoimmunerkrankungen verfolgen. Die im Prime Standard der Deutschen Börse notierenden Stammaktien der Gesellschaft werden gegenwärtig mit knapp 636,5 Mio. Euro bewertet. Die hier besprochenen Vorzüge, die im SDax notierten, weisen eine Marktkapitalisierung von rund 695 Mio. Euro auf.

Während zahlreiche Unternehmen aus dem Bereich Biotechnologie keinen regelmäßigen Umsatz generieren, defizitär sind und sich regelmäßig frische Mittel durch Kapitalmaßnahmen beschaffen müssen, erwirtschaftet Biotest bereits mit dem Blutplasma-Geschäft einen stetigen Strom an Erlösen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 konnte der Konzern nach vorläufigen und untestierten Zahlen den Konzernumsatz um 16,2 % von 500,8 auf 582,0 Mio. Euro steigern. Das EBIT soll laut Biotest mit 53,4 Mio. Euro in 2014 in etwa auf Vorjahresniveau (53,8 Mio. Euro) liegen. Endgültige Zahlen für das Geschäftsjahr 2014 veröffentlicht Biotest am 24. März 2015.

Laut DER AKTIONÄR handle es sich bei Biotest um einen "Geheimen Wachstumsspezialisten". Der Konzern habe sich längst als eine der wichtigsten Adressen im weltweiten Markt für intravenöse Immunglobulinpräparate etabliert. Diesem Spezialgebiet der Medizin werde bis 2020 ein Marktwachstum von nahezu 50 % zugetraut. Biotest werde davon profitieren. Aber der Konzern habe weit mehr zu bieten. Schließlich handle es sich bei dem Unternehmen um einen "Zwitter" zwischen einem Pharma- und Biotechunternehmen. Bereits im 2. Quartal seinen womöglich stark kursrelevante Meldungen zu zwei klinischen Forschungsstudien zu erwarten. Biotest werde Ergebnisse für die Phase-II-Studien für Medikamentenkandidaten im Bereich "Rheumatoider Arthritis" und "Multiples Myelom" bekanntgeben. Sollte sich abzeichnen, dass beide Mittel in wenigen Jahren die Marktzulassung bekommen könnten, habe die Aktie allein aufgrund des vorhandenen Blockbuster-Potentials dieser Wirkstoffe die Chance, rund 200 % zuzulegen. Wem das noch nicht spannend genug sei: Biotest habe mit Civacir ein Präparat zur Therapie von Hepatitis-C in einer Phase-III-Studie. Da es bislang keine "anerkannte Behandlung zur Verhinderung dieser Re-Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus nach der Operation" gebe, bestehe auch hier ein riesiges Marktpotential. DER AKTIONÄR rät angesichts der positiven Aussichten und der anstehenden Unternehmensmeldungen im 2. Quartal Anlegern zum Kauf des noch weitgehend unentdeckten Geheimtipps. Aufgrund der "enormen Wachstumschancen" sei selbst das 2015er-KGV von 38 nicht zu ambitioniert. Das Kursziel der Börsenexperten lautet 145,00 Euro und entspricht einem Aufwärtspotential von knapp 40 %.

Charttechnische Einschätzung: Die Vorzüge von Biotest befinden sich in einem langjährigen Bullenmarkt. Seit 2010 hat sich der Titel im Wert ungefähr vervierfacht. Erst zu Jahresbeginn gelang dem Titel der Ausbruch aus einer Konsolidierungsphase. Dynamisch stieg der Wert auf ein neues Allzeithoch bei knapp 109 Euro. Der Rücklauf an das Ausbruchsniveau bei 99 Euro ist bereits erfolgt. Aktuell prallt die Aktie von der neuesten Unterstützung wieder nach oben ab. Damit sind die Chancen auf eine direkte Rallyfortsetzung gegeben.

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