Singulus: Großaufträge im Solarbereich treiben Auftragseingang in die Höhe

Weltweit gilt die Singulus Technologies AG als führender Anbieter von integrierten Produktionsanlagen zur Herstellung von Blu-ray-Discs. Zur Diversifizierung der Geschäftsaktivitäten erfolgte 2007 die Übernahme der Stangl Semiconductor Equipment AG und seitdem ergänzen die Geschäftsbereiche Solar und Semiconductor das bisher einzige Segment Optical Disc. Im Segment Solar hat Singulus das Ziel, sich als führender Maschinenlieferant und Entwicklungspartner in der Silizium- und Dünnschicht-Solartechnik zu positionieren. Im Bereich Semiconductor liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung von Anlagen- und Verfahrenstechniken für die Nano-Beschichtung für MRAM Wafer- und Dünnschicht-Schreib-/Leseköpfe sowie Halbleiteranwendungen. Die Marktkapitalisierung der in Kahl am Main ansässigen Gesellschaft beträgt derzeit rund 72 Millionen Euro.

Keine guten Nachrichten hatte Singulus am 5. November 2014 bei der Meldung der Neunmonatszahlen anzubieten. Sowohl der schwache Geschäftsverlauf im Segment Optical Disc als auch Verzögerungen von Geschäftsabschlüssen im Segment Solar beeinflussten die Entwicklung negativ. Der Konzernumsatz der ersten neun Monate brach um 43,3 % von 93,1 auf 52,8 Mio. Euro ein. Der Auftragseingang lag mit 48,4 Mio. Euro um 41,4 % unter dem Vorjahreswert von 82,6 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) geriet durch den Rückgang des Geschäftsvolumens deutlich in Schieflage. Nach einem Plus von 1,4 Mio. Euro in den ersten neun Monaten 2013 rutschte das EBIT mit -18,3 Mio. Euro deutlich in die Verlustzone. Für das Gesamtjahr 2014 ging Singulus daher mit einem operativen Verlust (EBIT) vor Sonderaufwendungen zwischen -26 und -29 Mio. Euro aus. Nach Sonderaufwendungen müsse von einem Minus zwischen 49 und 52 Mio. Euro ausgegangen werden.

2015 könne laut DER AKTIONÄR wieder viel besser für Singulus werden. Der Konzern habe zuletzt binnen weniger Wochen gleich zwei Großaufträge im Solarbereich gewinnen können. Für das chinesische Energieunternehmen Hanergy liefere Singulus Anlagen zur Fertigung von Dünnschichtmodulen. Das Auftragsvolumen liege bei 20 Mio. Euro. Rund 30 Mio. Euro kämen durch einen Auftrag von SolarCity zur Lieferung von Produktionsmaschinen für Hochleistungs-Solarzellen dazu. Damit habe Singulus zu diesem frühen Zeitpunkt im Jahr schon einen höheren Auftragseingang als nach neun Monaten 2014. Und auch für das alte Kerngeschäft Optical Disc sei ein Ende der Durststrecke abzusehen. Die Einführung der nächsten Generation optischer Speichermedien dürfe die Nachfrage bei Singulus beflügeln. Der Konzern sei der bislang einzige Anbieter, der über die entsprechende Fertigungstechnik für das High-Definition-Format 4K verfüge. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft sei mit den ersten Geräten im Handel zu rechnen, die auf diesen Standard setzen. Laut Expertenschätzungen sei schon 2015 die Rückkehr in die Gewinnzone bei Singulus zu erwarten. Ab 2016 seien weitere Umsatz- und Gewinnzuwächse wahrscheinlich. Das KGV dürfe dann einstellig sein, so DER AKTIONÄR. Die Börsenexperten raten daher mit einem Kauflimit von 1,45 Euro zum Kauf des Nebenwertes. Wer bis zum genannten Kurslimit den Einstieg findet, spekuliert auf ein Aufwärtspotential von rund 52 %.

Charttechnische Einschätzung: Die Singulus-Aktie befindet sich seit Jahren im Abwärtstrend. Kurzfristig gesehen hat sich jedoch ein untergeordneter Aufwärtstrend ausbilden können. Seit dem Dezembertief hat sich die Aktie im Wert mehr als verdoppelt. Gelingt jetzt zeitnah der Ausbruch über 1,50 Euro könnte sich die Erholungsrally durchaus bis in den Bereich zwischen 2,00 und 2,40 Euro ausdehnen. Ein Rückfall unter 1,00 Euro wäre allerdings ein deutliches Warnsignal. Eine Absicherung in diesem Bereich bietet sich daher an.

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