Einhell Germany: Werkzeugmaschinen-Produzent mit deutlichem Gewinnwachstum 2015

Die Einhell Germany AG ist ein Werkzeugbauunternehmen mit dem Schwerpunkt auf Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Produkten für Heimwerker, Handwerker, für Haus, Garten und Freizeit. Das 1964 gegründete Unternehmen hat seinen Sitz in Landau an der Isar. Operativ unterscheidet der Konzern zwischen den beiden Geschäftsfeldern "Werkzeuge" und "Garten und Freizeit". Im Segment Werkzeuge bietet Einhell eine breite Palette an Elektrowerkzeugen für die Tätigkeiten Schrauben, Bohren, Rühren, Trennen, Fräsen und Hobeln, Schleifen und Sägen sowie stationäre Werkzeuge für die Holzbearbeitung, Reinigungstechnik, Drucklufttechnik, Fließen- und Steinbearbeitung, Schweißtechnik, Metallbearbeitung, Hub- und Zugtechnik sowie Stromerzeugung an. Das Geschäftssegment Garten umfasst Rasenmäher, Trimmer und Sensen, Vertikutierer und Motorhacken, Heckenscheren, Kettensägen, Laubsauger und –Bläser sowie Häcksler. Der Vertrieb ist in erster Linie auf Endverbraucher ausgerichtet und erfolgt über Super- und Verbrauchermärkte sowie den Fachhandel und Baumärkte. Die Marktkapitalsierung der Gesellschaft beträgt derzeit rund 51 Millionen Euro.

Im Geschäftsjahr 2014 lag der Konzernumsatz bei Einhell mit 416,4 Mio. Euro genau auf dem Vorjahresniveau (2013: 416,3 Mio. Euro). Das operative Betriebsergebnis (EBIT) stieg im Jahresvergleich um 27 % von 6,6 auf 8,4 Mio. Euro. Die EBIT-Rendite lag nach 1,6 bei 2,0 %. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich um 27,5 % von 4,0 auf 5,1 Mio. Euro. Der Konzernjahresüberschuss nach Minderheiten ging allerdings um 23,8 % von 2,1 auf 1,6 Mio. Euro zurück. Das Ergebnis je Aktie nach Minderheiten fiel mit 0,40 Euro um ein Drittel niedriger aus als im Vorjahr (0,60 Euro je Aktie).

Noch immer habe Einhell laut Value-Wert-Experte der EURO am SONNTAG, Georg Pröbstl, im Geschäftsjahr 2014 unter der Pleite der Baumarktkette Praktiker gelitten. Dass der Umsatz nicht eingebrochen sei, könne auf die Übernahme von Ozito Industries zurückgeführt werden, da die neue Tochter 73,2 Mio. Euro in 2014 zum Konzernumsatz beigetragen habe. Allerdings habe Einhell 2014 deutliche Einbußen beim Gewinn hinnehmen müssen und das schlechteste Jahresergebnis seit 2002 erwirtschaftet. In guten Jahren habe Einhell einen zehnmal so hohen Gewinn je Aktie wie in 2014 (0,40 Euro) erwirtschaftet. Doch aufgrund von Kosten für die Auslandsexpansion und negativen Kaufpreiseffekten aus der Ozito-Übernahme sei nicht mehr drin gewesen. Das könne sich allerdings bald wieder ändern. Auch wenn Konzernchef Andreas Kroiss für 2015 lediglich von einem leichten Umsatzanstieg von 1 % auf etwa 420 Mio. Euro ausgehe, dürfe sich die Vorsteuermarge auf 2 bis 2,5 % verdoppeln. Damit sei 2015 ein Ergebnis je Aktie von 1,50 bis 1,80 Euro zu erwarten. Laut Pröbstl bestehe sogar noch Spielraum für positive Überraschungen. Bekomme der Konzern "Rückenwind von der Konjunktur", sei bei Einhell durch den "unerwarteten Auftrieb" ein Ergebnis von über 2 Euro je Aktie denkbar. Der Titel sei angesichts dieser Perspektiven ein klarer Kandidat für einen Turnaround. Noch immer liege der Aktienkurs rund 30 % unter dem Buchwert von 42,15 Euro. Pröbstl rät daher in der aktuellen EURO am SONNTAG mit einem Kursziel von 40,00 Euro zum Kauf (rund 32 % Potential).

Charttechnische Einschätzung: Bis Herbst 2014 lief die Einhell-Aktie zwischen 32,50 Euro und 30,00 Euro seitwärts. Dann rutschte der Titel nach unten aus dieser Handelsspanne heraus. Bei 26 Euro stoppte der Kursrutsch und aktuell kämpft der Titel mit der 30-Euro-Marke. Gelingt die Rückkehr über diese wichtige Hürde, wäre zumindest eine Annäherung an den nächsten Widerstand bei 32,50 Euro zu erwarten. Darüber könnte eine Rally in Richtung 35,00 Euro in Gang kommen.

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