SMA Solar Technology AG: Wechselrichter-Spezialist meldet Kooperation mit Siemens bei Solarparks

Um viele ehemalige Börsenstars aus der Solarbranche ist es in den letzten Jahren im besten Fall nur ruhig geworden. Viele konnten im Wettbewerb nicht bestehen und sind nicht nur von den Börsen, sondern ganz verschwunden. Doch die SMA Solar Technology AG gibt es noch. Die Gesellschaft ist damit so etwas wie ein Überlebender der Krise unter den europäischen Solarunternehmen. Das mag an der Spezialisierung von SMA Solar auf die Entwicklung und Herstellung von hocheffizienten Solar-Wechselrichtern liegen. Mit diesen Geräten, die Gleich- in Wechselstrom wandeln, trägt SMA Solar dazu bei, die Voraussetzungen für die dezentrale und erneuerbare Energieversorgung weiter voranzutreiben. In 21 Ländern ist der Konzern aktiv und hat Wechselrichter für jede Anlagengröße, alle Leistungsklassen und jede Netzanforderung unabhängig von der Bauart der verwendeten Solar-Module im Programm. Die Gesellschaft weist gegenwärtig eine Marktkapitalisierung von rund 707 Mio. Euro auf.

Am 13. Mai konnte SMA Solar mit den Zahlen für das 1. Quartal 2015 deutliche Steigerungen beim Umsatz und deutliche Verbesserungen bei den Ergebniskennziffern melden. Gegenüber dem Vorjahr steigerte der Wechselrichter-Spezialist den Konzernumsatz im Quartalsvergleich um 28 % von 176,3 auf 226,3 Mio. Euro. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Amortisation, Zinsen und Steuern (EBITDA) verbesserte sich deutlich von -2,5 Mio. Euro auf 13,4 Mio. Euro. Beim EBIT reichte es noch nicht zum Sprung in den grünen Bereich. Allerdings erreichte man mit -5,4 Mio. Euro einen Wert am oberen Ende der Ergebnisprognose des Vorstands (Prognose: -5,0 bis -10,0 Mio. Euro). Und gegenüber dem Vorjahreswert von -22,4 Mio. Euro zeigte sich eine klare Aufwärtstendenz. Das Konzernergebnis lag bei -7,9 Mio. Euro (Q1/2014: -16,7 Mio. Euro).

Einen ersten Hoffnungsschimmer auf weitere nachhaltige Verbesserung der geschäftlichen Situation habe SMA Solar laut EURO am SONNTAG durch die am 10. Juni gemeldete Kooperation mit dem DAX-Konzern Siemens bekommen. Zusammen mit Siemens werde man künftig Systeme für große Solarparks liefern. Die SMA-Solar-Wechselrichter würden dabei um Trafos und Schaltanlagen von Siemens ergänzt. Diese Kooperation sei ein weitere Lichtblick für SMA Solar und erhöhe die Chancen auf eine erfolgreiche Sanierung des Konzerns. Nachdem der Konzern 1.600 Stellen gestrichen habe, wolle man in 2015 bei einem Umsatz von 700 Mio. Euro wieder schwarze Zahlen schreiben. Die Kooperation mit Siemens bei großen Solarpark-Projekten komme zum richtigen Zeitpunkt. Denn diese Sparte dürfe sich als wachstumsstark in den kommenden Quartalen erweisen. Vor allem das Auslandsgeschäft sei aussichtsreich, nachdem die Streichung von Subventionen für Photovoltaik-Anlagen in Deutschland zu einer Auftragsflaute hierzulande geführt habe. Zuletzt habe SMA Solar schon einen Anstieg des Auslandsgeschäfts von 71 auf 88 % am Konzernumsatz gemeldet. Länder wie die USA, Japan oder Großbritannien dürften noch wichtiger für SMA Solar werden. Risikofreudigen Anlegern rät EURO am SONNTAG mit einem Kursziel von 28,00 Euro zum Kauf (rund 37 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Unternehmensmeldung vom 10. Juni löste bei der Aktie von SMA Solar ein kleines Kursfeuerwerk aus. Der Titel konnte rund 20 % zulegen. Allerdings trifft die Aktie schon jetzt auf einige Widerstände, die es zu überwinden gilt, um weiteres Aufwärtspotenzial freizusetzen. Zunächst einmal sollte der Wert nicht per Tagesschluss unter 20 Euro zurückfallen und möglichst rasch über 22 Euro ausbrechen. Dann wäre eine Rally in Richtung 28 Euro denkbar. Dort trifft der Titel auf eine langjährige Abwärtstrendlinie.

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