Lanxess: Spezialchemie-Konzern mit guten Aussichten für 2. Halbjahr

Die Lanxess AG ist eine Aktiengesellschaft, deren Börsengeschichte mit dem IPO im Januar 2005 noch relativ jung erscheint, deren historische Wurzeln aber als Abspaltung des Global Players Bayer AG bis in deren Gründungsjahr 1863 zurückreichen. Seit der Ausgliederung der meisten der Chemie- und etwa ein Drittel der Kunststoffaktivitäten aus dem ehemaligen Mutterkonzern hat sich die Lanxess AG als Hersteller von Spezialchemikalien weltweit etabliert. Das Produktportfolio dieses bedeutenden Chemie- und Polymeranbieters reicht von Festkautschuken, Kunststoffen und synthetischen Fasern über hochwertige Grund- und Feinchemikalien bis hin zu Chemikalien für die Leder-, Textil- und Papierindustrie. An der Börse wird der DAX-Konzern gegenwärtig mit rund 4,8 Mrd. Euro bewertet.

Einen guten Start in das Geschäftsjahr 2015 verzeichnete der Spezialchemie-Konzern Lanxess. Im 1. Quartal erzielte der Konzern nahezu stabile Erlöse im Wert von 2 Mrd. Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich um 11,7 % von 205 auf 229 Mio. Euro und lag damit am oberen Ende der im März prognostizierten Bandbreite von 210 bis 230 Mio. Euro. Die entsprechende Umsatzmarge lag nach 10,0 % im Vorjahr bei 11,2 % für das 1. Quartal. Das Konzernergebnis ging um 12 % von 25 auf 22 Mio. Euro zurück.

Mit einem Kursplus von 38 % seit Jahresbeginn sei die Aktie von Lanxess laut DER AKTIONÄR die Nummer 1 im DAX. Die Börsenexperten sehen gute Chancen für weiter steigende Kurse auch im 2. Halbjahr. Erfahrungsgemäß zählten Aktien, die im 1. Halbjahr zu den Highflyern am Markt gehören, auch in der zweiten Jahreshälfte zu den Outperformern. Dafür gebe es verschiedene Gründe. Fondsmanager würden gerne die Top-Werte am Markt am Ende von Kalenderjahren in ihren Portfolios haben. Daher könne die Lanxess-Aktie von entsprechenden Depotumschichtungen profitieren. Für Lanxess spreche im 2. Halbjahr auch die Aussicht auf eine anziehende Konjunktur. Eine starke Wirtschaft lasse die Nachfrage bei dem Anbieter von Kunststoff- und Kautschukprodukten sowie Spezialchemikalien regelmäßig in die Höhe schießen. Und die Gewinnaussichten der kommenden Jahre seien bei der ehemaligen Bayer-Tochter sowieso glänzend. Nach einem Gewinn je Aktie von 0,53 Euro in 2014 werde laut Analystenschätzungen schon 2015 ein Ergebnis von 1,52 Euro erwartet. Bis 2017 dürfe sich diese Kennziffer auf 3,69 Euro in die Höhe schrauben. Nachdem die DZ Bank kürzlich ihr Kursziel für den DAX-Titel um fast 50 % von 41 auf 60 Euro angehoben habe, ist DER AKTIONÄR mit dem eigenen Kursziel von 70,00 Euro sogar noch ein bisschen optimistischer (rund 34 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Langfristig gesehen zählt die Lanxess-Aktie zu den Werten, deren Kurse hohen Schwankungen unterliegen. Anfang 2013 markierte die Aktie bei 69 Euro ihr Allzeithoch, Ende 2015 drohte der Titel bei 35,00 Euro durch eine wichtige Horizontalunterstützung zu fallen. Soweit kam es jedoch nicht und eine dynamische Erholung machte den Titel zum Top-Wert 2015 im DAX. Nach einer mehrmonatigen Seitwärtsphase zwischen 48 und 52 Euro versucht sich der Titel aktuell am Ausbruch aus dieser Range. Sollte es unter erhöhtem Handelsvolumen über 53 Euro hinausgehen, sollte der Weg in Richtung 58 Euro zunächst frei sein. Darüber könnte es weiter aufwärts in Richtung Allzeithoch gehen. Ein Rutsch unter 48 Euro dürfte Abgaben bis wenigstens 45 Euro nach sich ziehen.

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