Linde: Auslandswachstum auch dank wachsendem Gesundheitswesen in Asien

Mit rund 65.500 Mitarbeitern und Aktivitäten in mehr als 100 Ländern zählt die Linde AG zu den führenden Anbietern von Industrie- und medizinischen Gasen weltweit. Neben dem Geschäft mit Gasen, das mit rund vier Fünftel zum Geschäftsvolumen des Linde-Konzerns beiträgt, gehören noch die Geschäftsbereiche "Anlagenbau" und "Logistikdienstleistungen" zu den Konzernaktivitäten. Zu den Einsatzgebieten der Industriegase zählen nahezu alle Bereiche von Industrie, Handel, Wissenschaft und Forschung. Als Partner für die Fachunternehmen im Gesundheitswesen finden die medizinischen Gas-Produkte der Gesellschaft vielfältige Anwendungen für gasförmige Arzneimittel und Medizinartikel. Im Geschäftsfeld "Anlagenbau" steht die Engineering Division für Technologieführerschaft bei Planung, Projektierung und dem Bau von schlüsselfertigen Industrieanlagen. Der DAX-Konzern wird aktuell mit rund 32,7 Mrd. Euro an der Börse bewertet.

Aufgrund von positiven Währungseffekten konnte die Linde Group einen guten Start in das Geschäftsjahr 2015 beobachten. Der schwache Euro führte bei dem Konzern zu einem deutlichen Umsatzwachstum von 8,7 % von 4,05 auf 4,40 Mrd. Euro. Das operative Betriebsergebnis verbesserte sich im 1. Quartal 2015 um 9,0 % von 927 Mio. auf 1,01 Mrd. Euro. Die operative Marge lag mit 23,0 % leicht über dem Vorjahreswert von 22,9 %. Das Ergebnis nach Steuern stieg um 0,9 % von 321 auf 324 Mio. Euro.

Nach dem positiven Jahresauftakt habe Linde-Chef Wolfgang Büchele laut BÖRSE ONLINE kürzlich in einem Interview mit der "Financial Times" auch von einem guten Beginn des 2. Quartals 2015 gesprochen. Grund genug für Optimismus habe der Linde-Lenker laut BÖRSE ONLINE sowieso. Der Anbieter von Industrie- und medizinischen Gasen habe große Wachstumschancen im Ausland. In China werde der Gesundheitsmarkt in den kommenden Jahren stark wachsen. Krankheiten sind nicht nur aufgrund der riesigen Smog-Glocken über den Millionenstädten zu erwarten, auch der hohe Anteil an Rauchern in der chinesischen Bevölkerung werde den Bedarf an Sauerstoff für Atemwegstherapien durch die Decke gehen lassen. Noch trage der Geschäftsbereich "Medizinische Gase" gut ein Fünftel zum Gesamtumsatz des Konzerns bei. Das Potenzial dürfe längst noch nicht ausgereizt sein. In 2015 wolle Linde den Gesamtumsatz um ca. 11 % auf bis zu 19 Mrd. Euro steigern. Auch beim operativen Ergebnis dürfe von einem Anstieg von rund 10 % auf bis zu 4,3 Mrd. Euro ausgegangen werden. 2017 gehe Konzern-Chef Büchele von einem operativen Ergebnis von rund 4,7 Mrd. Euro aus. Selbst eine Konjunkturabschwächung dürfe Linde das Geschäft kaum verderben. Mit den meisten Kunden gebe es Abnahmeverträge, die zur Zahlung eines festen Betrags verpflichten, egal ob die Produkte abgenommen werden oder nicht. BÖRSE ONLINE rät bei dem mit einem 2016er-KGV von 19 bewerteten Qualitätstitel mit einem Kursziel von 205,00 Euro zum Kauf (rund 16 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Seit Jahren im Aufwärtstrend befindet sich die Linde-Aktie. In den letzten Wochen musste der Titel allerdings den dynamischen Anstieg seit Jahresbeginn erst einmal verdauen. Nach der Rally von 155 auf 194 Euro setzte die Aktie bis 168 Euro zurück. Nun ist der Titel dabei, die kurzfristige Abwärtstrendlinie der Korrektur zu überwinden. Etabliert sich die Aktie über 178 Euro sollte der Weg bis zum Allzeithoch bei 194 Euro frei sein. Darüber rückt das Kursziel von BÖRSE ONLINE in Reichweite.

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