Geratherm Medical: Medizintechnikkonzern dank neuer Kooperation und China auf Wachstumskurs

Die 1990 nach der Wende aus dem Volkseigenen Betrieb VEB Thermometerwerk Geraberg hervorgegangene Geratherm Medical AG ist ein international ausgerichtetes Medizintechnikunternehmen, dessen Ursprünge in der medizinischen Temperaturmessung liegen. Noch immer handelt es sich bei der Gesellschaft um einen wichtigen Hersteller eines breiten Spektrums von Produkten zur medizinischen Temperaturmessung. Branchenkenner denken daher bei Geratherm sofort an Fieberthermometer. Die Gesellschaft hat aber auch komplexe Wärmesysteme für den OP- und Rettungsbereich im Portfolio. Darüber hinaus konzentriert sich Geratherm mit dem Geschäftssegment Cardio auf die Produktentwicklung zur Detektion von Vorhofflimmern zur Schlaganfallprävention. Im Geschäftsfeld Respiratory entwickelt, produziert und vertreibt die Gesellschaft Produkte zur Lungenfunktionsmessung. Das operative Geschäft gliedert sich in die vier Unternehmensbereiche Healthcare-Diagnostik, Medizinische Wärmesysteme, Cardio/Stroke und Respiratory. Momentan wird die Gesellschaft mit rund 58,9 Mio. Euro kapitalisiert.

Starke Wachstumszahlen konnte Geratherm Medical am 21. Mai für das 1. Quartal 2015 vorlegen. Der Konzernumsatz schoss um 39,1 % auf 5,4 Mio. Euro in die Höhe. Die Gesamtleistung konnte um 40,6 % auf 5,6 Mio. Euro gesteigert werden. Das Bruttoperiodenergebnis (EBITDA) zog um 85,5 % auf 0,93 Mio. Euro an. Die EBITDA-Marge lag bei 17,4 %.Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich um 107,8 % auf 0,72 Mio. Euro. Die EBIT-Marge betrug 13,4 %. Das Ergebnis nach Steuern (EAT) explodierte um 198,7 % auf 0,57 Mio. Euro.

Geratherm habe laut BÖRSE ONLINE sogar das Potenzial, das Wachstumstempo in den kommenden Jahren noch einmal zu beschleunigen. Der deutsche Weltmarktführer für Fieberthermometer habe für Produkte zur Schlaganfallprävention die Zulassung für den chinesischen Markt bekommen und stehe vor "rosigen Aussichten". Da die Pro-Kopf-Ausgaben im Gesundheitswesen in China mit rund 250 USD noch weit hinter Ländern wie den USA mit 3.000 USD pro Kopf lägen, dürfe sich der Markteintritt für Geratherm richtig lohnen. Womöglich noch spannender sei die kürzlich gemeldete Partnerschaft der Geratherm-Tochter Apoplex Medical Technologies mit dem Pharmariesen Pfizer. Apoplex habe ein Verfahren zur Erkennung von Vorhoffflimmern entwickelt, das bislang lediglich in Krankenhäusern benutz werde. Durch die Kooperation mit Pfizer dürfe dieses Verfahren nun in ganz andere Dimensionen vorstoßen. Da Apoplex hohe Skaleneffekte realisieren könne, dürfe "die Marge üppig sein", so BÖRSE ONLINE. Die EBITDA-Marge könne von aktuell 17,4 % laut Konzern-Chef Gert Frank durchaus in den Bereich von 20 % anziehen. Auch fundamental mache die Aktie derzeit eine gute Figur. Geratherm verfüge mit mehr als 14 Mio. Euro per Ende März über liquiden Mitteln im Wert von mehr als einem Fünftel der Marktkapitalisierung. Die Eigenkapitalquote liege bei nahezu 72 %. BÖRSE ONLINE rät mit einem Kursziel von 15,00 Euro zum Kauf des Nebenwertes (rund 26 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Der Nebenwert Geratherm hat einen richtig guten Lauf in den letzten drei Jahren. Seit dem Beginn der Rally konnte sich der Titel in der Spitze nahezu verdreifachen. Allein in 2015 legte die Aktie in der Spitze rund 50 % zu. Seit dem Allzeithoch bei 13,15 Euro hat der Titel zwischenzeitlich bis 11,00 Euro zurückgesetzt. Jetzt könnte die nächste Kaufwelle anstehen. Unter 11,00 Euro droht allerdings eine Ausweitung der Korrektur bis ans Jahrestief bei 8,75 Euro.

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