Deutsche Annington: Immobilienkonzern erzielt nach Übernahmen deutliche Kostenvorteile

Gemessen am Portfoliowert und der Anzahl der Wohneinheiten ist die Deutsche Annington (DA) in recht kurzer Zeit zum größten private Immobilienunternehmen in Deutschland aufgestiegen. Die Wurzeln der Immobiliengesellschaft liegen im Wohnungsbau für Arbeiter. Am deutschen Markt ist die Gesellschaft erst seit 2001 aktiv. Damals übernahm die DA im Zuge der Privatisierung von Eisenbahnerwohnungsgesellschaften insgesamt fast 65.000 Wohnungen. Aktuell umfasst das Portfolio der DA rund 350.000 Wohneinheiten (Stand: 30. Juni 2015). Der Name der in Bochum ansässigen Immobiliengesellschaft leitet sich ab von der britischen Schwestergesellschaft "Annington Homes". Mit über 500 Standorten ist die DA in ganz Deutschland präsent. Schwerpunktmäßig konzentriert sich die Gesellschaft aber auf die alten Bundesländer und Berlin. Der Börsengang der DA fand im Juli 2013 statt. Schon im September 2013 wurde die Aktie in den Börsenindex SDAX aufgenommen. Inzwischen notiert die Aktie im MDAX. Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt rund 13,5 Mrd. Euro.

Am 1. Juni legte der Immobilienkonzern den ersten Quartalsbericht nach der Übernahme des GAGFAH-Portfolios vor. Nun folgte am 19. August der Halbjahresbericht. Und weil durch die GAGFAH-Übernahme rund 144.000 Wohneinheiten zum Portfolio des Konzerns kamen, muss man die deutliche Performancesteigerung gegenüber dem Vorjahr immer noch unter diesem Gesichtspunkt bewerten. Die branchenwichtige Finanzkennziffer FFO (Funds From Operations 1) erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 103 % von 130,3 auf 264,3 Mio. Euro. Der Nettovermögenswert (Net Asset Value) stieg um 53,4 % von 6,58 auf 10,09 Mrd. Euro. Die Leerstandsquote konnte von 3,7 auf 3,5 % gesenkt werden. Die monatliche Ist-Miete like-for-like pro Quadratmeter erhöhte sich im 1. Quartal 2015 um 2,7 % von 5,58 auf 5,73 Euro.

Es sei laut DER AKTIONÄR davon auszugehen, dass die Deutsche Annington bei der nächsten Index-Zusammensetzung im September in den DAX aufsteigen werde. Mit einer Marktkapitalisierung von 13,5 Mrd. Euro bringe der größte Wohnimmobilienkonzern Deutschlands reichlich Argumente für eine DAX-Notiz mit. Nach mehreren Übernahmen von den Konkurrenten DeWAG, Vitus und GAGFAH sei der Hunger der Deutschen Annington, die bald unter dem Kunstnamen Vonovia firmieren werde, noch längst nicht gestillt. Auch die Übernahme der SÜDEWO für 1,9 Mrd. Euro werde nicht der letzte Zukauf in der Unternehmensgeschichte sein. Aufgrund der Zukäufe seien laut Finanzvorstand Dr. Stefan Kirsten in den kommenden Quartalen deutliche Gewinnsprünge zu erwarten. Der Cashflow habe sich zuletzt von 1,00 auf 1,24 Euro je Aktie merkbar erhöht. Durch die Übernahme der SÜDEWO sei das Potenzial vorhanden, dass der Nettovermögenswert je Aktie in den Bereich von 27,50 bis 28,50 Euro vorstoße. Operativ mache sich die neue Größe des Wohnungsbestandes bemerkbar. Da der Konzern eine "Insourcing-Politik" (von Hausmeisterdienst über Call-Center bis zur Personalabrechnung werde alles selbst gemacht) verfolge, gehe man davon aus, die Margen der jüngst übernommenen Gesellschaften deutlich verbessern zu können. DER AKTIONÄR rät mit einem Kursziel von 36,00 Euro zum Kauf des erfolgreichen Immobilienwertes (rund 24 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie der Deutschen Annington befindet sich seit dem Börsengang übergeordnet im Aufwärtstrend. Die letzte größere Korrektur führte den Titel punktgenau bis zur Trendlinie. Bei 24,00 Euro dreht die Aktie wieder nach oben und mit einem Ausbruch über 30,00 Euro könnte jetzt eine Kaufwelle in Richtung Allzeithoch bei 33,20 Euro ins Rollen kommen. Negativ zu werten wäre jetzt allerdings schon ein Rutsch unter die Aufwärtstrendlinie, die sich inzwischen im Bereich von 25 bis 25,50 Euro bewegt.

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