KWG Kommunale Wohnen: Berliner Wohnimmobiliengesellschaft notiert 19 % unter Nettovermögenswert

Bei der KWG Kommunale Wohnen AG handelt es sich um eine bundesweit tätige Wohnimmobiliengesellschaft mit Stammsitz in Berlin. Der Konzern hat sich auf den Erwerb von kommunalen Wohnungsgesellschaften spezialisiert, kauft aber auch Immobilien von Privatpersonen. KWG achtet bei den erworbenen Objekten auf eine gezielte Optimierung und Weiterentwicklung, u. a. durch Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen. Der Konzern übernimmt alle Dienstleistungen der Wertschöpfungskette selbst, von Kauf über Baumanagement bis zur Hausverwaltung. An der Börse wird die Gesellschaft aktuell mit rund 145,5 Mio. Euro bewertet.

Am 13. August veröffentlichte KWG die Halbjahreszahlen. Das deutsche Immobilienunternehmen erzielte in den ersten sechs Monaten leicht unter dem Vorjahr liegenden Mieterlöse in Höhe von 21,9 Mio. Euro (-1 %). Das war aber angesichts von Objektverkäufe im 1. Halbjahr so zu erwarten. Die Nettokaltmieten gingen entsprechend um 2,4 % von 15,36 auf 14,99 Mio. Euro zurück. Durch Reduzierungen bei den Personalkosten und sonstigen betrieblichen Aufwendungen gelang es aber, das EBIT um 8,8 % von 8,35 auf 9,08 Mio. Euro zu steigern. Nach Steuern verbesserte sich das Ergebnis um 21 % von 2,81 auf 3,39 Mio. Euro.

Im 1. Halbjahr habe KWG die für die Immobilienbranche wichtige Kennziffer FFO (Funds from Operations), die das Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit angibt, laut BÖRSE ONLINE um starke 41,2 % auf rund 5 Mio. Euro steigern können. Dennoch notiere der Titel weiterhin rund 19 % unter dem Nettovermögenswert (Net Asset Value, NAV) von 11,01 Euro (Stand 30. Juni). Dieser Abschlag zum NAV sei auch dem Immobilienkonzern Conwert nicht entgangen. Nachdem Conwert sich im Dezember 2012 zu 60 % an KWG beteiligt habe, sei dieser Anteil inzwischen auf 80 % ausgebaut worden. Laut BÖRSE ONLINE dürfe Conwert weitere Anteile kaufen, solange dieser Discount bestehe. Doch es gebe weitere gute Gründe für einen Kauf von KWG-Aktien. Die Berliner Wohnungsimmobiliengesellschaft arbeite intensiv daran, den Konzern profitabler zu machen. Die Leerstandsquote sei von 12,5 % in 2013 auf 9,8 % zum Ende 2014 reduziert worden. Mittelfristig werde sie laut KWG unter 5 % sinken. Der Konzern werde die Mieteinnahmen mittelfristig kontinuierlich steigern. Dazu trage u. a. eine Qualitätsprämie für besonders hochwertige Wohnungen bei. Durch die Sanierung von vernachlässigten Wohnungen reduziere KWG langfristig die Instandhaltungskosten und steigere die Qualität des Wohnungsportfolios nachhaltig. Auch das Management des Immobilienbestandes werde immer weiter optimiert. Zukäufe seien geografisch nur dort geplant, wo sich Synergien in der Bewirtschaftung mit anderen Objekten ergeben. Angesichts der aktuellen Schnäppchenbewertung des Immobilientitels rät BÖRSE ONLINE mit einem Kursziel v on 11,00 Euro zum Kauf (rund 21 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Wie so viele Titel aus der Immobilienbranche befindet sich auch die KWG-Aktie in einem intakten Aufwärtstrend. In den letzten 5 Jahren hat der Wert rund 120 % zulegen können. Aktuell notiert die Aktie nur knapp unter dem Allzeithoch bei 9,60 Euro. Gelingt ein Ausbruch über diese Marke, sollte sich die Rally weiter fortsetzen. Ein Rutsch unter 8,00 Euro würde eine Korrektur bis in den Bereich von 7,00 Euro wahrscheinlich werden lassen.

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