Xing: Deutsches Business-Portal könnte zum Übernahmeziel werden

Die 2003 noch unter dem Namen OPEN Business Club AG gegründete Xing AG ist als Betreiber der Netzwerkplattform "xing.com" in wenigen Geschäftsjahren mit über 9,2 Millionen Nutzern im Kernmarkt D-A-CH zu einer der ersten Adressen für die Kontaktpflege und den Kontaktaustausch für Berufstätige und Geschäftsleute geworden. Deshalb wird die Soziale-Netzwerk-Plattform des Öfteren auch als "Business-Facebook" bezeichnet. Nachdem sich die in Hamburg ansässige Gesellschaft anfangs insbesondere auf den Heimatmarkt konzentrierte, ist Xing mittlerweile dabei, in zahlreichen Ländern weltweit Fuß zu fassen. Die Netzwerkseite unterstützt neben Deutsch derzeit weitere 11 Sprachen und ermöglicht damit Berufstätigen aller Branchen eine komplexe und umfassende Suche zu den Themen Jobs, Karriere, Aufträge, Kooperationspartner, fachlichen Rat oder Geschäftsideen. Die seit 2006 börsennotierte Xing AG weist aktuell eine Marktkapitalisierung von rund 1 Mrd. Euro auf.

Beeindruckende Zahlen konnte Xing für das 1. Halbjahr vorlegen. Der Konzernumsatz zog um 26,3 % von 47,1 auf 59,5 Mio. Euro an. Besonders hervorzuheben in den ersten sechs Monaten ist der Geschäftsbereich "Recruiting". Der Umsatz der Jobbörsen-Sparte verbesserte sich um 37,9 % von 14,5 auf 20,0 Mio. Euro. Das EBITDA wurde überproportional zum Umsatz um 68,6 % von 10,5 auf 17,7 Mio. Euro gesteigert. Die EBITDA-Marge lag nach 22 % im 1. Halbjahr 2014 nun bei starken 30 %. Das Konzernergebnis konnte mit einem Sprung von 3,8 auf 8,8 Mio. Euro mehr als verdoppelt werden.

Mit den Zahlen für das 1. Halbjahr habe Xing laut DER AKTIONÄR die intakte operative Wachstumsstory wieder einmal nachdrücklich unterstrichen. Beeindruckend sei das Nutzerwachstum allein in diesem Jahr gewesen. Ende des 1. Quartals habe Xing 8,8 Mio. User im deutschsprachigen Raum gehabt. Nach dem 1. Halbjahr seien es bereits über 9,2 Mio. gewesen. Es seien wahrlich "goldene Zeiten" für das Business-Portal. Nie sei Xing als Jobbörse so wichtig gewesen wie derzeit. Angesichts eines Fachkräftemangels mache ein Xing-Profil für einen willigen Jobwechsler mehr Sinn als das Verschicken einer Bewerbungsmappe. Headhunter seien täglich dabei, die Plattform nach geeigneten Talenten zu durchforsten. Laut Analysten dürfe das Wachstum bei Xing weiter anhalten. Bis 2019 sei von einem Umsatzwachstum von rund 70 % auf 200 Mio. Euro auszugehen. Der Gewinn dürfe weiter überproportional zulegen, wenn es Xing weiterhing gelinge, höherpreisige Produkte einzuführen und die Zahl der Premiumkunden zu erhöhen. Da der Erfolg des Business-Portals auch größeren Wettbewerbern nicht entgehe, dürfe ein Übernahmeangebot nicht überraschen. Auch wenn die Aktie mit einem 2016er-KGV von 38 kein Schnäppchen sei, mache das stimmige Geschäftsmodell den Titel weiter kaufenswert. DER AKTIONÄR rät mit einem Kursziel von 230,00 Euro zum Einstieg (knapp 30 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Xing-Aktie befindet sich in einem intakten Aufwärtstrend. In den letzten 5 Jahren hat der Titel rund 525 % zulegen können. Richtig dynamisch nach oben ging es in den letzten 3 Jahren mit Kursgewinnen von rund 400 %. Aktuell konsolidiert das Papier nachdem im August der Ausbruch aus einer Darvas-Box gelang und bei 192,60 Euro ein neues Allzeithoch markiert wurde. Darvasianer bleiben investiert solange das Tief der Box bei 140,00 Euro nicht unterschritten wird.

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