Chipotle Mexican Grill: Kurzfristiger Rückschlag bei US-Restaurantkette nach Bakterienskandal

Die Unternehmensgeschichte der Chipotle Mexican Grill Inc. gehört wahrscheinlich in die Kategorie "Das ist nur in den USA möglich". 1993 begann Steve Ells in der ersten Filiale in Denver, Colorado in der Nähe der Universität mit dem Verkauf von mexikanischem Essen wie Burritos und Tacos. Im Jahr 2015 zählen fast 1.900 Lokale zur US-amerikanischen Restaurantkette, die meisten davon befinden sich in Nordamerika (USA und Kanada), einige weitere Filialen gibt es in Großbritannien, Frankreich und seit neuestem auch in Deutschland. Was sich in den letzten 20 Jahren seit der Gründung nicht geändert hat, ist das Anliegen des Gründers, Fast-Food mit qualitativ hochwertigen Zutaten frisch vor den Augen der Kunden zuzubereiten. Unter dem Firmenmotto "Food with Integrity" hat sich Chipotle Mexican Grill dazu verpflichtet, kein Fleisch von Tieren zu verwenden, bei deren Aufzucht Antibiotika oder andere Wachstumshormone zum Einsatz kommen. Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft beträgt derzeit rund 19,1Mrd. USD.

Am 20. Oktober legte Chipotle Mexican Grill die Zahlen für das 3. Quartal vor. Die Restaurantkette konnte den Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 12,2 % von 1,08 auf 1,2 Mrd. USD steigern. Der Nettogewinn kletterte um 10,8 % von 130,8 auf 144,9 Mio. USD. Auf Sicht von neun Monaten erhöhten sich die Konzernerlöse um 15,3 % von 3,04 auf 3,5 Mrd. USD. Der Nettogewinn schoss um 25,8 % von 324,1 auf 407,7 Mio. USD in die Höhe. Im Neunmonatszeitraum eröffnete Chipotle Mexican Grill 150 neue Restaurants.

Dass die Aktie von Chipotle Mexican Grill aktuell rund 20 % unter dem Anfang August markierten Allzeithoch notiere, sei laut EURO am SONNTAG einem E.coli-Bakterienskandal in den US-Bundesstaaten Washington und Oregon geschuldet. Nachdem 8 Personen ins Krankenhaus eingewiesen werden mussten, habe Vorstandschef Steve Ells 43 Filialen in den beiden Staaten geschlossen. Schuld daran solle laut Gesundheitsbehörden ein verunreinigtes Lebensmittel in den Gerichten der auf mexikanische Speisen spezialisierten Restaurantkette gewesen sein. Der Skandal dürfe die Wachstumsstory nur vorübergehend abschwächen. Chipotle Mexican Grill sei dank der frischen Zutaten, die vor Augen der Kunden zu Burritos oder Tacos zubereitet werden, bei Kunden äußerst beliebt. Aktuell eröffne Chipotle Mexican Grill alle drei Monate 50 neue Filialen. Und Firmengründer Ells plane schon den nächsten Schritt. Er wolle die Essensbestellung per Smartphone vorantreiben. Auch wenn die Aktie mit einem 2016er-KGV von 30 "üppig bewertet" sei, werde das durch die beeindruckende Wachstumsstärke des Konzerns relativiert. Der Konzern erziele schließlich eine zweitstellige Nettoumsatzrendite. EURO am SONNTAG rät den Kursrücksetzer mit einem Kursziel von 690 Euro zu nutzen (rund 22 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Chipotle Mexican Grill hat in der Tat seit dem Rekordhoch im August bei 758 USD rund 20 % korrigiert. Angesichts einer Performance von über 1.200 % seit dem Börsengang muss man diesen Rücksetzer im Langfristchart allerdings mit der Lupe suchen. Der Aufwärtstrend ist weiterhin intakt. Erst ein Rutsch unter 600 USD könnte eine weitere Verkaufswelle in Richtung 500 USD auslösen.

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