Eckert & Ziegler: Strahlentechnikspezialist notiert knapp über Buchwert von 18,29 Euro

Die Berliner Eckert & Ziegler AG ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Konzentration auf Strahlen- und Medizintechnik. Kernpunkt des Geschäfts ist die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb von schwach radioaktiven Strahlenquellen und isotopentechnischen Komponenten für medizinische, messtechnische, industrielle und wissenschaftliche Bereiche. Seit einigen Jahren bietet Eckert & Ziegler in dem Segment "Umweltdienste" auch Serviceleistungen zur Rücknahme nicht mehr verwendeter Strahlenquellen an. Mit der Übernahme des Braunschweiger Isotopenspezialisten Nuclitec GmbH 2009 wurde dieser Geschäftsbereich zusätzlich gestärkt. Damit handelt es sich bei dem Strahlentechnikspezialisten um eins der wenigen Unternehmen, das die Erlaubnis hat, strahlende Abfälle in sog. Konrad-Containern zu entsorgen. Das operative Geschäft der Eckert & Ziegler AG teilt sich in die vier Segmente: Strahlentherapie, Isotope Products, Radiopharma und Umweltdienste. Die Gesellschaft wird aktuell mit rund 102 Mio. Euro an der Börse bewertet.

Auch wenn das 3. Quartal etwas unter den Erwartungen des Spezialisten für Strahlen- und Medizintechnik verlief, war Eckert & Ziegler dennoch mit den Neunmonatszahlen zufrieden. Der Konzern konnte den kumulierten Umsatz in den ersten neun Monaten um 11 % von 92,6 auf 102,7 Mio. Euro steigern. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen verbesserte sich um 38 % von 10,0 auf 13,8 Mio. Euro. Das Vorsteuerergebnis (EBT) zog um 47 % von 8,9 auf 13,0 Mio. Euro an. Der Konzern realisierte damit eine Umsatzrendite vor Steuern von 13 % nach 10 % im Vorjahreszeitraum. Das Periodenergebnis stieg um 61 % von 5,6 auf 9,0 Mio. Euro.

Mit einem beeindruckenden Wachstum sei Eckert & Ziegler in den letzten Jahren laut EURO am SONNTAG ein "gefeierter Star" an der Börse gewesen. Zwischen 2007 und 2014 habe der Konzern sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis je Aktie Zuwächse von mehr als 100 % realisieren können. Zuletzt sei diese Wachstumsstory aufgrund der Russland-Sanktionen ins Stocken gekommen. Die GUS-Staaten der ehemaligen Sowjetunion seien ein wichtiger Absatzmarkt für Tumorbestrahlungsanlagen. In vielen Jahren habe dieses Geschäft einen Anteil von rund 30 % am Gesamtumsatz ausgemacht. Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung in den GUS-Staaten habe die Aktie unter Druck gebracht. Doch mit einem Abschlag von rund 30 % zum Hoch von 2014 sei der Titel mit einem 10er-KGV nicht mehr hoch bewertet. Die Aktie notiere nur knapp über dem Buchwert von 18,29 Euro je Anteilschein. Zu einem Drittel sei die Marktkapitalisierung durch Cash abgedeckt. Dank verschiedener Sondereffekte sei im laufenden Geschäftsjahr ein Gewinn von über 2 Euro je Aktie zu erwarten (Vorjahr: 1,28 Euro). Im kommenden Geschäftsjahr dürfe ein EPS von 1,80 Euro drin sein. Da derzeit die Chancen die Risiken überwiegen, rät EURO am SONNTAG mit einem Kursziel von 24,50 Euro zum Kauf (rund 28 % Kurspotenzial).

Charttechnische Einschätzung: Seit knapp 2 Jahren befindet sich die Aktie von Eckert & Ziegler im Abwärtstrend. In den zurückliegenden 12 Monaten bot der Bereich von 17 bis 18 Euro zweimal Halt als Unterstützung. Solange das so bleibt, besteht die Chance auf eine Bodenbildung. Doch wirklich aufhellen würde sich das Chartbild erst bei einem Ausbruch über die 24-Euro-Marke.

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