Evotec: Hamburger Biotech-Unternehmen mit extrem breiter Pipeline

Die in Hamburg beheimatete Evotec AG ist als innovatives Wirkstoffforschungsinstitut mit der Erforschung und Entwicklung von Wirkstoffen beschäftigt, die als Basis für neue Medikamente genutzt werden können. Gestützt werden diese Forschungs- und Entwicklungsarbeiten durch eine intensive Zusammenarbeit mit zahlreichen Unternehmen aus der Pharma- und Biotechnologiebranche. Mit Partnern wie Boehringer Ingelheim, CHDI, Genentech, Novartis, Roche oder Sanofi bestehen teilweise langjährige Forschungsallianzen bezüglich verschiedener Wirkstoffkandidaten aus den Indikationsgebieten wie Neurowissenschaften, Schmerz, Stoffwechselerkrankungen, Krebs und Entzündungskrankheiten. Das seit 1999 börsennotierte Unternehmen weist aktuell eine Marktkapitalisierung von rund 563 Mio. Euro auf.

Am 10. November präsentierte Evotec starke Neunmonatszahlen. Allein damit ist das Hamburger Biotech-Unternehmen eine Ausnahmeerscheinung in der Branche. Gegenüber dem Vorjahr konnte der Konzern die Erlöse um 50 % von 58,9 auf 88,2 Mio. Euro steigern. Stark verbessert zeigte sich auch das operative Ergebnis. Das bereinigte EBITDA lag mit 3,4 Mio. Euro weit über dem Vorjahreswert von 0,3 Mio. Euro. Mit 138,8 Mio. Euro verfügt der Konzern über eine starke Liquiditätsposition. Die finanziellen Mittel zeigten sich zudem gegenüber dem Jahresende 2014 (88,8 Mio. Euro) deutlich verbessert.

Laut DER AKTIONÄR sei Evotec für Anleger, die in Biotech-Unternehmen investieren wollen, gleich unter zwei Aspekten interessant. Mit verschiedenen aussichtsreichen Präparaten im Bereich Krebsimmuntherapie agiere Evotec in einem der spannendsten Bereiche der Krebsforschung. Zudem verfüge der Konzern gleich über mehrere Kooperationen im Bereich des Alzheimer-Sektors. Während die Alzheimer-Projekte als Joker angesehen werden sollten, dürfe Evotec dank der Wirkstoffkandidaten im Bereich Krebsimmuntherapie vor dem Durchbruch stehen. Zuerst sei diese Forschungspipeline durch die Zusammenarbeit mit Apeiron Biologics Anfang 2013 aufgewertet worden. Seit August sei auch Pharma-Gigant Sanofi an den Immuntherapie-Projekten beteiligt. Aufgrund der geballten Forschungspower der drei Partner dürfe ein Forschungserfolg in naher Zukunft nicht überraschen. Evotec werde dann gleich mehrfach profitieren. Der Konzern erwarte erhebliche Forschungszahlungen von Sanofi, könne im Erfolgsfall mit Meilensteinzahlungen von mehr als 200 Mio. Euro rechnen und werde Umsatzbeteiligungen im Falle der Vermarktung eines Produktes erhalten. Außerdem könne Evotec mit Zahlungen von mindestens 250 Mio. Euro in den nächsten fünf Jahren rechnen, die der Konzern durch die Übernahme der Wirkstoffforschung von Sanofi in Toulouse erhalte. Auch hier arbeite Evotec nun an fünf extrem aussichtsreichen Krebsprojekten. Aufgrund der vielfältigen Forschungsarbeiten im Bereich Onkologie und Alzheimer verfüge Evotec über das Potenzial, eines Tages ein Blockbusterpräparat zu entwickeln. DER AKTIONÄR rät Anlegern daher mit einem Kursziel von 6,50 Euro zum Kauf (rund 53 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Aktuell versucht sich die Evotec-Aktie mal wieder an einem Ausbruch über 4,30 Euro. Zuletzt scheiterte der Titel im Sommer 2014 an dieser Marke. Sollte die Hürde diesmal tatsächlich genommen werden, wartet bei 4,85 Euro der nächste Widerstand. Erst wenn das Fünfjahreshoch überwunden werden kann, wäre der Weg in Richtung des Kursziels von DER AKTIONÄR bei 6,50 Euro frei.

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