Nordex: Windanlagenbauer baut gegen den Branchentrend Marktanteil aus

Nordex (WKN: A0D655) hat sich als Entwickler und Hersteller von Onshore-Windenergieanlagen weltweit etabliert, insbesondere für Windkraftanlagen der 2,3- bis 2,5-Megawatt-Klasse. Die Nordex SE mit Sitz in Rostock fungiert als Managementholding für die zwei 100-prozentigen Tochtergesellschaften Nordex Energy GmbH und Nordex B.V., wobei erstere sich im Wesentlichen dem Inlandsgeschäft widmet und die andere Tochter das Auslandsgeschäft koordiniert. Nordex tritt als Systementwickler am Markt auf, übernimmt Planung und Engineering, stellt die Steuerungsanlagen her und die Elektrotechnik. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von über 64 Meter langen Rotorblättern. Die Aktien der Gesellschaft notieren im Technologieindex der Frankfurter Wertpapierbörse, TecDAX. An der Börse wird die Gesellschaft gegenwärtig mit rund 2,4 Mrd. Euro kapitalisiert.

Nordex war im letzten Jahr kräftig auf Wachstumskurs. In den ersten neun Monaten konnte der Windanlagenbauer den Konzernumsatz um starke 41 % von 1,27 auf 1,79 Mrd. Euro steigern. Profitieren konnte Nordex dabei von der extremen Nachfrage aus Europa und Südafrika, wo insgesamt 88 % des Konzernumsatzes erzielt wurde. Das EBIT verbesserte sich um knapp 63 % von 59,9 auf 97,6 Mio. Euro. Der Konzerngewinn legte um 62 % von 28,0 auf 45,4 Mio. Euro zu.

Nordex genieße laut DER AKTIONÄR derzeit einen starken Rückenwind. Nahezu jede Woche könne der Windanlagenbauer über neue Aufträge berichten. Im zurückliegenden Geschäftsjahr sei es Nordex daher leicht gefallen, den eigenen Installationsrekord in Deutschland zu übertreffen. Und ganz gegen den Branchentrend habe der Konzern seinen Marktanteil von 8,7 auf knapp 12 % bzw. 437 Megawatt ausbauen können. Doch nicht nur in Deutschland wachse Nordex so deutlich. Auch im Auslandsgeschäft sei es den Hamburgern gelungen, gegenüber der Konkurrenz zu punkten und die installierte Leistung in 2015 von 1,49 auf 1,70 Megawatt zu steigern. Während viele Experten nach dem hohen Wachstumsschub im letzten Jahr nun eine Normalisierung der Nachfrage erwarten, gehe der Nordex-Vertriebsvorstand Siegbert Pump für 2016 von "einer deutlichen Steigerung unserer Errichtungsleistung aus". Das operative Geschäft habe Nordex zuletzt durch die Übernahme der Windkrafttochter der spanischen Acciona weiter gestärkt. DER AKTIONÄR sieht daher gute Chancen auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends der Nordex-Aktie und rät mit einem Kursziel von 37,50 Euro zum Kauf (rund 26 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Nordex-Aktie hat in den zurückliegenden drei Jahren einen starken Aufwärtstrend ausbilden und in dem Zeitraum über 675 % zulegen können. Die derzeitigen Marktturbulenzen haben den Titel bislang nur in die Nähe der steilen Trendlinie geführt. Für weitere Korrekturen wäre Platz bis in den Bereich von 25 Euro da. Kann der Titel aber an die starke Performance vom letzten Handelstag der Woche (+8 %) anknüpfen, muss es womöglich gar nicht zu einem weiteren Rutsch kommen.

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