SLM Solutions: 3D-Metalldruckspezialist kurz vor Großauftrag von General Electric

SLM Solutions Group ist ein führender Anbieter metallbasierter additiver Fertigungstechnologie, wie Metall-3D-Druck auch bezeichnet wird. Das Unternehmen aus Lübeck hat den Fokus auf die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von Maschinen und integrierten Anlagen im Bereich des Selektiven Laserschmelzens (Selective Laser Melting oder kurz: SLM) gerichtet. Das Verfahren ermöglicht den Druck dreidimensionaler Objekte mithilfe von Laserstrahlen aufgeschmolzener Metallpulver. Sowohl Aluminium und Stahl als auch Titan können so Schicht um Schicht aufgetragen und zu Metallteilen geformt werden. SLM Solutions hat Kunden aus den Branchen Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Energie und Gesundheit für sich gewinnen können. Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft beträgt derzeit rund 280 Mio. Euro.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2015 konnte SLM Solutions den Konzernumsatz um 80 % von 18,8 auf 33,9 Mio. Euro steigern. Die Gesamtleistung konnte mit einem Sprung von 22,2 auf 44,1 Mio. Euro nahezu verdoppelt werden. Das bereinigte EBITDA ging gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 35,7 % von 0,785 auf 0,505 Mio. Euro zurück. Die Marge lag nach 4,2 bei 1,5 %. Das Konzernergebnis bewegte sich zwar mit -1,94 Mio. Euro noch immer im roten Bereich, zeigte sich gegenüber dem Minus von 7,46 Mio. Euro im Vorjahr deutlich verbessert. Bis zu Bekanntgabe des Geschäftsberichtes 2015 müssen sich Anleger noch bis Ende März gedulden. Doch am 6. Januar gaben die Lübecker schon bekannt, dass der Konzern das angekündigte Umsatzziel für 2015 von 55 bis 60 Mio. Euro übertroffen habe.

SLM Solutions stehe laut DER AKTIONÄR als ein Anbieter von 3D-Metalldruckern kurz davor den Produktionsprozess zahlreicher Industrieunternehmen von Grund auf zu revolutionieren. Das von den Lübeckern entwickelte Verfahren des Selective Laser Meltings mache den Druck von Werkstücken aus Aluminium, Stahl oder Titan inzwischen so interessant, dass große Industriekonzerne darüber nachdächten, Teile von Schiffsturbinen, Implantate, Bohrer oder Bauteile von Flugzeugtriebwerken direkt vor Ort selbst herzustellen und nicht mehr von Zulieferern zu ordern. Der 3D-Druck könne die Just-in-Time-Produktion damit auf ein völlig neues Niveau heben. Schon in den beiden zurückliegenden Geschäftsjahren lasse sich der Erfolg dieses neuen Trends bei SLM Solutions in den Quartalsberichten ablesen. Von 28 verkauften Maschinen in 2013 habe sich der Absatz auf 102 in 2015 mehr als verdreifacht. Nach geschätzten 55 bis 60 Mio. Euro Umsatz in 2015 dürfe der Konzern in 2016 durchaus knapp 80 Mio. Euro erlösen. 2017 sei sogar ein Umsatz von 103,7 Mio. Euro drin. Doch SLM Solutions profitiere nicht nur vom Verkauf der bis zu 1,5 Mio. Euro teuren 3D-Drucker. Der Konzern habe zuletzt die Wertschöpfungskette durch ein Joint-Venture mit einem Hersteller von Aluminium-Metallpulver erweitert und verdiene damit nun auch an den Verbrauchsmaterialien des 3D-Metalldrucks. Angesichts der hervorragenden Stellung in einem Zukunftsmarkt, der kurz vor seinem richtigen Durchbruch stehe, rät DER AKTIONÄR mit einem Kursziel von 25,00 Euro zum Kauf (rund 51 % Potenzial), hält aber auf Sicht von 24 Monaten auch eine Kursverdopplung für nicht ausgeschlossen.

Charttechnische Einschätzung: In den letzten sechs Monaten pendelte die Aktie von SLM Solutions in einer Range zwischen 14 und 20 Euro. Nachdem sich der Titel im Herbst 2015 von der unteren Begrenzung der Handelsspanne lösen und einen neuen kurzfristigen Aufwärtstrend etablieren konnte, wurde diese Hoffnung auf bessere Zeiten mit Jahresbeginn 2015 erst einmal abrupt beendet. Im Sturzflug raste der Titel in Richtung der Unterstützung, stoppte aber im Bereich von 15 Euro den Rutsch. Bevor klar ist, wie es weiter geht, sollten Anleger den Titel erst einmal auf die Watchlist nehmen.

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