Continental: Autozulieferer adressiert zahlreiche künftige Megatrends der Branche

Die Continental AG (WKN: 543900) ist bekannt als einer der größten Reifenhersteller der Welt. Das Unternehmen entwickelt und produziert aber neben Reifen auch zahlreiche andere Komponenten und Module für nahezu alle großen Fahrzeughersteller. U. a. fallen darunter Systeme für Fahrsicherheit, Fahrdynamik und Insassenschutz, aber auch wichtige Bauteile für Elektro- und Hybridfahrzeuge. Weltweit zählt der Konzern zu den fünf größten Zulieferern der Automobilindustrie. Mit rund 208.000 Mitarbeitern fast 50 Ländern ist Continental in allen wichtigen Märkten rund um den Globus auf allen Kontinenten präsent. Die Marktkapitalisierung der seit dem 24. September 2012 wieder im DAX gelisteten Gesellschaft beträgt gegenwärtig rund 39,7 Mrd. Euro.

Richtig zufrieden war der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart bei der Vorlage der vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2015 am 3. März 2016: Continental habe einen Free Cashflow vor Akquisitionen von 2,7 Mrd. Euro erzielt und das Eigenkapital auf 13,2 Mrd. Euro erhöht. Der Konzernumsatz stieg um 14 % von 34,5 auf 39,2 Mrd. Euro. Das EBIT zog um 23 % auf 4,1 Mrd. Euro an. Die EBIT-Marge lag nach 9,7 % im Vorjahr nun bei 10,5 %. Der Gewinn nach Steuern sprang um 15 % auf rund 2,7 Mrd. Euro in die Höhe.

Nach den starken Zahlen für 2015 habe Konzernchef Degenhart laut EURO am SONNTAG seinen gewohnt defensiven Ausblick für das laufende Geschäftsjahr vorgelegt. Er habe lediglich ein Umsatzwachstum von 5 % auf 41 Mrd. Euro und eine operative Marge von mehr als 10,5 % für 2016 angekündigt. Doch genau wie die konservative Prognose gehöre bei Continental schon fast zum guten Ton, dass dieser Ausblick in schöner Regelmäßigkeit dann letztendlich übertroffen werde. Continental agiere als zweitgrößter Autozulieferer der Welt nach Bosch in einem anspruchsvollen Marktumfeld. Die Geschäftsentwicklung hänge von der Situation in der globalen Autoindustrie ab. Das Reifengeschäft habe sich dank der starken Marke als verlässlicher Umsatz- und Gewinngarant erwiesen. Der Konzern habe hier im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 40 % des Gesamtumsatzes erwirtschaftet und eine überproportional hohe Marge von knapp 16 % realisiert. Das größere Wachstumspotenzial schlummere im Geschäft mit den zahlreichen elektronischen Helferlein, den Assistenz- und Steuerungssystemen, Sensoren und Motoren für die Fahrzeugmodelle der Premiumhersteller wie BMW, Daimler oder Audi. Hier wolle Continental weitere Marktanteile gewinnen und die Stärke des Konzern-Know-hows ausspielen: Mit der Expertise, Mechanik, Elektronik, Software und Sensorik zu verknüpfen sei Continental dazu prädestiniert, in den neuen Megatrends der Autoindustrie, bei digitaler Vernetzung, Elektromobilität und selbstfahrendem Auto ganz vorne mitzuspielen. EURO am SONNTAG rät daher bei dem bestens geführten und stark aufgestellten Zulieferer mit solider Bilanz zum Kauf. Das Kursziel lautet 240,00 Euro und entspricht einem Aufwärtspotenzial von gut 20 %.

Charttechnische Einschätzung: Das dynamische Aufwärtsmomentum der Continental-Aktie der letzten Jahre ist zuletzt etwas ins Stocken geraten. Seit gut einem Jahr läuft der Titel zwischen 180,00 und 230,00 Euro seitwärts. Die untere Begrenzung wurde kürzlich ein zweites Mal getestet und hielt dem Verkaufsdruck stand. Nun könnte wieder ein Anlaufen an das Doppeltop bei 230,00 Euro auf dem Programm stehen. Anleger sollten das letzte Tief im Auge behalten, denn bei einem Wochenschluss unter 180,00 Euro wäre der langjährige Aufwärtstrend gebrochen und Platz für einen ausgedehnten Rücksetzer in Richtung 150,00 bis 135,00 Euro.

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