KUKA: Midas Group wird mit 10,2 % zum Großaktionär bei Augsburgern

Der Maschinen- und Anlagenbauer KUKA (WKN: 620440), 1898 als "Keller und Knappich Augsburg" gegründet, hat sich auf Lösungen zur Automation industrieller Produktionsprozesse spezialisiert und gehört mit seiner innovativen und hochpräzisen Robotertechnik zu den führenden Anbietern weltweit. Traditionell kommt die robotergestützte Automation in der Autoindustrie zum Einsatz und eigenen Angaben zufolge ist der Konzern in diesem Bereich Technologieführer. Seit einigen Jahren nutzt das Unternehmen aber vermehrt das erworbene Know-how, um die Technologie in andere Industrien (General Industry) zu transferieren. Dazu zählen Flugzeugbau, Metallverarbeitung, Kunststoffindustrie, Medizintechnik und Lebensmittelverpackung. Mit rund 12.300 Mitarbeitern ist die KUKA AG auf allen fünf Kontinenten präsent. Der MDax-Konzern wird derzeit mit rund 3,4 Mrd. Euro an der Börse bewertet.

Am 17. Februar meldete KUKA vorläufige Zahlen zum Geschäftsjahr 2015. Der Roboterhersteller verbuchte gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg beim Auftragseingang um 27,4 % von, 2,3 auf 2,8 Mrd. Euro. Der Konzernumsatz zog um 41,5 % von 2,1 auf knapp 3 Mrd. Euro an. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg signifikant um 39,8 % von 185,3 auf 259,1 Mio. Euro. Das vorläufige Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte ohne die Berücksichtigung der Kaufpreisallokation für Swisslog um 37 % von 141,8 auf 194,3 Mio. Euro zu. Die EBIT-Marge betrug 6,6 %. Unter Berücksichtigung des Aufwands für die Kaufpreisallokation lag das vorläufige EBIT bei 135,6 Mio. Euro und damit um rund 4,4 % unter dem Vorjahreswert. Die entsprechende EBIT-Marge lag bei 4,6%.

Die großen Anstrengungen der chinesischen Industrie, die Roboterdichte in der Produktion zu erhöhen, dürfe laut DER AKTIONÄR den Augsburger Fachspezialisten KUKA zum großen Profiteur machen. Zwar sei China schon heute der größte Robotermarkt der Welt, doch das Potenzial sei weiterhin immens. In Mitteleuropa kämen auf 10.000 Arbeiter derzeit rund 300 Roboter. In China laute das Verhältnis 10.000 zu 30. Und noch ein Vergleich: Während die Roboter-Penetration in Deutschland im Jahr 2020 bei 1 % und 2025 bei 4 % liegen dürfe, lägen die entsprechenden Wert in China mit 0,3 und 2 % deutlich darunter. Das Wachstumspotenzial sei damit im Reich der Mitte umso größer. Das wüssten auch die Chinesen selbst. Nachdem 2014 gerüchteweise schon einmal Siemens über eine Übernahme von KUKA nachgedacht haben solle, habe die chinesische Midas Group nun Nägel mit Köpfen gemacht und sich 10,2 % der Stimmrechte an den Augsburgern gesichert. Nicht nur das: Eine Aufstockung der Beteiligung in den kommenden 12 Monaten sei schon angekündigt worden. KUKA habe jedoch auch ohne die Übernahmefantasie ein großes Kurspotenzial. Ohne die orangen Industrieroboter sei eine Produktion bei BMW, Daimler oder Ford nicht mehr denkbar. Die nächste Generation von KUKA-Robotern dränge jetzt aber auch in andere Anwendungsgebiete vor. Das Model iiwa sei ein präziser Monteur von Smartphone- oder Tablet-Displays und habe sich in Testvorführungen auch als Assistenz in der Chirurgie bei Knieoperationen bewährt. KUKA gebe Anlegern die Möglichkeit mit einem reinrassigen Zukunftswert von einem Megatrend zu profitieren. DER AKTIONÄR rät mit einem Kursziel von 114,00 Euro daher weiter zum Kauf (30 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die KUKA-Aktie hat in den letzten 5 Jahren einen starken Aufwärtstrend ausbilden können. Zum Wochenschluss gelang der Anstieg auf ein neues Allzeithoch. Oberhalb des letzten Verlaufstiefs bei 68,00 Euro sollten die Käufer den weiteren Kursverlauf bestimmen.

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