Bayer: Starke Marktposition und Zukunftsmarkt Gene-Editing wecken Interesse

Die Bayer AG zählt zu den größten internationalen Konzernen der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Operativ verteilen sich die Kernkompetenzen des Konzerns auf die vier weitgehend selbständig agierenden Geschäftsbereiche Pharmaceuticals, Crop Science, Cosumer Health und Animal Health. Der Geschäftsbereich Pharmaceuticals konzentriert sich auf verschreibungspflichtige Arzneimittel. Consumer Health entwickelt und vertreibt als eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich Gesundheitsversorgung Arzneimittel und medizinische Produkte. Bei der Agrar- bzw. Ernährungssparte Bayer Crop Science dreht sich alles um Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Pflanzenschutz-, Schädlingsbekämpfungs- und Saatgutprodukten. Das ehemalige Geschäftssegment Bayer MaterialScience (Kunststoffe und Lacke) wurde im vergangenen Jahr in das Unternehmen Covestro abgespalten und an die Börse gebracht. Bayer hält aber noch 64 % der Anteile. Mit einer Marktkapitalisierung von gegenwärtig knapp 91,5 Mrd. Euro ist die Gesellschaft derzeit das Schwergewicht Nummer 1 im DAX.

Morgen, am 26. April wird Bayer die Zahlen für das 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2016 vorlegen. Man darf gespannt sein, ob der Konzern an das Rekordjahr 2015 anknüpfen kann. Im zurückliegenden Geschäftsjahr konnte Bayer den Konzernumsatz um 12,1 % von 41,3 auf 46,3 Mrd. Euro steigern. Das EBITDA verbesserte sich um 18,2 % von 8,69 auf 10,27 Mrd. Euro. Das Konzernergebnis erhöhte sich um 20 % von 3,43 auf 4,11 Mrd. Euro.

Bayer verwöhne Anleger laut DER AKTIONÄR nicht nur mit einem stetigen Wachstum, sondern wisse auch mit der guten Positionierung im Zukunftsmarkt Gene-Editing und aufgrund der grassierenden Übernahmefantasie in der Chemiebranche zu gefallen. Angefacht worden seien Übernahmespekulationen durch die Pläne der China National Chemical Corporation sich den Schweizer Konzern Syngenta einzuverleiben. Angesichts der spannenden Bayer-Geschäftstätigkeiten sei auch nicht auszuschließen, dass der deutsche Konzern in den Fokus von kaufwilligen Wettbewerbern rücke. Insbesondere von einem Kaufinteresse seitens US-Konkurrenten müsse ausgegangen werden. Das komme nicht überraschend. Bayer habe sich in den letzten Jahren hervorragend aufgestellt. Nach der Abspaltung der Kunststoffsparte in das eigenständige Unternehmen Covestro halte Bayer immer noch 64 % der Tochtergesellschaft. Mit neuen Krebsmedikamenten (Stivarga und Xofigo) adressiere Bayer ein margenstarkes Geschäft. Durch die Übernahme der entsprechenden Sparte vom US-Wettbewerber Merck & Co. habe man das Geschäft mit rezeptfreien Arzneien zuletzt erheblich ausgebaut. In den kommenden Jahren verspreche sich Bayer einiges vom Gene-Editing, einem Zukunftstrend im Bereich Medizin, der ganz neue Möglichkeiten zur Aufdeckung von Gendefekten eröffne. Angesichts dieser Perspektiven für die kommenden Jahre überrasche es nicht, dass auch die Mehrzahl der Analysten derzeit die Bayer-Aktie zum Kauf empfiehlt. Das höchste Kursziel habe derzeit die Deutsche Bank mit 140,00 Euro. Doch DER AKTIONÄR nennt aufgrund der enormen Wachstumsaussichten in den kommenden Jahren und angesichts der starken Marktstellung der Leverkusener auf 12-Monats-Sicht ein Kursziel von 170,00 Euro (rund 56 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Noch steckt die Bayer-Aktie unter der jetzt seit einem Jahr etablierten Abwärtstrendlinie fest. Doch viel fehlt nicht mehr für einen Befreiungsschlag. Anleger können an schwachen Tagen versuchen erste Positionen aufzubauen, sollten aber das letzte Verlaufstief bei 92,80 Euro im Auge behalten. Darunter könnte sich die laufende Korrektur weiter in Richtung 80,00 Euro ausweiten.

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