Fitbit: Fitnessarmbänder-Firma im Visier der Sportbekleidungsunternehmen

Gesundheits- und Fitnessbegeisterte werden Fitbit (WKN: A14S7U) längst kennen. Der US-Konzern hat sich auf Sportarmbänder und weitere Gadgets spezialisiert. Das 2007 von James Park und Eric Friedman in San Francisco gegründete Unternehmen widmet sich voll der Entwicklung von tragbaren Produkten, die mit Hilfe von Sensoren und Drahtlostechnologie einen wichtigen Beitrag dazu leisten sollen, wie sich Menschen in Alltag und Freizeit mehr und gesünder bewegen. Die seit Juni 2015 an der NYSE unter dem Kürzel FIT gelisteten Aktien der Gesellschaft werden aktuell mit rund 3 Mrd. USD bewertet.

Anfang Mai gab Fitbit die Zahlen für das 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres bekannt. Mit einem Umsatz in Höhe von 505,4 Mio. USD konnte der Konzern nicht nur einen starken Anstieg um 50,5 % gegenüber dem Vorjahreswert von 336,8 Mio. USD erzielen, sondern auch noch die Markterwartungen, die bei 420 bis 440 Mio. USD lagen, deutlich übertreffen. Nicht so toll war allerdings die Ergebnisentwicklung. Unterm Strich brach der Gewinn von 48 Mio. USD auf lediglich 11 Mio. USD ein. Das Ergebnis je Aktie reduzierte sich von 0,22 USD auf 0,05 USD.

Fitbit habe sich laut DER AKTIONÄR in heißumkämpften Markt der Fitnessarmbänder als Marktführer etablieren können. Mit einem Marktanteil von 30 % liege der US-Konzern deutlich vor dem nächsten Verfolger. Während sich Fitbit aber auf hochwertige Produkte konzentriere, dränge der chinesische Konkurrent Xiaomi mit Billiggeräten auf den Markt. Hinter diesen beiden Anbietern von Fitnessarmbändern sei der Markt stark zersplittert. Kein anderer Wettbewerber könne sich vom globalen Markt, in dem im letzten Jahr über 19,7 Mio. Wearables verkauft worden seien, einen Anteil von mehr als 5 % sichern. Auch die Versuche der Sportbekleidungsunternehmen Under Armour und Nike, sich in diesem Wachstumsmarkt zu positionieren, seien wenig erfolgreich verlaufen. Und gerade deswegen könne Fitbit zu einem Übernahmeziel dieser beiden Sportbekleidungsunternehmen werden. Nike könne mit einer Akquisition von Fitbit gleich zum Doppelschlag ausholen und sowohl dem Konkurrenten Under Armour bei einem eigenen Übernahmeversuch "in die Parade fahren" als auch zur weltweiten Nummer 1 bei Fitnessarmbändern aufsteigen. Nike könne sich diesen Deal leisten. Durch die Talfahrt der Fitbit-Aktie müsse der Konzern wahrscheinlich nur 4,5 Mrd. USD für den Wearables-Spezialisten auf den Tisch legen, um zum Zug zu kommen. Nicht undenkbar sei auch das Interesse eines dritten Bieters für Fitbit. Laut Experten könne der Tech-Riese Apple als möglicher Aufkäufer in Erscheinung treten. DER AKTIONÄR schätzt die Übernahmewahrscheinlichkeit für Fitbit auf 60 %. Aber auch falls Fitbit als eigenständiges Unternehmen bestehen würde, sei die Aktie derzeit mit einem KGV von 12 durchaus "attraktiv" bewertet. DER AKTIONÄR rät mit einem Kursziel von 20,00 Euro zum Kauf (54 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Nach dem Börsengang im Juni 2015 hielt die Euphorie der Fitbit-Aktionäre nur kurz. Im August markierte der NYSE-Titel bei 51,60 USD das Rekordhoch und dann begann die Talfahrt, die erst im Bereich von 12 USD ihren Tiefpunkt erreichte. Kaufsignale sind derzeit nicht auszumachen. Eine richtige Bodenbildung ist noch nicht erfolgt. Wer auf ein Übernahmeangebot spekulieren will, kann das zumindest mit einem engen Stopp knapp unter dem Allzeittief versuchen.

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