PAION: Aachener Biotech-Firma erwartet Zulassung für Narkosemittel in den USA

Die in Aachen beheimatete PAION AG (WKN: A0B65S) hat sich als biopharmazeutisches Unternehmen auf die Entwicklung und Vermarktung innovativer Arzneimittel für den Krankenhausbereich spezialisiert. In jüngster Zeit geht die Fokussierung sogar noch einen Schritt weiter und das Ziel des Unternehmens ist es, eine marktführende Rolle als Anbieter von Anästhesie-Produkten zu erlangen. Momentan treibt PAION die Entwicklung und Erforschung des Medikaments Remimazolam voran. Dem Anästhetikum/Sedativum wird großes Potential bei drei Indikationen (Kurznarkose, Anästhesie und Sedierung von Patienten auf der Intensivstation) durch verschiedene klinische Studien attestiert. Die im Juli 2000 gegründete Gesellschaft ist seit Februar 2005 börsennotiert und wird gegenwärtig mit rund 94,4 Mio. Euro kapitalisiert.

Ende März gab PAION die Zahlen für das Geschäftsjahr 2015 bekannt. Oft genug haben wir an dieser Stelle betont, dass die Finanzkennziffern von Biotech-Unternehmen relativ wenig Aussagekraft haben, solange das besprochene Unternehmen kein erfolgreiches Produkt am Markt hat. Nach Umsatzerlösen von 3,46 Mio. Euro in 2014 konnte PAION in 2015 keinen nennenswerte Umsatz (72.000 Euro) erzielen. Der Jahresfehlbetrag lag nach -9,1 Mio. Euro in 2014 bei -28,2 Mio. Euro. Auch wenn der Finanzmittelbestand von 58,9 auf 32,7 Mio. Euro sank, dürfte die beruhigende Nachricht für Aktionäre gewesen sein, dass dieses Cashpolster für den Konzern alle Kosten bis Ende des 1. Quartals 2017 abdecken dürfte.

PAION biete Anlegern laut BÖRSE ONLINE derzeit eine spekulative Wette auf den Zulassungserfolg eines Narkosemittels in den USA. Mit Remimazolam verfüge PAION über einen Wirkstoff, der eine Alternative zu bereits etablierten Mitteln zur Sedierung und Narkotisierung biete. Zuletzt habe das Aachener Biotechunternehmen positive Studienergebnisse veröffentlicht. Damit dürfe die Zulassung durch die US-Gesundheitsbehörde FDA wieder ein Stück näher rücken. Sollte Remimazolam in den USA für Kurzsedierung zugelassen werden, könne der Kurs der PAION-Aktie laut BÖRSE ONLINE in die Höhe schießen. Zuletzt seien deutliche Kurssprünge bei anderen Biotech-Aktien nach ähnlich positiven Nachrichten zu beobachten gewesen. Epigenomics habe mit einem Plus von fast 30 % auf die Zulassung eine Darmkrebsfrüherkennungstests durch die FDA reagiert. Biofrontera habe einen vergleichbaren Sprung hingelegt nach der Zulassung für ein Präparat gegen oberflächlichen Hautkrebs. Laut BÖRSE ONLINE handle es sich aber trotz der Möglichkeit, durch die Zulassung eines Produktes den Zugang zu einem Markt in dreistelliger Millionenhöhe zu erlangen, nicht um einen Selbstläufer. Anleger sollten ihre Positionsgröße aufgrund eines nicht auszuschließenden Fehlschlags begrenzen, um sich vor Verlusten bei dieser Hot-Stock-Spekulation zu schützen. Außerdem könne es ratsam sein, Gewinne zumindest teilweise nach einem denkbaren Kurssprung rasch zu realisieren. Denn die Aktien von Biofrontera und Epigenomics seien nach der Anfangseuphorie heute zu niedrigeren Preisen zu haben als vor den jeweiligen Zulassungsbescheiden. BÖRSE ONLINE sieht für den Hot-Stock bei einer positiven Nachricht aus den USA ein Kursziel von 2,75 Euro (über 40 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Der PAION-Chart lässt keine Zweifel offen, dass Biotech-Investing nichts für nervenschwache Anleger ist. Ende 2013 schoss der Aktienkurs innerhalb weniger Wochen von 0,90 auf 4,25 Euro nach oben. Anfang 2016 konnte man die Aktie auch wieder zu Preisen von 1,10 Euro einsammeln. Nun dümpelt der Titel vor dem Zulassungsentscheid knapp unterhalb der 2-Euro-Marke vor sich hin. Da der Kurs kaum von Charttechnik, sondern von Forschungs- und Zulassungserfolgen bewegt wird, ist völlig offen, wohin sich die Aktie im nächsten dynamischen Impuls bewegen wird.

Hinweis nach WPHG §34b zur Aufklärung über mögliche Interessenskonflikte:
Die Redakteure, die im Auftrag der Trading & Media GmbH Artikel auf www.mastertraders.de schreiben, handeln regelmäßig mit den besprochenen Wertpapieren und besitzen eventuell Positionen in den genannten Papieren.

Haftungsausschluss:
MasterTraders.de dient ausschließlich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgend eines Wertpapieres dar. Der Kauf von Aktien ist mit hohen Risiken behaftet. Ihre Investitionsentscheidungen dürfen Sie nur nach eigener Recherche und nicht basierend auf unseren Informationsangeboten treffen. Wir übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen.