Rheinmetall: Düsseldorfer Rüstungskonzern erhält Schützenhilfe durch die Politik

Die Geschäftstätigkeiten der Rheinmetall AG unterteilen sich in die Bereiche Automobilzulieferung und Wehrtechnik. Als Produzent des Leopard-Panzers ist das Düsseldorfer Unternehmen in der Öffentlichkeit meist nur als Rüstungskonzern bekannt, doch mit der Tochtergesellschaft Kolbenschmidt Pierburg AG, seit 2013 firmierend unter dem Kürzel KSPG, hat die Rheinmetall AG als Produzent von Systemen und Modulen rund um den Motorbau und -service ein ausgeprägtes Standbein als Zulieferer der Automobilindustrie. Gegenwärtig beträgt der Börsenwert des MDAX-Konzerns knapp 2,4 Mrd. Euro.

Im 1. Quartal konnte Rheinmetall den Konzernumsatz um 0,6 % (währungsbereinigt um 2 %) von 1,173 auf 1,180 Mrd. Euro steigern. Sehr viel deutlicher ging es bei den Ergebniskennziffern nach oben. Das operative Ergebnis legte um fast 41 % von 22 auf 31 Mio. Euro zu. Die EBIT-Marge betrug nach 1,9 % im Vorjahr 2,6 %. Für das Gesamtjahr geht der Konzern von einem Umsatz in Höhe von 5,5 Mrd. Euro und einer operative Rendite von rund 6 % aus.

Rheinmetall könne laut EURO am SONNTAG einer der großen Profiteure von der Aufstockung des Rüstungsetats werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel wolle den Anteil für Verteidigung von derzeit 1,2 % des Bruttoinlandsprodukts auf rund 2 % erhöhen. Das sei die Richtgröße der NATO. Nach den eher enttäuschenden Zahlen für das 1. Quartal sei das eine positive Nachricht für den Düsseldorfer Rüstungskonzern, der unter Problemen in der Autosparte leide. Eine schwächere Nachfrage aus Brasilien und das Auslaufen eines größeren Auftrags habe das Geschäft belastet. Das Bekenntnis der Bundesregierung, den Wehretat anzuheben, dürfe Börsianern das Wachstumspotenzial der Rüstungssparte von Rheinmetall in Erinnerung bringen. Laut Analystenschätzungen dürfe Rheinmetall die Gewinnmarge bis 2019 von zuletzt 5,5 % auf knapp 7 % steigern. Dank der Unterstützung durch die Politik sei laut BÖRSE ONINE eine langfristige Outperformance der Rheinmetall-Aktie denkbar. Die Börsenexperten raten mit einem Kursziel von 65,00 Euro zum Kauf (rund 16 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Rheinmetall-Aktie war von Ende 2014 bis Mai 2016 im Rallymodus und konnte sich ausgehend von 30,50 Euro in der Spitze mehr als verdoppeln. Doch seit dem Fünfjahreshoch bei 70,60 Euro ging es recht steil bergab. Momentan läuft der Titel Gefahr, mit einem Rutsch unter 54,00 Euro ein Verkaufssignal auszulösen. Prozyklisch drängt sich ein Einstieg erst über 62,00 Euro auf.

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