Technotrans: Spezialist für Flüssigkeitstechnologie überzeugt fundamental

Die Technotrans AG (WKN: A0XYGA) galt lange als Zulieferer bzw. Systementwickler für die Druckindustrie mit einem starken Fokus auf die Herstellung von Komponenten der Flüssigkeiten-Technologien. Nahezu alle namhaften Unternehmen der globalen Druckbranche gehören zum Kundenkreis der Technotrans AG und vertrauen bei der Steuerung und Kontrolle von flüssigkeitentechnischen Prozessen auf die Produkte des Unternehmens aus dem Münsterland. Seit einigen Jahren treibt die Gesellschaft aktiv die Diversifizierung des Geschäftsmodells voran, um die Abhängigkeit von der weltweit schwächelnden Druckindustrie zu reduzieren. 2011 wurde mit der Übernahme der Termotek AG der Eintritt in den Bereich der Laseranwendungen gemacht. Mit der Anfang 2013 komplett übernommenen KLH Kältetechnik GmbH wurde die Position als Anbieter von Kühlungsprodukten für Laseranwendungen weiter gestärkt. Auch für die Elektrofahrzeugindustrie hat Technotrans inzwischen verschiedene Lösungen zur Batteriekühlung im Angebot. Die seit 1998 börsennotierte Gesellschaft wird derzeit mit rund 129 Mio. Euro bewertet.

Am 5. August legte Technotrans die Zahlen für das 1. Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres vor. Der Konzern konnte den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 5,3 % von 60,3 auf 63,6 Mio. Euro steigern. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging leicht um 0,3 % von 5,98 auf 5,97 Mio. Euro zurück. Das EBIT sank um 1,4 % von 4,44 auf 4,38 Mio. Euro. Die EBIT-Marge betrug 6,9 % nach 7,4 % im Vorjahr. Das Periodenergebnis stieg um 8,8 % von 2,9 auf 3,2 Mio. Euro.

Technotrans habe es laut DER AKTIONÄRSBRIEF geschafft, sich von der Abhängigkeit der Druckmaschinenindustrie zu befreien. Der Spezialist für Flüssigkeitstechnologien zur Kühlung und Erwärmung habe sich Absatzmärkte außerhalb des ehemaligen Kerngeschäfts erobert. Inzwischen erlöse Technotrans mit der Kühlung von Lasern einen Umsatzanteil von 25 %. Weitere mögliche Wachstumstreiber seien Stanzanlagen und Batterien, die in Bussen und Straßenbahnen sowie in großen Scannern in der Medizintechnik und Sicherheitsindustrie zum Einsatz kommen. Auch wenn das Batteriegeschäft noch eine untergeordnete Rolle für den Gesamtumsatz des Konzerns spiele, gelte das Potenzial der Sparte als enorm hoch. Es sei davon auszugehen, dass Technotrans die Jahresziele erreichen und der Umsatz für 2016 zwischen 126 und 132 Mio. Euro liegen werde. Die EBIT-Marge dürfe ein Niveau von 7,5 bis 8,0 % erreichen. Der Konzern könne einen Nettogewinn je Aktie von 1,13 Euro erzielen. Technotrans habe das Potenzial, den Gewinn bis 2018 um 50 % zu steigern. Das KGV dürfe in diesem Fall von aktuell 15 auf 10 sinken. Zudem sei davon auszugehen, dass der Konzern die Dividende von aktuell 0,48 Euro (Rendite 2,7 %) bis 2018 auf 0,80 Euro je Aktie (Rendite: über 4 %) erhöhen werde. Der Konzern könne mit weiteren bilanziellen Glanzlichtern überzeugen. Die Eigenkapitalquote liege bei 67 %. Die Nettoliquidität betrage 13 Mio. Euro und entspreche damit rund 10 % des Börsenwertes. Zudem sei Technotrans bankschuldenfrei. Auf Sicht von 18 bis 24 Monaten sehen die Experten von DER AKTIONÄRSBRIEF für den Qualitäts-Nebenwert ein Kursziel von 25,50 Euro (rund 36 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Seit fast einem Jahr pendelt die Aktie von Technotrans zwischen 16 und 20 Euro. Aktuell notiert der Titel nur knapp unter dem 2016er-Hoch von 19 Euro. Kann diese erste Hürde genommen werden, sollte ein Angriff auf das Fünfjahreshoch bei 20 Euro erfolgen. Darüber wäre der Weg für eine dynamische Kaufwelle frei.

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