Constantin Medien: Medienkonzern will Filmsparte verkaufen und sich auf Sport konzentrieren

Constantin Medien (WKN: 914720) hat eine bewegte Vergangenheit. Einigen Anlegern wird sie noch bekannt sein unter den Namen EM.Sport Media AG oder EM.TV. Die heutige Gesellschaft ist ein mittelständisches, konzernunabhängiges Medienunternehmen mit Fokus auf die Bereiche Sport, Film sowie Sport- und Event-Marketing. Gerade im Bereich "Sport" zählt Constantin Medien zu den führenden TV-Produzenten Deutschlands. Der Free-TV-Sender Sport1 (zuvor DSF) und der Pay-TV-Sender Sport1+ sowie im Online-Bereich das Sportportal Sport1.de gehören zu den Aushängeschildern des Unternehmens. Im Bereich "Film" verfügt die Gesellschaft über die Beteiligung an dem Schweizer Medienunternehmen Highlight Communications AG und weitere Tochtergesellschaften über ein weites Aktivitätsfeld in den Bereichen Filmproduktion, Verleih, TV-Produktion und TV-Entertainment. Gegenwärtig wird das Unternehmen mit rund 197 Mio. Euro kapitalisiert.

Constantin Medien konnte im 1. Halbjahr 2016 an die positive Geschäftsentwicklung im Vorjahr anknüpfen. Das Medienunternehmen konnte den Konzernumsatz um 34,9 % von 195,7 auf 264,0 Mio. Euro steigern. Das operative Betriebsergebnis (EBIT) legte um 13,4 % von 9,7 auf 11,0 Mio. Euro zu. Das Nachsteuerergebnis verbesserte sich um 1,2 Mio. Euro von -0,2 auf 1,0 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr geht der Vorstand von einem Konzernumsatz zwischen 550 und 590 Mio. Euro und einem EBIT zwischen 29 und 33 Mio. Euro aus.

Laut DER AKTIONÄR habe ein Machtkampf zwischen dem ehemaligen Constantin-Chef Bernard Burgener und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Dieter Hahn die Neuausrichtung von Constantin Medien blockiert. Burgener habe als Vertreter einer Interessensgemeinschaft insgesamt 29,3 % aller Aktien bei diesem Streit im Rücken gehabt. Hahn hingegen habe als Chef einer Beteiligungsgesellschaft über mittlerweile 29,7 % der stimmberechtigten Anteile an Constantin Medien verfügt. Nun werde eine Lösung greifbar. Der aktuelle Vorstandsvorsitzende Fred Kogel plane den Verkauf der Filmabteilung. Künftig solle sich Constantin Medien auf die Bereiche Sport sowie Sport- und Veranstaltungsmarketing konzentrieren. Nun fehle nur noch der Segen der Aktionäre. Im November dürfe die zuvor vertagte Hauptversammlung Klarheit bringen. Abgesehen von dem Machtkampf der beiden Großaktionäre laufe das Geschäft bei dem Medienkonzern fundamental rund und man sei dabei, an die zuletzt gezeigten Erfolge anknüpfen zu können. Sollte der Streit auf der Hauptversammlung beigelegt werden können, dürfe das laut DER AKTIONÄR der Aktie Auftrieb verleihen. Die Börsenexperten raten mit einem Kursziel von 3,10 Euro zum Kauf (rund 48 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Langfristig gesehen befindet sich die Aktie von Constantin Medien immer noch im Aufwärtstrend. Der letzte deutliche Kursrücksetzer seit Juli hat den Titel nun jedoch direkt an die unterstützende Trendlinie geführt. Unter 2 Euro müsste ein weiterer Kursrutsch nicht überraschen. Gelingt nun aber oberhalb von 2 Euro eine Bodenbildung, könnte es wieder aufwärts in Richtung des Jahreshochs bei 2,80 Euro gehen.

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