Raytheon: US-Rüstungskonzern zählt zu den Gewinnern der US-Wahl

Aus Massachusetts kommt mit der Raytheon Company (WKN: 785159, Kürzel: RTN) einer der größten Rüstungs- und Elektronikkonzerne der USA. Der Konzern hat sich auf innovative Produkte in den Bereichen Verteidigungstechnik und Sicherheitssysteme spezialisiert. Aus dem Hause Raytheon stammen z. B. die bekannten Marschflugkörper. Der Konzern hat ein umfangreiches Portfolio mit Radarsystemen, Sensoren, elektrooptischen Geräten, Erkennungs-, Überwachungs- und Aufklärungssystemen. Hauptkunden des Konzerns sind die US-Army und das US-Verteidigungsministerium. Aber auch internationale Streitkräfte zählen zum Kundenkreis. Die Aktien der Gesellschaft sind an der NYSE gelistet. Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt rund 43,4 Mrd. USD.

In den ersten neun Monaten konnte der Rüstungskonzern den Auftragseingang um 16,7 % von 17,4 auf 20,3 Mrd. USD steigern. Der Umsatz verbesserte sich um 5,4 % von 16,9 auf 17,8 Mrd. USD. Der Konzerngewinn legte um 10,8 % von 1,5 auf 1,7 Mrd. USD zu. Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich im Berichtszeitraum um 14,1 % von 4,91 auf 5,60 USD.

Raytheon sei laut DER AKTIONÄR zweifelsohne einer der großen Profiteure der US-Wahl. Ein Präsident Donald Trump werde bei dem Rüstungskonzern die Kassen klingeln lassen. Auch wenn der gerade gewählte Republikaner im Wahlkampf immer wieder den Rückzug aus zahlreichen Krisengebieten angekündigt habe, werde das Militär dennoch gestärkt werden. Allein für die Landesverteidigung habe Trump einen Anstieg der Ausgaben um 15 % angekündigt. Raytheon dürfe neben den Branchenführern Lockheed Martin (Raketen) und Boeing (Kampfjets) der dritte große Nutznießer dieser Entwicklung sein. Raytheon fertige u. a. die Patriot-Raketenabwehrsysteme und kooperiere bei den Predator- und Reaper-Drohnen mit General Atomics. Mit einer seit Jahren ausgebauten Cyber-Security-Sparte sei Raytheon der marktführende Experte, um Hackerangriffe auf miteinander vernetzte Waffensysteme zu verhindern. Aufgrund der steigenden Gefahren in diesem Bereich, werde dem Cyber-Security-Geschäft in den kommenden Jahren ein hohes Potenzial zugetraut. Noch sei Raytheon der breiten Öffentlichkeit kaum ein Begriff. Doch angesichts der neuen Perspektiven dürfe sich das zumindest unter Börsianern bald ändern. Mit einem KGV von 18 auf Basis der für 2016 erwarteten Gewinnschätzungen sei der NYSE-Titel laut DER AKTIONÄR nicht zu teuer. Aufgrund des Trump-Faktors raten die Börsenexperten mit einem Kursziel von 160 Euro zum Kauf (rund 16 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Raytheon war einer der Wert, der gestern auf das Wahlergebnis in den USA euphorisch reagierte. Der Titel legte an der Heimatbörse in der Spitze um über 10 % zu. Allerdings konnte die Gewinne bis zum Handelsschluss nicht komplett verteidigt werden. Davon abgesehen gelang dem Titel jedoch der Ausbruch auf ein neues Allzeithoch. Die langjährige Rally hat damit ein neues Kaufsignal bekommen. Rücksetzer bis in den Bereich von 138 USD könnten sich als Kaufgelegenheit erweisen.

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