Medigene: Aufnahme in den TecDax sorgt für Interesse von Institutionellen und Fonds

Bei Medigene (WKN: A1X3W0) handelt es sich um ein Biotechnologieunternehmen, dessen Schwerpunkt auf der klinischen Erforschung und Entwicklung innovativer Medikamente gegen Krebs und Autoimmunerkrankungen liegt. Seit der Übernahme der Trianta Immunotherapies GmbH in 2014 zählt der Konzern zu den Vorreitern in der Entwicklung der Krebsimmuntherapie. Von zahlreichen anderen Unternehmen der Branche in Deutschland unterscheidet sich Medigene laut eigenen Angaben dahingehend, dass die Gesellschaft aus Martinsried bei München bereits Einnahmen durch ein marktreifes Produkt vorzuweisen hat und nicht ausschließlich mit Forschungs- und Entwicklungsarbeiten beschäftigt ist. Veregen, eine Salbe zur Behandlung von Genitalwarzen wird durch Partnerunternehmen in den USA, Kanada, zahlreichen europäischen Staaten sowie in Israel und Taiwan vertrieben. Darüber hinaus hat Medigene mehrere Medikamentenkandidaten in der klinischen Testung für Therapien von Prostatakrebs, akute myeloische Leukämie und Autoimmunerkrankungen. Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft beträgt momentan rund 204 Mio. Euro.

In den ersten neun Monaten konnte Medigene die Gesamterlöse um 32 % von 5,3 auf 7,1 Mio. Euro steigern. Der Umsatz des bereits zugelassenen Medikamentes Veregen schwächelte allerdings und ging um 7 % von 2,4 auf 2,2 Mio. Euro zurück. Das Betriebsergebnis gab um 29 % von -6,2 auf -8,0 Mio. Euro nach. Das Periodenergebnis verbesserte sich um 46 % von -10,6 auf -5,7 Mio. Euro. Mit 43,6 Mio. Euro hatte der Konzern zwar etwas geringere liquide Mittel (-7 %) als im Vorjahr (46,8 Mio. Euro) in der Kasse. Die kommenden Quartale dürfte das Biotech-Unternehmen aber problemlos damit bestreiten können, ohne eine Kapitalmaßnahme durchführen zu müssen.

Mit der Aufnahme in den TecDax habe Medigene laut DER AKTIONÄR einen Ritterschlag bekommen. Die Kursfantasie des Biotech-Wertes sei dadurch gestiegen, weil Medigene nun in den Fokus Index-orientierter Tech- und Biotech-Fonds geraten sei. Mit drei einzigartigen Forschungsplattformen habe der Konzern aber auch fundamental einiges zu bieten. Es habe sich gezeigt, dass die drei Immuntherapie-Plattformen von Medigene hervorragend geeignet seien, um verschiedene Tumorarten in unterschiedlichen Krankheitsstadien zu behandeln. Außerdem sei die hauseigene TCR-Therapie der lange Zeit als aussichtsreicher gehandelten CAR-T-Zellen-Technologie der meisten Konkurrenten überlegen. Das habe kürzlich den Wettbewerber Bluebird Bio dazu veranlasst, eine signifikante Kooperationsvereinbarung mit Medigene abzuschließen. Die Münchner könnten durch diesen Deal auf Meilensteinzahlungen von bis zu 1 Mrd. USD und zusätzlich auf gestaffelte Umsatzbeteiligungen im zweistelligen Prozentbereich bei Marktzulassung von Präparaten hoffen. DER AKTIONÄR rät mit einem Kursziel von 25 Euro zum langfristigen Kauf des Biotech-Wertes und empfiehlt Anlegern, dem Titel viel Zeit zuzugestehen, damit sich die Story voll entfalten könne (rund 140 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Bei Biotech-Werten kann man generell hohe Schwankungen der Kurse beobachten. Medigene macht da keine Ausnahme. In den zurückliegenden Monaten schoss die Aktie nun zweimal bis auf 11 Euro empor. Um weiter nach oben vorstoßen zu können, sollte die Aktie nun aber zeitnah diese Hürde nehmen und hinter sich lassen. Sonst könnte es zu einem Doppeltop kommen und noch mal empfindliche Kursrücksetzer auftreten.

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